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Portugal spielt nur 0:0 gegen die Ukraine
Titelverteidiger Portugal ist beim Comeback von Superstar Cristiano Ronaldo mit einer Enttäuschung in die Qualifikation für die EM 2020 gestartet. Gegen starke Ukrainer kam der Europameister nur zu einem torlosen Remis. Anders dagegen Weltmeister Frankreich und England. Frankreich siegte ohne den kurzfristig verletzten Bayern-Stürmer Kingsley Coman in Moldau 4:1 (3:0). Die Engländer feierten gegen Tschechien einen 5:0-Kantersieg. Vor allem Raheem Sterling sorgte mit drei Treffern und einem herausgeholten Elfmeter für einen unterhaltsamen Abend im Wembley-Stadion.
Die erste große Szene im Estadio da Luz fand ohne den fünfmaligen Weltfußballer Ronaldo statt, der erstmals seit der WM wieder für Portugal spielte. Nach einer Flanke von der rechten Seite köpfte William Carvalho (17.) den Ball am langen Pfosten aus gut sechs Metern ins Tor. Doch wegen einer Abseitsstellung wurde die Führung zurückgepfiffen. Sechs Minuten später hatte der 34-jährige Ronaldo, der nach der WM von Real Madrid zu Juventus Turin gewechselt war, seinen Treffer Nummer 86 auf dem Fuß. Doch Ukraine-Keeper Andrej Pjatow konnte per Fußabwehr retten.
Auch in Halbzeit zwei verhinderte der Gäste-Kapitän die Führung der Portugiesen, als er einen Schuss von André Silva (57.) von der Strafraumgrenze aus dem rechten, oberen Eck holte.
Hannover blamiert sich gegen Bielefeld
Der kriselnde Bundesligist Hannover 96 hat sich gegen den Zweitligisten Arminia Bielefeld blamiert. Das Team von Trainer Thomas Doll unterlag den Bielefeldern in einem Testspiel mit 0:5 (0:3), bereits nach 25 Minuten stellten Keanu Staude (10./24.) und Fabian Klos (26.) den Halbzeitstand für den Tabellenzehnten der 2. Liga her. Andreas Voglsammer (51./68.) erzielte die weiteren Treffer. 96 musste das Spiel zu zehnt beenden, weil Jonathas beim Stand von 0:5 noch vom Platz flog.
"So ein Auftritt ärgert mich, das war beschämend für eine Bundesligamannschaft. Wenn du dich so präsentierst, hast du ein Problem", sagte Doll: "Das war ein Test, bei dem sich der eine oder andere hätte präsentieren können. Aber wir haben ja gesehen, was dabei herausgekommen ist."
Die Hannoveraner, die ihre vergangenen fünf Ligaspiele allesamt verloren hatten, begannen gegen Bielefeld mit fünf Spielern, die dem FC Augsburg am vergangenen Samstag mit 1:3 unterlagen. Als Tabellen-17. liegen die Niedersachsen (14 Punkten) sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz, auf dem sich der VfB Stuttgart befindet. Am 31. März (15.30/Sky) empfängt Hannover den 15. Schalke 04.
Schiedsrichter beschimpft – Uefa ermittelt gegen Neymar
Gut zwei Wochen nach der Verbalattacke von Superstar Neymar gegen das Schiedsrichter-Team im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League hat die Uefa nun ein Disziplinarverfahren eröffnet. So wird sich der 27-jährige Brasilianer einer Anhörung der Disziplinarkommission unterziehen müssen. Das teilte die Europäische Fußball-Union am Freitag mit.
Nach dem Aus des französischen Meisters Paris Saint-Germain in der Champions League gegen Manchester United hatte sich der Offensivakteur, der wegen einer Verletzung das Spiel von der Tribüne aus verfolgen musste, abfällig gegen die Unparteiischen geäußert. Er nannte die Entscheidung für den entscheidenden Elfmeter zum 1:3 nach dem Videobeweis eine "Schande" und bezeichnete die Schiedsrichter als "vier Typen, die keine Ahnung vom Fußball haben".
Zudem postete er Kommentare in sozialen Medien nach der 1:3-Heimniederlage von Paris. Durch einen umstrittenen Handelfmeter in der Nachspielzeit war das Team von Trainer Thomas Tuchel trotz des 2:0-Sieges im Achtelfinal-Hinspiel in Manchester noch ausgeschieden.
