Buenos Aires/Hamburg. Innensenator Andy Grote nimmt Zertifizierung in Buenos Aires entgegen – und gibt Ratschläge für den dort anstehenden G-20-Gipfel

    Seit Freitagabend argentinischer Zeit, in Hamburg war es kurz vor Mitternacht, ist es nun offiziell und feierlich verkündet. Hamburg ist eine Global Active
    City, eine Stadt, die ihre Bürger bewegt und sich um deren Gesundheit sorgt. Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) nahm die Zertifizierung des Breitensportweltverbandes Tafisa im Convention Center von Buenos Aires unter großem Applaus aus den Händen von Thomas Bach entgegen, dem deutschen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

    Die Tafisa, ein Partner des IOCs und der Weltgesundheitsorganisation WHO, hatte vor allem beeindruckt, dass Hamburg nach seiner 2015 gescheiterten Olympiabewerbung weiter auf Sport als gestaltende gesellschaftliche Kraft gesetzt und beträchtliche Summen in eine verbesserte Infrastruktur investiert habe. Neben Hamburg erhielten Liverpool (England), Ljubljana (Slowenien), Lillehammer (Norwegen), Richmond (Kanada) und Buenos Aires die zum ersten Mal in diesem Jahr vergebene Auszeichnung. Die sechs werden jetzt weltweit als Vorbilder zur Nachahmung empfohlen.

    Der fünftägige Aufenthalt in der argentinischen Hauptstadt hatte für Grote am Vortag mit einem anderthalbstündigen Treffen mit Eugenio Burzaco, Sicherheitsstaatssekretär im Ministerium für Nationale Sicherheit, begonnen. Er ist der Sicherheitschef des bevorstehenden G-20-Gipfels am 30. November und 1. Dezember in Buenos Aires. Eine argentinische Delegation hatte vor zwei Monaten Hamburg besucht und sich von den Erfahrungen und Schlussfolgerungen der Polizei berichten lassen. „Die Argentinier haben nun als eine Konsequenz beschlossen, den 30. November zu einem Feiertag zu machen, um die Lage in der Innenstadt von vornherein zu entspannen“, so Grote. Die Argentinier hoffen mit dem Feiertag, die Bevölkerung aus der City fernhalten zu können.

    Für Hamburg wären solche Überlegungen damals nicht infrage gekommen, „weil wir das Bild des totalen Ausnahmezustands vermeiden wollten und glaubten, dass sich die Auswirkungen auf das tägliche Leben in der Stadt in einem noch vertretbaren Rahmen halten würden. Diese Einschätzung hat sich leider nicht bewahrheitet“, sagte der Innensenator.

    In den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires (siehe auch Seite 33), die am Sonnabend eröffnet werden, sehen die Sicherheitskräfte eine Art logistisches Warm-up für den Gipfel. Allerdings haben die Sicherheitsbehörden in Buenos Aires durchaus Erfahrungen: Es kommt dort regelmäßig zu sozialen Protesten, etwa zweimal im Jahr auch mit mehr als 50.000 Teilnehmern. Mit einer anderen Größenordnung rechnet man auch für den Gipfel nicht. Den argentinischen Behörden fällt es zudem leichter, bekannte Gewalttäter fernzuhalten. Einige von ihnen erhielten bereits Einreiseverbote, deren Einhaltung gut überprüfbar ist, weil Buenos Aires für Ausländer bequem nur über den Flughafen zu erreichen ist.