Die Deutsche Fußball Liga (DFL) schüttet erstmals Gelder für gute Jugendarbeit aus. Der HSV kassiert 475.000 Euro für seine Talente.
Kapitän Paolo Guerrero sitzt beim ersten WM-Spiel Perus seit 36 Jahren zunächst nur auf der Bank. Im Gruppenspiel gegen Dänemark in Saransk stürmt stattdessen der Ex-Schalker Jefferson Farfan von Beginn an. Der 34 Jahre alte Guerrero hatte wegen einer Dopingsperre monatelang nicht gespielt und erst am 31. Mai grünes Licht für die WM erhalten.
Nach Guerreros Sperre hatten sich sogar die Kapitäne der drei Gruppengegner Dänemark, Frankreich und Australien in einem offenen Brief für einen WM-Start des Routiniers eingesetzt. In die Startelf schaffte es der ehemalige Stürmer von Bayern München und dem Hamburger SV, mit 34 Toren Perus Rekordtorschütze, dennoch nicht.
Nachwuchsarbeit bringt 475.000 Euro ein
Gute Jugendarbeit zahlt sich aus: Erstmals belohnt die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Bundesliga-Clubs mit hohen Prämien für ihre Nachwuchsarbeit. Das berichtet die „Bild“-Zeitung am Sonnabend. Demnach kassiert der HSV 475.000 Euro für Talente wie Fiete Arp und Tatsuya Ito. Das Zusatzgeld kann der Bundesliga-Absteiger für die kommende Zweitliga-Saison gut gebrauchen.
Ausschlaggebend für die Ausschüttung sind die Einsatzzeiten der sogenannten „Local Player“. Dabei handelt es sich um Spieler, die höchstens 23 Jahre alt sind und im Nachwuchsbereich eines Clubs ausgebildet worden sind.
Beim HSV sorgten in der vergangenen Spielzeit die Einsätze von Tatsuya Ito (1021 Minuten), Fiete Arp (845), Matti Steinmann (601), Stephan Ambrosius (45) und Josha Vagnoman (20) für die zusätzliche Gewinnsumme. „Es ist klasse, dass sich unsere Nachwuchsarbeit und das gute Zusammenspiel zwischen Profibereich und Nachwuchs in der vergangenen Saison auch in diesen Einsatzminuten widergespiegelt hat“, sagte Dieter Gudel, Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums, der „Bild“.
Insgesamt schüttete die DFL 20 Millionen Euro an 36 Profivereine der Bundesligen aus. Die Prämie stammt aus dem Topf für nationale Medien-Erlöse. Übrigens: Die Hamburger rangieren mit knapp einer halben Million Euro für die geleistete Nachwuchsarbeit auf Platz zehn. Am meisten Geld kassierten die Zweitligisten Greuther Fürth (1,4 Millionen Euro), 1. FC Nürnberg (1 Million Euro) und Dynamo Dresden (990.000 Euro).