Chemnitzer Spieler setzen Zeichen gegen rechts
Die Spieler des Regionalligisten Chemnitzer FC haben sich vor dem Heimspiel am Sonnabend (13.30 Uhr) gegen Budissa Bautzen gegen rechtsradikale Tendenzen gewandt. "Es ist Zeit, Farbe zu bekennen und zu zeigen, dass Chemnitz himmelblau und nicht braun ist", hieß es in einem offenen Brief der Mannschaft in Anspielung auf die Vereinsfarben.
"Für was für einen Nazi-Club spielst du denn?" Solche oder ähnliche Nachrichten hätten die Spieler seit dem 9. März mehrfach erhalten, hieß es in dem Schreiben. Vor zwei Wochen hatten die umstrittenen Trauerbekundungen für den verstorbenen und mutmaßlich rechtsradikalen Chemnitz-Fan Thomas H. beim Ligaspiel gegen VSG Altglienicke (4:4) für einen Skandal gesorgt.
In dem Brief, den der Mannschaftsrat um Kapitän Dennis Grote aufgesetzt hatte, riefen die Spieler alle Chemnitzer dazu auf, zum Heimspiel gegen Bautzen "zu zeigen, wie lebenswert und bunt unsere Stadt ist". Rund um das Spiel sind nach Klubangaben am Samstag weitere Aktionen geplant.
Das erste Heimspiel nach den Vorfällen vom 9. März steht unter bundesweiter Beobachtung. Die Mannschaft hatte in den letzten Tagen Schwierigkeiten, mit der Situation umzugehen. "Wir bekommen in der Kabine zwar nicht immer alles genau mit, erleben aber sehr wohl, wie sich der Blick auf den Verein und auf uns Spieler verändert hat", hieß es.
Rassismus gegen Sané: Fan-Trio stellt sich
Nach rassistischen Ausfällen gegen die deutschen Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan am Mittwoch während des Länderspiels in Wolfsburg gegen Serbien haben sich drei Männer der Polizei gestellt. "Sie haben sich am Donnerstag um 14.30 Uhr hier gemeldet und eingeräumt, dass es sich bei den drei vermeintlichen Tätern um sie handelt. In einer ersten Vernehmung haben sie den Sachverhalt aus ihrer Sicht geschildert", sagte Sprecher Thomas Figge von der Polizei Wolfsburg dem SID.
Zum Inhalt wollte er mit Blick auf das laufende Verfahren keine Stellung beziehen. Die Polizei werde weitere Ermittlungen anstrengen und den Vorgang voraussichtlich Anfang kommender Woche an die Staatsanwaltschaft Braunschweig abgeben, kündigte er an. Die Männer sind laut Polizei-Auskunft zwischen 30 und 40 Jahre alt und stammen aus dem Bereich der Polizeidirektion Braunschweig, der auch Wolfsburg umfasst. Sie sollen Sané und Gündogan rund um das Spiel gegen Serbien (1:1) fortgesetzt rassistisch beleidigt haben.
"Die Polizei wird weitere Ermittlungen wegen Volksverhetzung durchführen und den Vorgang Anfang nächster Woche an die Staatsanwaltschaft Braunschweig abgeben", sagte Wolfsburgs Polizeichef Olaf Gösmann der Braunschweiger Zeitung und den Wolfsburger Nachrichten.
Der DFB hat derweil angekündigt, bei einer Überführung mit aller Härte gegen die Verdächtigen vorgehen zu wollen. "Wir versuchen, die Personen, die unsere Nationalspieler auf diese widerliche Weise beleidigt haben, in Zusammenarbeit mit der Polizei zu ermitteln. Sollte das gelingen, werden wir gegen sie ein Stadionverbot verhängen und Strafanzeige stellen", wird DFB-Präsident Reinhard Grindel in der "Bild" zitiert.
Der DFB hatte in einer Stellungnahme die verbalen Attacken am Donnerstag bereits "auf Schärfste" verurteilt. Dank der Unterstützung eines Fans habe der Verband den Kartenkäufer für die "Plätze, auf denen die Störenfriede saßen, ausfindig machen" können.
Trotz des Vorfalls glaubt der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau an die verbindende Kraft des Fußballs. "Er ist nicht die Lösung aller Probleme, aber ein wichtiges Mittel, um Menschen zu integrieren", sagte der ehemalige Nationalspieler dem Donaukurier.
