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Alcacer ärgert Seeler und Dörfel
Schon am vergangenen Spieltag hatte Paco Alcacer mit nur 237 benötigten Minuten für seine ersten neun Bundesligatreffer den bis dato gültigen Rekord von Gert "Charly" Dörfel (565 Minuten in der Saison 1963/64) pulverisiert. In der 13. Runde ärgerte der BVB-Star mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand gegen den SC Freiburg Dörfel noch mehr – und eine weitere HSV-Ikone gleich dazu: Denn mit nun zehn Toren nach acht Spielen hat der Spanier Dörfels Alleinstellungsmerkmal in dieser Kategorie gestohlen.
Der Hamburger hatte in der ersten Bundesligasaison nach acht Spieltagen ebenfalls zehn Tore auf dem Konto. Überholt von Alcacer wurde indes Uwe Seeler – dem DFB-Ehrenspielführer gelangen seiner Zeit immerhin neun Treffer in den ersten acht Runden. Bleibt aus HSV-Sicht zu hoffen, dass sich Dortmunds Wunderstürmer für sein nächstes Erfolgserlebnis mindestens noch drei Spiele Zeit lässt. Schließlich markierte damals Dörfel erst am 11. Spieltag seinen elften Saisontreffer. Die Torjägerkanone sicherte sich am Ende allerdings "Uns Uwe", der mit 30 Toren doppelt so oft traf wie sein kongenialer Angriffspartner Dörfel (15).
Pflichtsieg für Real gegen Valencia
Real Madrid hat mit einem Pflichtsieg gegen den FC Valencia wieder Sichtkontakt zur Liga-Spitze hergestellt. Nach dem 2:0 (1:0)-Heimerfolg am Sonnabendabend liegen die Königlichen nun als Tabellenfünfter vorerst nur noch drei Punkte hinter Spitzenreiter FC Sevilla. Ein Eigentor des dänischen Mittelfeldspielers Daniel Wass nach Flanke von Dani Carvajal ebnete den Gastgebern schon in der achten Minute den Weg zum siebten Saisonsieg. Lucas Vazquez machte nach einem Konter in der 83. Minute alles klar.
Eine Woche nach dem peinlichen 0:3 gegen SD Eibar gelang dem Team des neuen Trainers Santiago Solari ein wichtiger Schritt aus dem sportlichen Tal. Der kriselnde Champions-League-Sieger hatte gegen Valencia auf den Deutschen Toni Kroos und den Brasilianer Marcelo verzichtet. Nach Medienberichten waren beide leicht angeschlagen. Kroos habe leichte Beschwerden am rechten Knie, berichtete die Sportzeitung „Marca“.
Breitenreiter vor Endspiel? Heldt vermeidet Bekenntnis
Hannovers Sportchef Horst Heldt hat nach dem 0:2 (0:1) gegen Hertha BSC ein klares Bekenntnis zu Trainer André Breitenreiter vermieden. „Jetzt geht es erstmal darum, das Spiel zu analysieren. Natürlich müssen wir das Spiel heute hinterfragen“, sagte Heldt auf die Frage, ob der auf Platz 17 der Tabelle abgerutschte Club den Weg weiter mit Breitenreiter gehen wolle. Hannover hat in den vergangenen fünf Spielen vier Niederlagen kassiert.
Heldt deutete indes an, dass Breitenreiter zumindest auch kommenden Sonntag beim 1. FSV Mainz 05 auf der Bank sitzen werde: „Der Weg geht jetzt erst einmal nur gemeinsam.“ Klar scheint aber auch, dass das Spiel in Mainz für die Trainerfrage entscheidend wird. „Natürlich will ich jetzt hören, wie wir das nun nächste Woche angehen. Das will ich von den Spielern genauso hören, wie ich das vom Trainer hören will“, sagte Heldt und fügte wenig später hinzu: „Vielleicht ist das genau der richtige Zeitpunkt, den Bock jetzt umzustoßen. Natürlich müssen wir da Antworten finden auf Fragen, die wir uns ab morgen stellen müssen.“
Favre: "Lächerliche" Montagsspiele "total verbieten"
Dortmunds Trainer Lucien Favre hat Verständnis für die Proteste der Fans geäußert und sich klar gegen Bundesliga-Spiele am Montag ausgesprochen. "Ich würde alle Spiele am Montag total verbieten. Das ist lächerlich", sagte Favre nach dem 2:0 des BVB gegen den SC Freiburg, nachdem die Dortmunder Fans in den ersten 45 Minuten weitestgehend geschwiegen hatten.
"Ich bedauere es für uns, weil sie uns viel bringen, wenn sie da und laut sind. Wir haben das gern und brauchen das", sagte Favre, betonte aber: "Ich verstehe die Leute, die protestieren, total." Die DFL hatte zuletzt entschieden, die ungeliebten Montagsspiele zur Saison 2021/22 wieder abzuschaffen. Dennoch halten sich ligaweit Proteste der Fans gegen die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs.
