Buenos Aires. In Buenos Aires haben die Sommerjugendspiele stimmungsvoll begonnen. Sie stehen unter dem Motto „Feel the Future“.
Mehr als 100.000 Menschen auf und an der Avenida 9 de Julio haben in der Nacht zum Sonntag deutscher Zeit die Eröffnung der dritten Olympischen Sommerjugendspiele in Buenos Aires gefeiert, darunter Hamburgs Sportsenator Andy Grote. Die zweistündige Zeremonie wurde erstmals in der Geschichte des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nicht in einem Stadion, sondern mitten in der Stadt organisiert, was bei den Zuschauern hervorragend ankam.
Als Zentrum der Darbietungen des bekannten argentinischen Theaterprojekts Fuerza Bruta diente der weltberühmte 67 Meter hohe Obelisk auf der Plaza de la República, auf dem die Künstler, gehalten von Seilen, als Teil einer Lasershow die verschiedenen Sportarten, Anstrengungen, Freude und Frust plakativ darstellten. Argentiniens Staatspräsident Mauricio Macri, der frühere Bürgermeister von Buenos Aires, eröffnete schließlich die Spiele, die unter dem Motto „Feel the Future“ stehen, spüre die Zukunft. Sie dauern bis zum 18. Oktober und begannen am Sonntagnachmittag deutscher Zeit.
"Gewinn der Medaillen steht nicht im Vordergrund"
Der Einmarsch der 161 Nationen wurde erstmals auf die Fahnenträger reduziert, was erheblich an Zeit sparte. Die deutsche Fahne schwang die 17 Jahre alte Berliner Wasserspringerin Elena Wassen, vor zwei Jahren die Jüngste der Mannschaft bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro. Das deutsche Aufgebot hatte sich kurzfristig auf 74 Sportler reduziert, weil der Berliner Tennisspieler Rudi Molleker wegen einer Erkrankung seine Reise nach Argentinien absagen musste. Der 17-Jährige, der im vergangenen Jahr am Hamburger Rothenbaum sein Debüt auf der Herren-Profitour gab, galt als Medaillenkandidat. Er war beim Tennisturnier in Buenos Aires an Nummer zwei gesetzt.
„Der Gewinn von Medaillen steht bei Jugendspielen aber nicht im Vordergrund“, sagt Katrin Werkmann, Chef de Mission des deutschen Teams. Die Sportlerinnen und Sportler sollen Wettkampferfahrung bei einem Großereignis sammeln, die spezielle olympische Atmosphäre kennen und genießen lernen und den nächsten charakterbildenden Schritt in ihren Karrieren machen. Dennoch: In Buenos Aires treten in den meisten Disziplinen die besten Nachwuchssportler der Welt an, die sich über kontinentale und globale Meisterschaften qualifiziert haben.
Die Wettkampfstätten in den vier Veranstaltungszentren sind in gutem Zustand, wenn auch einige erst an diesem Wochenende fertig wurden. Auch die Organisation klappt. „Wir sind in Südamerika. Da wird viel improvisiert, aber irgendwie bekommen sie immer alles gerade noch rechtzeitig hin“, sagt der ehemalige Hamburger Schwimmtrainer Tobias Heinisch, der jetzt die Nationalmannschaft Liechtensteins coacht.