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Keine Montagsspiele mehr in der zweiten Liga
Der 25 Jahre währende Kampf endete am Dienstag mit einer knappen Pressemitteilung. Seit der Einführung im Jahr 1993 hatten Fans von St. Pauli bis München mit Tröten, Plakaten und manchmal auch bunten Luftballons vor TV-Kameras gegen Montagsspiele protestiert. Nun folgte die Belohnung: Ab der Saison 2021/2022 wird es nach einem Beschluss der Vereine keine Begegnungen mehr an dem umstrittenen Termin geben.
"Die Klubs einigten sich mit großer Mehrheit darauf, dass es ab diesem Zeitpunkt keine Montagabendspiele geben soll. Stattdessen ist geplant, ein Spiel am Samstagabend ab 20.15 Uhr auszutragen", hieß es im dritten Absatz der für Fans frohen Botschaft. Vorausgegangen waren Diskussionen der Zweitligisten um die nationalen Medienrechte, die ab der Saison 2021/2022 neu ausgeschrieben werden.
Erst Ende November hatte schon die Bundesliga eine Abschaffung der ungeliebten Montagsspiele ab 2021 beschlossen. Die fünf Partien pro Spielzeit sollen dann auf Sonntage verteilt werden. Erst am Wochenende war der Protest an einem bundesweiten Aktionsspieltag erneut aufgeflammt. "Vereine, ihr habt es in der Hand - Montagsspiele abschaffen" stand auf Spruchbändern in vielen Kurven.
Nun lenkten die Klubs tatsächlich ein. "Diese Protestkultur scheint doch erfolgreich zu sein. Aus meiner Sicht ist es schade, dass es nur so geht und alle Gespräche vorher nichts gebracht haben", sagt Fansprecher Zelt. "ProFans" hatte 2015 ebenso wie weitere Fan-Organisationen den Dialog mit den Verbänden eingestellt. "Es wäre gut, wenn es langfristig wieder zu Gesprächen käme", sagte Zelt nun.
Die Entscheidung fiel nun, wie passend, an einem Montag. Bei "einem intensiven Gespräch und Meinungsaustausch über diverse Themen" in Frankfurt sprachen sich die Klub für die Abschaffung aus. Der künftige Termin am Samstagabend sei "viel besser", sagte ProFans-Sprecher Sig Zelt, da viele Fans keinen Urlaub nehmen müssten, und fügte an: "Wir würden es natürlich für charmant halten, wenn alle Spiele an einem Termin ausgetragen würden." Zumindest dieser Traum, das wissen auch die kritischsten Fans, wird aber auch in den nächsten 25 Jahren unerfüllt bleiben.
Effenberg wird Banker
Neuer Job für Stefan Effenberg: Der 50 Jahre alte Ex-Nationalspieler wird Mitarbeiter der Volksbank-Raiffeisenbank Bad Salzungen Schmalkalden in Thüringen. "Ich bin froh und stolz, dass ich da mitarbeiten kann. Es ist megaspannend, weil es eben nicht komplett weg ist vom Sport. Im Gegenteil", sagte Effenberg dem Nachrichtenportal "T-Online.de".
Effenberg erhält einen Vertrag und wird ab sofort das "Firmenkunden-Kompetenzteam Fußball" der Bank unterstützen. "Es geht um Finanzierung und Zwischenfinanzierung von Transfers oder beispielsweise einem Stadionumbau", berichtete er: "Mit meiner Erfahrung und meinen Kontakten im Sport will ich helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es darum geht, wo wir finanziell unterstützen." Er erwarte eine "ganz enge und intensive Zusammenarbeit" und werde "oft vor Ort sein".
Zuvor hatte ein Sprecher des Instituts beim Portal "Finanz-Szene.de" über das Engagement des gebürtigen Hamburgers berichtet. Effenberg ist nach seinem gescheiterten Ausflug in die Trainerbranche beim SC Paderborn derzeit zudem als Experte für den Privatsender Sport1 im Fußball-Talk "Doppelpass" tätig. Seit April nimmt Effenberg an einem bis September 2019 angesetzten Managementprogramm an der Akademie Deutscher Genossenschaften in Montabaur teil, das Führung in Bezug auf das Bankenwesen vermitteln soll.
Bei der VR-Bank handelt es sich um eine Genossenschaftsbank, die bereits durch einige Geschäfte im Fußball aufgefallen sein soll. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hat das Institut dem hoch verschuldeten spanischen Club Atlético Madrid einen Kredit über zehn Millionen Euro gegeben.
Pyro bei St. Pauli: Holstein Kiel muss zahlen
Holstein Kiel ist wegen ungebührlichen Verhaltens seiner Fans vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu einer Geldstrafe in Höhe von von 7250 Euro belegt worden. Beim Zweitligaspiel in Hamburg gegen den FC St. Pauli (1:0) am 28. Oktober 2018 waren im Kieler Block mindestens zehn pyrotechnische Gegenstände abgebrannt worden. Zudem wurde in der 50. Minute ein Bierbecher aus dem Zuschauerbereich der Gäste in Richtung des Schiedsrichters und der Spieler geworfen.