Fremdenfeindlichkeit im Stadion könne man jedoch trotz aller Bemühungen nicht ausschließen, ergänzte Cacau: "So wie es in der Gesellschaft vereinzelt Rassismus gibt, gibt es ihn auch im Fußball."
Huub Stevens kritisiert Joachim Löw
Huub Stevens hat Bundestrainer Joachim Löw für seine Personalentscheidungen in der deutschen Nationalmannschaft kritisiert. „In meinen Augen ist das ein unnötiger Radikalismus“, sagte der Interimstrainer des FC Schalke 04 dem Nachrichtenmagazin „Focus“ zur Ausbootung der Weltmeister Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller. Dass sich zwischen zwei Fußballgenerationen mal eine Lücke auftue, sei „eigentlich ganz normal“, sagt der 65-Jährige. Da müsse man „einen kühlen Kopf bewahren“.
Für den Niederländer Stevens ist die Altersfrage im deutschen Team ein „Luxus“-Thema. In den Niederlanden hätten Spieler wie Bayern-Profi Arjen Robben vom FC Bayern München oder auch Wesley Snejder noch mit 33 Jahren für das Nationalteam spielen müssen, weil „die anderen eben noch zu jung waren“, sagte Stevens vor dem EM-Qualifikationsspiel zwischen den Niederländern und dem deutschen Team am Sonntag in Amsterdam.
Nazi-Eklat: Chemnitzer schreiben offenen Brief
Die Regionalliga-Fußballer des Chemnitzer FC haben die Bewohner der westsächsischen Stadt dazu aufgefordert, im Heimspiel am Sonnabend gegen Budissa Bautzen (13.30 Uhr) zu zeigen, „wie lebenswert und bunt diese Stadt ist“. In einem offenen Brief schreibt der Mannschaftsrat um Kapitän Dennis Grote: „Es ist Zeit, Farbe zu bekennen und zu zeigen, dass Chemnitz himmelblau und nicht braun ist!“
Das Sachsen-Duell gegen Bautzen ist das erste Heimspiel der Chemnitzer nach dem Skandal am 9. März, als Fans im Stadion um einen verstorbenen Hooligan und Rechtsextremisten trauerten. Die Begegnung der Regionalliga Nordost steht unter bundesweiter Beobachtung. DFB-Vizepräsident Rainer Koch hatte sich gewünscht, dass sich der Chemnitzer FC in dem Spiel klar gegen Rassismus positioniert.
Die Fußballer schreiben, dass die zurückliegenden Tage für die Mannschaft „sehr schwierig“ gewesen seien: „'Für was für einen Nazi-Club spielst du denn?' Diese oder ähnliche Nachrichten haben wir alle in den Tagen seit dem 9.3.2019 immer wieder bekommen. Das war vorher nicht so. Und das soll künftig auch nicht mehr sein!“ In dem Brief heißt es, dass ein sehr großer Teil der Mannschaft nicht gebürtig aus Chemnitz, aber gern in der Stadt sei. Die Spieler hätten „bei zahlreichen Terminen und Gesprächen viele tolle und weltoffene Chemnitzer“ kennengelernt. „Diese Menschen sollten wir alle in den Fokus stellen und nicht die braune Ideologie.“
Schalkes McKennie verletzt sich bei US-Sieg
Schalkes Weston McKennie hat beim 1:0 (0:0)-Testspielsieg der USA gegen Ecuador eine Knöchelverletzung erlitten. Der 20-Jährige wurde deshalb in der 68. Minute von US-Coach Gregg Berhalter ausgewechselt, zur Schwere der Verletzung machte der Verband USSF zunächst keine Angaben.
In der Startelf der USA standen zudem die Bundesliga-Legionäre Anthony Brooks (Wolfsburg) und Christian Pulisic (Dortmund). Das Siegtor für die Amerikaner, die in der Nacht zum 27. März gegen Chile antreten, erzielte Gyasi Zardes (81.).
Personalsorgen in Hollands Abwehr
Die Niederlande gehen mit Personalsorgen in das Prestigeduell der EM-Qualifikation gegen Deutschland. Trainer Ronald Koeman muss für das Spiel am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) in Amsterdam einen Rechtsverteidiger nachnominieren. Kenny Tete (Olympique Lyon) wurde am Donnerstag gegen Weißrussland (4:0) früh wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt, auch Denzel Dumfries (PSV Eindhoven) ging angeschlagen vom Feld.