Köln fertigt Fürth ab
Der 1. FC Köln zeigt sich im Aufstiegsrennen der Zweiten Bundesliga weiterhin in Torlaune und bleibt dem Tabellenführer HSV dicht auf den Fersen. Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang gewann gegen Verfolger SpVgg Greuther Fürth mit 4:0 (1:0) und hat nach drei Siegen in Serie als Zweiter weiterhin nur einen Punkt Rückstand auf den HSV. Dominick Drexler erzielte mit seinem ersten Ligator für Köln das 1:0 (17.), dem allerdings eine zweifache Abseitsstellung vorausgegangen war. Simon Terodde mit seinen Saisontoren 18 und 19 (52., Foulelfmeter/78.) und Jhon Cordoba (60.) erhöhten. Fürths Maximilian Bauer sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (51.). Kölns prominenter Neuzugang Anthony Modeste war auch gegen Fürth noch nicht spielberechtigt.
Union bleibt an HSV und Köln dran
Die Berliner haben den Nimbus der Unbesiegbarkeit behauptet und sind weiter am Spitzenduo H SV und Köln dran. Union gewann das Heimspiel gegen Darmstadt 98 mit 3:1 (2:0). Sebastian Andersson (28./42.) schoss vor 21.474 Zuschauern mit seinem fünften und sechsten Saisontor die beruhigende Pausenführung für die "Eisernen" heraus. Lilien-Kapitän Aytac Sulu (65., Eigentor) erhöhte auf 3:0 für die Berliner. Serdar Dursun (73.) gelang das Ehrentor für die Hessen.
Gündogan trifft bei City-Sieg
Manchester City hat auch das achte Heimspiel dieser Saison in der Premier League gewonnen. Der englische Meister setzte sich mit 3:1 (1:1) gegen den AFC Bournemouth durch und festigte die Tabellenführung. Das Team von Trainer Pep Guardiola liegt nun fünf Punkte vor Jürgen Klopps FC Liverpool, der erst am Sonntag im Stadtderby auf den FC Everton trifft. Die Citizens gingen nach einer Viertelstunde durch Bernardo Silva in Führung, nachdem der deutsche Nationalspieler Leroy Sané noch an Gäste-Torwart Asmir Begovic gescheitert war. Kurz vor der Pause jedoch glich Callum Wilson per Kopf für Bournemouth aus, weil sich die Hausherren zuvor einige Nachlässigkeiten erlaubt hatten. Dank der Treffer von Raheem Sterling (57.) und Ilkay Gündogan (79.) hielt die Heimserie von City jedoch.
Kaiserslauterns Trainer Frontzeck beurlaubt
Drittligist 1. FC Kaiserslautern hat seinen Trainer Michael Frontzeck beurlaubt. Die Entscheidung bestätigten die Pfälzer einen Tag nach der 0:5-Pleite im Punktspiel bei der SpVgg Unterhaching. Ein Nachfolger für den 54 Jahre alten Ex-Nationalspieler steht beim früheren Meister, der im Tabellenmittelfeld immer weniger Chancen auf den direkten Wiederaufstieg in die zweite Liga besitzt, noch nicht fest.
Frontzeck hatte sein Trainer-Amt bei den „Roten Teufeln“ am 1. Februar angetreten. Obwohl er den Abstieg aus der zweiten Bundesliga nicht verhindern konnte, sollte der frühere Profi den FCK wieder zurück ins Unterhaus führen. Nach drei Niederlagen in den vergangenen vier Spielen war die Geduld der Lauterer Führung allerdings aufgebraucht.
Palermo für 10 Euro verkauft
Der italienische Traditionsclub Palermo Calcio hat den Eigentümer für den symbolischen Preis von 10 Euro gewechselt. Der 76-jährige Unternehmer Maurizio Zamparini, der den Serie-B-Verein im Jahr 2002 übernommen hatte, verkauft den hoch verschuldeten Verein einer Londoner Gesellschaft. Den Namen des Käufers gab Zamparini vorerst nicht bekannt.
Erst kommende Woche soll es weitere Informationen über den neuen Besitzer geben. Dieser wird die Schulden Palermos in Höhe von 22,8 Millionen Euro übernehmen, teilte Zamparini in einer Pressemitteilung mit. „Ich verkaufe den Club lediglich im Interesse Palermos“, schrieb der als „Trainerkiller“ bekannte Unternehmer. Seit 2002 hat der Investor mehr als 30 Trainer entlassen. Zamparini sagte, er habe eine Gesellschaft gefunden, die mit stärkeren finanziellen Mitteln seine Arbeit fortsetzen könne.