Klare Mehrheit der Zweitligisten gegen Montagsspiele
Die Zweitligisten haben sich für die Abschaffung der Montagsspiele ausgesprochen. Bei einem Treffen am Montag hätten sich die Vereine mit großer Mehrheit darauf geeinigt, teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit. Stattdessen sei geplant, ein Spiel sonnabends um 20.15 Uhr auszutragen."
"Als Verein und als Mitglied der DFL haben wir verschiedene Ansprüche und Interessen zu berücksichtigen", sagte Markus Rejek, Geschäftsführer von Arminia Bielefeld, der Deutschen Presse-Agentur: "Und wir glauben, dass der Samstagabend die deutlich sinnvollere und bessere Alternative ist, auch aus Sicht der Fans."
Auch der 1. FC Köln stimmte dem Vorschlag zu. "Der 1. FC Köln unterstützt die klare Mehrheit innerhalb der Liga für eine Abschaffung der Montagsspiele und hat entsprechend abgestimmt", sagte Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle. Die Abschaffung der in der 2. Liga seit 1993 durchgeführten Montagsspiele ist allerdings erst in der nächsten Phase der TV-Rechte ab der Saison 2021/22 möglich.
Hasenhüttl übernimmt Southampton
Der ehemalige Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl wird offenbar neuer Teammanager des englischen Erstligisten FC Southampton. Nach übereinstimmenden Medienberichten hat sich der 51-Jährige mit den "Saints" auf einen Vertrag bis 2021 geeinigt und wird noch in dieser Woche vorgestellt. Hasenhüttl wird damit der erste Premier-League-Trainer aus Österreich.
Im Mai hatten sich Hasenhüttl und Leipzig auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Der Coach hatte RB zuvor unter anderem als Vizemeister in die Champions League geführt. Zuletzt war Hasenhüttl auch immer wieder in Zusammenhang mit Bayern München und Bayer Leverkusen genannt worden.
Derzeit ist Southampton nach 14 Spieltagen mit nur einem Sieg Tabellen-18. Am Montag hatte sich der Klub nach nur neun Monaten von Teammanager Mark Hughes, Ex-Bundesliga-Profi von Bayern München, getrennt. Bereits am Mittwoch steht das Auswärtsspiel bei Tottenham Hotspur im Wembley-Stadion an.
Hoeneß plädiert für mehr Spiele im Free-TV
Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß wünscht sich Fußball-Spiele der Champions League wieder im frei empfangbaren Fernsehen. „Ich wäre glücklich, wenn wir wie letztes Jahr mit dem ZDF einen Free-TV-Anbieter hätten, der wenigstens einmal die Woche ein tolles Champions-League-Spiel im Free-TV zeigt“, sagte Hoeneß am Montagabend bei einer Veranstaltung der „Stuttgarter Nachrichten“.
Der 66-Jährige kritisierte darüber hinaus auch die Fernsehsituation der Bundesliga. "Ich glaube auch, dass es kein Dauerzustand sein kann, dass man jetzt drei Anbieter braucht, um Bundesligaspiele anzuschauen.“ Montagsspiele seien zudem ein Fehler gewesen.
Hoeneß reagierte damit auf den Stimmungsboykott vieler Fangruppen am vergangenen Spieltag. In den meisten Bundesliga-Stadien hatten die Anhänger in den Fankurven auf Gesänge verzichtet und protestierten damit gegen die Kommerzialisierung des Fußballs.
Drittes EM-Heimspiel für Deutschland?
Vor der EM 2020 könnte das Los über ein drittes Heimspiel der deutschen Nationalmannschaft in der Gruppenphase in München entscheiden. Sollten sich die DFB-Elf und Ungarn beide über die normale Qualifikation das Turnier-Ticket sichern, würde das Los über den Austragungsort des direkten Duells beider Teams in der Gruppe F entscheiden.
Qualifiziert sich Ungarn erst über die Playoffs oder gar nicht für die EM, würde die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw alle drei Gruppenspiele in München bestreiten, sofern sie sich direkt qualifiziert. Das geht aus den von der Uefa veröffentlichten Regularien für die EM-Auslosung am 1. Dezember 2019 hervor.
Deutschland trifft in der Qualifikationsgruppe C auf die Niederlande, Nordirland, Estland und Weißrussland. Ungarn hat es in der Gruppe E mit Kroatien, Wales, der Slowakei und Aserbaidschan zu tun.
Die EM 2020 findet in zwölf Ländern statt. Die Uefa hat für die sechs Gruppen sogenannte Co-Gastgeber-Paare gebildet. Neben Deutschland und Ungarn sind dies Italien/Aserbaidschan, Russland/Dänemark, Holland/Rumänien, England/Schottland und Spanien/Irland. Jeder qualifizierte Gastgeber hat in der Gruppenphase zwei oder drei Heimspiele. Ab dem Achtelfinale müssen alle Teams auf Reisen gehen.
