Bhubaneswar. Der 5:3-Erfolg gegen Malaysia sichert den konterstarken Deutschen den Gruppensieg.
Deutschlands Hockeyherren haben es unnötig spannend gemacht, aber wie erwartet den direkten Viertelfinaleinzug bei der Feld-WM in Indien geschafft. Gegen Malaysia lag die Auswahl von Bundestrainer Stefan Kermas am Sonntag schnell mit 3:0 vorn, musste beim 5:3 (3:2) aber bange Augenblicke überstehen. Die Stürmer Timm Herzbruch (Mülheim/2., 59.), Christopher Rühr (14./18.) und Marco Miltkau (beide Köln/39.) erzielten die Tore für das DHB-Team, dem ein Unentschieden für den Gruppensieg gereicht hätte.
„Es ist ein tolles Gefühl, direkt im Viertelfinale zu sein“, urteilte Kermas, der mit dem Auftritt aber nicht zufrieden war. „Letztlich hat uns unsere Konterstärke zum verdienten Sieg geführt, aber der war mit Schwächen garniert, die wir uns im Viertelfinale nicht erlauben dürfen“, mahnte der Bundestrainer. Herzbruch beurteilte lieber „das Ganze: Drei Spiele, drei Siege – das ist doch richtig gut.“
Nun geht es am Donnerstag (14.30 Uhr/MEZ) in der K.-o.-Runde gegen Belgien, das in Gruppe C überraschend Indien den Gruppensieg überlassen musste, oder Vorrundengegner Pakistan, das am Sonntag den Niederlanden 1:5 unterlag. Nur die vier Gruppensieger stehen schon sicher im Viertelfinale.
Herzbruch erlöst Deutschland
„Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Heute war nicht alles Gold, was glänzt“, bekannte der zum Spieler des Spiels gekürte Doppeltorschütze Rühr. Dabei sah anfangs alles nach einem lockeren Gang für den klaren Favoriten aus. Nach zwei Minuten stand es 1:0, nach 18 Minuten und Rührs Doppelschlag 3:0. Wie gegen Pakistan (1:0) und beim beeindruckenden 4:1 über den Topfavoriten Niederlande schien es nur noch um die Höhe des dritten deutschen Siegs zu gehen.
Doch im Gefühl des sicheren Erfolgs schaltete der Olympiadritte von Rio zwei Gänge zurück und leistete damit Aufbauhilfe für den Gegner. Da bei Malaysia die Strafecken besser funktionierten als auf deutscher Seite, wo nur der erste von acht Versuchen saß, stand es plötzlich 2:3. Und als auf das 4:2 durch Miltkaus dritten Turniertreffer erneut Malaysias Anschluss folgte, ging das Zittern weiter. Erst in vorletzter Minute erlöste Herzbruch die nun in Überzahl agierenden Deutschen, für die der Hamburger Tobias Hauke (Harvestehuder THC) sein 300. Länderspiel bestritt, mit seinem zweiten Tor.