Hamburg. Die Nationalteams sollen noch zielgerichteter trainieren. Der Hamburger SV will zudem sein Engagement ausbauen.
Bei den Frauen die von Laura Ludwig/Kira Walkenhorst (HSV) gewonnene olympische und WM-Goldmedaille erfolgreich verteidigen, bei den Männern in Schlagdistanz zur Weltspitze zurückkehren – der Deutsche Volleyball-Verband geht mit hohen Erwartungen an seine Beach-Sparte in die kommenden Jahre, die mit der Heim-WM 2019 in Hamburg (28. Juni bis 7. Juli) und den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio (Japan) große Herausforderungen bieten. „Wir sind mit der Entwicklung unserer Nationalteams sehr zufrieden, wissen aber, dass noch viel Arbeit vor uns liegt“, sagte Sportdirektor Niclas Hildebrand, der am Mittwoch am Olympiastützpunkt in Dulsberg Saisonbilanz zog. Dort, wo die Strandvolleyballer ihren Bundesstützpunkt unterhalten,
Gute Arbeit von Bernd Schlesinger
Insbesondere die am vergangenen Wochenende gekürten deutschen Meister Victoria Bieneck/Isabel Schneider (HSV) und Julius Thole/Clemens Wickler (ETV) hätten Entwicklungssprünge geschafft, „die man ihnen in der Intensität nicht zugetraut hätte“, lobte Hildebrand. Dies sei der guten Arbeit von Stützpunktleiter Bernd Schlesinger und dem gesamten Trainerteam in Hamburg geschuldet, was ein wichtiges Zeichen dafür sei, dass die Anfang 2017 eingeführte Konzentration der Nationalteams an einem zentralen Ort Früchte trage.
Dennoch erkenne der Verband an, dass sich auch Kim Behrens und Sandra Ittlinger, die in Münster trainieren, deutlich verbessert hätten. „Wir werden deshalb auch künftig niemanden zwingen, nach Hamburg zu kommen“, sagte Hildebrand. Als negatives Beispiel nannte er Karla Borger/Margareta Kozuch (Stuttgart/Hamburg), die an wechselnden Orten trainieren und in ihrer Entwicklung stagnieren. „Ihnen fehlt die Konstanz im Trainingsbetrieb, deshalb raten wir dringend zu einem Wechsel.“
Verband nominiert Team für Olympia selbst
Neu ist, dass der Verband auf dem Weg nach Tokio – die Qualifikation begann Anfang September – einen der je zwei deutschen Nationenplätze im 24er-Olympiafeld in Eigenregie vergeben wird. Bislang wurden beide über die Weltrangliste verteilt. „Damit halten wir uns offen, auf Formschwankungen zu reagieren“, sagte Hildebrand. Sollten beispielsweise Ludwig (aktuell im Mutterschutz) und/oder Walkenhorst (von diversen Operationen gebeutelt) nicht mehr ihre Topform erreichen, müsse man sich wappnen, starken Ersatz aufbieten zu können.
Dafür sollen Bieneck/Schneider und Chantal Laboureur/Julia Sude (Stuttgart) noch zielgerichteter trainieren. Dass dies in Hamburg möglich ist, ist auch dem Engagement des HSV zu verdanken, der drei Nationalteams eine Heimat gibt, Stützpunkttrainer mitfinanziert und sein Engagement mindestens bis Tokio aufrechterhalten will. „Beachvolleyball hat sich positiv auf unser Image ausgewirkt“, sagte Kumar Tschana, Leiter Amateursport beim HSV, „wir werden 2019 eine Jugendabteilung aufbauen und hoffen, dass die Heim-WM einen Schub gibt.“