Hamburg. Die Basketballer stimmen sich beim Kartenspiel auf das zweite Duell in Rostock ein. Was sie vom Spiel gegen die Seawolves erwarten.

Die ersten packenden Duelle finden bei den Hamburg Towers bereits am Dienstagnachmittag auf der Autobahn A20 statt. Spieler, Co-Trainer Benka Barloschky und Teammanagerin Carina Oesting werden – wie bei jeder Auswärtsreise – das Kartenspiel „Wizard“ zocken. „Da geht es ganz schön zur Sache, auch verbal. Da zeigt jeder Siegermentalität“, scherzt Guard Andrew Barham.

Genau diesen Ehrgeiz fordert Trainer Mike Taylor von seinen Schützlingen auch am Abend (19.30 Uhr, airtango.live) auf dem Court ein, wenn das zweite Play-off-Spiel (Modus best of 5) bei den Rostock Seawolves ansteht. Die Stadthalle wird diesmal wegen des Abendtermins in der Woche im Gegensatz zum Punktspiel am 3. Februar nicht mit 4500 Zuschauern ausverkauft sein.

Keine Anreise am Vortag

Anders als vor anderen Auswärtspartien verzichteten die Wilhelmsburger Basketballer auf eine Anreise am Tag vor dem Spiel. Wegen der geografischen Nähe zu Rostock (190 Kilometer) reisen die Towers am Spieltag an und fahren in der Nacht wieder zurück nach Hamburg. „Es ist ein Vorteil, dass wir in der ersten Runde nicht so weit reisen müssen“, sagt Guard Beau Beech: „Auch wenn unser Bus komfortabel ist: Im Verlauf der Play-offs können lange Busreisen an der Frische zehren. Da passt es gut, dass Rostock in der Nähe liegt. Zumal in der zweiten Runde mit Chemnitz oder Karlsruhe längere Trips vor uns liegen würden.“

Doch bevor die Towers die Reiseplanungen für ein mögliches Halbfinale angehen, müssen sie zwei weitere Siege gegen Rostock einfahren. Beim 69:64-Erfolg in Spiel eins am Sonnabend überzeugte das Taylor-Team über weite Strecken, doch auch der 46-Jährige weiß, dass seine Spieler Luft nach oben haben. Vor allem die 19 Ballverluste (Rostock 14) ärgerten den Coach. „Wir müssen besser auf den Ball aufpassen, gegen ein derart athletisches Team wie Rostock ist jeder Turnover Gift. Darüber hinaus erwarte ich, dass wir in der Verteidigung körperbetonter spielen“, sagt Taylor.

Eine heiße Derbyatmosphäre

Dass die Towers wissen, was nötig ist, um in Rostock zu bestehen, haben sie bei ihrem 74:68-Sieg an der Ostsee bewiesen, als sie ihre stärkste Auswärtsleistung in dieser Saison zeigten. „Natürlich ist das Spiel bei uns im Hinterkopf“, sagt Leistungsträger Beech: „Dieser Sieg gibt uns ein gutes Gefühl, wenn wir wieder die Halle in Rostock betreten. Dort erwartet uns eine heiße Derbyatmosphäre, in der wir kühlen Kopf bewahren müssen. Und wir haben gezeigt, dass wir das können“, ergänzt der US-Amerikaner.

Ob Guard Tevonn Walker (25) mit von der Partie sein kann, entscheidet sich kurzfristig. Der Kanadier, der am Sonnabend in Spiel eins eine Hüftprellung erlitten hatte, wird sich vor dem Spiel einem Härtetest unterziehen. Erst danach will Trainer Taylor entscheiden, ob er den defensivstarken Profi mit in den Kader nimmt.