Völler sauer wegen Wasserschlacht
Bayer Leverkusen hat nach dem verschenkten Sieg beim 1. FC Nürnberg mit den widrigen äußeren Bedingungen gehadert. "Ich hätte das Spiel nicht angepfiffen", sagte Sport-Geschäftsführer Rudi Völler nach dem 1:1 (1:0) beim Club, "das hatte nichts mit Fußball zu tun." Trainer Heiko Herrlich beklagte "teilweise irreguläre Bedingungen" und betonte: "Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir nicht die drei Punkte mitgenommen haben."
Auf dem bei Dauerregen zunehmend mit Pfützen übersäten Platz im Max-Morlock-Stadion war die Werkself zunächst durch Kai Havertz (30.) mehr als verdient in Führung gegangen. Nach der Pause aber verloren die Gäste ihre Dominanz, begünstigt durch die Platzverhältnisse bäumte sich der Club auf und kam durch Georg Margreitter zum Ausgleich (56.). Die Bedingungen "haben uns schon in die Karten gespielt", bekannte der Torschütze.
Das Spiel war in der Tat stark beeinflusst von den äußeren Bedingungen. In Nürnberg hatte es seit dem frühen Nachmittag zum Teil wolkenbruchartig geregnet, bei jedem Schritt spritzte auf dem Rasen das Wasser, der Ball wurde bisweilen durch Pfützen abrupt abgebremst. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (Langenhagen) habe ihm auf Nachfrage allerdings gesagt, sie habe "keine Probleme gesehen", berichtete Völler.
Obwohl nun seit sieben Spielen sieglos, überwog beim Club die Erleichterung über den Punktgewinn. "Erst mal sind jetzt die Köpfe wieder oben", sagte Abwehrspieler Lukas Mühl. Der Aufsteiger rückte aufgrund der besseren Tordifferenz in der Tabelle auf Rang 15 vor. Leverkusen dagegen verpasste den Anschluss ans Mittelfeld, was Völler zu der Erkenntnis veranlasste: "Wir müssen noch ein paar Punkte machen bis Weihnachten."
Twerking-Eklat bei Weltfußballer-Gala
Kopfschütteln und Verärgerung nach der Verleihung des Ballon d'Or an die Norwegerin Ada Hegerberg als weltbeste Fußballerin: Der Moderator Martin Solveig fragte sie bei der Preisverleihung auf der Bühne am Montagabend in Paris, ob sie "twerken" wolle, also tief in der Hocke mit dem Po wackeln. Die 23-Jährige von Olympique Lyon, die als erste Spielerin mit der Auszeichnung des französischen Fachmagazins „France Football“ bedacht wurde, reagierte sichtlich entsetzt auf die Frage, verlor ihr Lächeln, wandte sich mit einem abrupten "Nein" und versteinertem Gesicht ab.
Die Frage des Moderators löste in den sozialen Netzwerken heftige Reaktionen aus, ihm wurden Respektlosigkeit und Sexismus vorgeworfen. Gefragt wurde, ob jemand auch dem männlichen Sieger Luka Modric eine solche Frage gestellt hätte. Solveig, der auch als DJ bekannt ist, entschuldigte sich via Twitter: Er habe Hegerberg seinen Spruch erklärt und sie habe ihm gesagt, dass sie verstanden habe, dass es ein Witz gewesen sei. „Dennoch entschuldige ich mich bei allen, die möglicherweise beleidigt wurden“, fügte Solveig hinzu.
Verkündet St. Pauli ein Plus?
Zweitligist FC St. Pauli hält an diesem Dienstag in der Hansestadt seine Mitgliederversammlung ab. In den Hamburger Messehallen wird Vereinspräsident Oke Göttlich den Mitgliedern des Kiezclubs die wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2017/18 darlegen. Es wird erwartet, dass der FC St. Pauli erneut ein Plus erwirtschaftet hat, das allerdings ein gutes Stück unter dem Vorjahres-Konzerngewinn für den Verein plus die angeschlossene Gesellschaften von knapp 875.000 Euro liegen soll. Göttlich und Geschäftsleiter Andreas Rettig werden die Zahlen erläutern. Außerdem wird am Dienstagabend ein Teil des Aufsichtsrates neu gewählt. Die Veranstaltung in der Halle B 6 beginnt um 19.00 Uhr.
Guardiola hält Lobeshymnen auf Sane
Der deutsche Nationalspieler Leroy Sane soll nach den Wünschen von Teammanager Pep Guardiola langfristig weiter beim englischen Meister Manchester City spielen. "Durch sein Alter und sein Potenzial können wir froh sein, ihn bei uns zu haben. Hoffentlich kann er noch viele, viele Jahre bleiben", sagte der spanische Starcoach zu seinen Plänen mit dem 22-Jährigen.
Guardiolas Lobeshymnen auf Sane fielen in Zusammenhang mit Fragen nach dem Stand der Verhandlungen zwischen dem gebürtigen Essener und den Citizens über eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Sanes Kontrakt in Manchester läuft noch bis 2021, nachdem der Flügelstürmer vor zwei Jahren von Bundesligist Schalke 04 auf die Insel gewechselt war.
"Ich habe keine Informationen vom Verein, Probleme mit Leroy zu haben. Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass alles gut läuft. Aber das ist auch kein Prozess, der nach einem Tag erledigt ist", sagte Guardiola zu den laufenden Gesprächen.