"Da müssen wir sicher reagieren", sagte Koeman, der zumindest bei Dumfries noch Hoffnung auf einen Einsatz hat. Wahrscheinlich wird er Daryl Janmaat vom FC Watford berufen, der zum vorläufigen Kader gezählt hatte. Eine andere Variante wäre Hans Hateboer, der in Italien bei Atalanta Bergamo spielt. "Es wird einer von den beiden", sagte Koeman. Der Rechtsverteidiger wird es wohl mit Leroy Sane (Manchester City) aufnehmen müssen.
Khedira darf nach Herz-OP wieder trainieren
Sami Khedira darf nach seiner Herz-Operation wieder voll trainieren. Der italienische Rekordmeister Juventus Turin teilte mit, dass sich der 31-Jährige im Training ab sofort „intensiv“ belasten könne. Der 77-malige deutsche Nationalspieler hatte zuvor alle kardiologischen Tests bestanden.
Khedira hatte bereits am 6. März mit einem persönlichen Trainingsprogramm begonnen. Der Mittelfeld-Akteur war am 20. Februar nach Herzrhythmusstörungen operiert worden. Der Ex-Weltmeister könnte schon in der nächsten Woche im Heimspiel gegen Empoli sein Comeback in der Serie A feiern.
Matthäus wirft Grindel Geltungsdrang vor
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus wirft dem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel indirekt Geltungsdrang vor. "Es gibt beim DFB leider Funktionäre, die sich wichtiger finden als das Große und Ganze", sagte der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft im Interview der Rheinischen Post. Matthäus war auf angebliche Unstimmigkeiten zwischen Grindel und Bundestrainer Joachim Löw angesprochen worden.
"Das ist natürlich ein Problem", antwortete er. "Es gibt halt Leute, für die der Fußball eine gute Möglichkeit ist, sich ins Rampenlicht zu stellen. Da geht es weniger um die Sache." Grindel war aus der Politik an die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewechselt.
Der DFB-Chef soll Anstoß an Löws Informationspolitik im Zusammenhang mit der Ausbootung von Jérôme Boateng, Thomas Müller und Mats Hummels genommen haben. Löw hatte Grindel nicht vorab informiert, dies hatte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff erst am Tag der Verkündung telefonisch erledigt.
Grindel hatte zuletzt betont, er wolle diesbezügliche Aussagen in Richtung Löw nicht als Kritik verstanden wissen.
Höwedes unterstützt "Fridays for Future"
Ex-Weltmeister Benedikt Höwedes stärkt der Schüler-Bewegung „Fridays for Future“ den Rücken. „Wenn ich könnte, würde ich jedem Einzelnen von euch eine persönliche Entschuldigung für die Schule schreiben“, schrieb der frühere Schalker Profi in einer Kolumne für das Internet-Portal „t-online.de“. Seit Wochen versammeln sich weltweit freitags Schüler, um für den Klimaschutz zu demonstrieren.
„Es ist eine Jugend, die mit Facebook und Twitter aufgewachsen ist und erkennt, dass ein Like nicht die Welt verändert, wohl aber Massendemonstrationen“, schrieb Höwedes weiter und bedankte sich bei allen Schülern, die an der Bewegung teilnehmen.
Polizei ermittelt wegen Ticket-Betrugs im Netz
Die Polizei im Nordwesten Brandenburgs ermittelt in zwei Fällen von mutmaßlichem Internet-Betrug mit Fussball-Tickets. Dabei haben eine Frau und ein Mann aus der Prignitz für Karten mehr als 400 Euro überwiesen, die sich später als ungültig herausgestellt haben, wie eine Polizeisprecherin am Freitag in Neuruppin sagte. Die Karten sollten für Spiele von Hertha BSC Berlin gegen Borussia Dortmund und im Pokalwettbewerb RB Leipzig gegen Augsburg sein.
In einem Fall sei eine Frau über die offizielle Fanseite eines Clubs an eine andere Internetseite weitergeleitet worden. Sie habe für 140 Euro ermäßigte Karten erhalten, die sich später als falsch erwiesen haben sollen.
Im zweiten Fall habe ein 65-Jähriger 270 Euro eingebüßt. Er habe die Karten bei einem Internetportal erworben, vor dem die Verbraucherzentralen bereits 2017 wegen Unregelmäßigkeiten gewarnt hatten. In beiden Fällen wurde Anzeigen erstattet. Ähnliche Fälle habe man in der Vergangenheit noch nicht gehabt, sagte die Sprecherin.