David Villa wechselt zum Podolski-Club
Ex-Weltmeister Lukas Podolski bekommt prominente Unterstützung beim japanischen Club Vissel Kobe. David Villa, der mit Spanien 2008 Europameister wurde und zwei Jahre später den WM-Titel gewann, wechselt zur kommenden Saison zum Tabellenzehnten der japanischen J-League. Der 36-Jährige spielte zuletzt bei New York City FC. „Eine große Herausforderung wartet. Neues Land, neue Kultur, neue Teamkollegen. Hallo Japan. Hallo Vissel Kobe“, sagte Villa.
Salzburg-Coach Rose: „Wollen RB Schützenhilfe leisten“
Nach der bitteren 0:1-Pleite in der Europa League beim Schwesterclub FC Red Bull Salzburg kann RB Leipzig das Weiterkommen aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Hilfe müsste ausgerechnet von den Mozartstädtern kommen. Und die wollen helfen. „Wir wollen RB Schützenhilfe leisten“, sagte Salzburgs Trainer Marco Rose im Interview mit „Sport im Osten“.
Leipzig muss nun darauf hoffen, dass die in fünf Spielen siegreichen Salzburger im Gruppenfinale beim neuen Tabellenzweiten Celtic Glasgow gewinnen. Die Sachsen müssen zeitgleich gegen den punktlosen Gruppenletzten Rosenborg Trondheim gewinnen. „Wenn sie so spielen, wie in den fünf bisherigen Spielen, halte ich es auch nicht für unmöglich, dass sie in Glasgow gewinnen. Und wenn wir gegen Trondheim gewinnen, dann können wir als Zweiter noch weiterkommen“, sagte Leipzig Trainer Ralf Rangnick.
Der gebürtige Leipziger Rose, der von einigen Bundesligisten umworben werden soll, schließt eine Rückkehr in seine Heimatstadt nicht aus. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, irgendwann nach Leipzig zurückzukehren und RB zu trainieren“, erklärte der 42-Jährige. Seine langjährige Lebensgefährtin und seine Tochter leben ebenso in der Nähe von Leipzig wie seine Eltern. Dass er aktuell Verhandlungen mit der TSG 1899 Hoffenheim führe, verneinte Rose. Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann übernimmt ab der kommenden Saison den Cheftrainer-Posten von Rangnick bei RB Leipzig.
River Plate vs. Boca in Madrid: Klagen über „Copa Conquistadores“
In Argentinien macht sich nach der Verlegung des Libertadores-Cup-Finales zwischen seinen Erzrivalen River Plate und Boca Juniors nach Madrid (9. Dezember) zunehmend auch ein Gefühl der Demütigung breit. In den sozialen Netzwerken stellen Fotomontagen die Entscheidung des Kontinentalverbandes CONMEBOL als die erniedrigende Wiederkehr der spanischen Eroberer aus dem 16. Jahrhundert nach Südamerika dar.
Ein Bild zeigt Amerika-Entdecker Christoph Kolumbus bei der Landung in Südamerika mit der hochgehaltenen Libertadores-Cup-Trophäe statt Spaniens Flagge in der Hand. Vielfach wird die „Copa Libertadores (Pokal der Befreier)“, Südamerikas wertvollster Vereinstitel und mit der europäischen Champions League vergleichbar, als „Copa Conquistadores (Pokal der Eroberer“) bezeichnet.
Auch argentinische Fußball-Prominenz beklagt trotz der Krawalle vor der Absage des Spiels am vergangenen Wochenende die Auslagerung des Endspiels auf einen anderen Kontinent. „Es ist, als würde man uns verbieten, Tango zu tanzen“, sagte Trainer Gustavo Alfaro vom Erstligisten Huracan.
Argentiniens Idol Diego Maradona sieht die Fans um ein Erlebnis gebracht: „Wie soll sich eine Familie, die das Spiel sehen möchte, die Reise nach Madrid leisten können?“, sagte der Kapitän der argentinischen Weltmeister-Elf von 1986.
Einige eingefleischte Anhänger der beiden Klubs aus Buenos Aires jedoch scheinen trotz hoher Flugpreise und Eintrittskarten für 100 bis 300 Dollar weder Kosten noch Mühen zu scheuen. Argentiniens Botschafter Ramon Puerto berichtete aus Spanien, dass bei zwei Fluggesellschaften alle Plätze für Flüge von Buenos Aires ins über 10.000 km entfernte Madrid „in drei Stunden“ ausverkauft gewesen seien.
Düsseldorf verliert 0:1 gegen Mainz
Fortuna Düsseldorf hat im Abstiegskampf einen herben Rückschlag erlitten. Das Team von Trainer Friedhelm Funkel unterlag am Freitag dem FSV Mainz 05 vor heimischer Kulisse mit 0:1 (0:0). Den entscheidenden Treffer für die Rheinländer erzielte Stürmer Jean-Philippe Mateta in der 67. Spielminute. Damit droht Düsseldorf am Wochenende wieder auf den letzten Tabellenplatz abzurutschen. Mainz verbessert sich mit 18 Punkten zumindest für eine Nacht um einen Tabellenplatz auf Rang acht.