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Guatemalas Fifa-Suspendierung aufgehoben
Guatemalas Suspendierung durch den Fußball-Weltverband Fifa ist nach über 19 Monaten mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Das teilte Präsident Juan Carlos Rios für das von der Fifa eingesetzte Normalisierungskomitee mit. Guatemalas Verband Fedefut war im Oktober 2016 wegen der Verwicklung von Funktionären in den Fifa-Korruptionsskandal bis auf Weiteres suspendiert worden.
DFB-Panne: WM-Kader bereits veröffentlicht?
Eine Veröffentlichung auf der DFB-Homepage hat im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft für Verwirrung und sogar Verärgerung gesorgt. In einem Eintrag wurden die Spieler des WM-Kaders in Gebärdenschrift vorgestellt – ohne Torhüter Kevin Trapp, Abwehrmann Jonathan Tah, Mittelfeldspieler Sebastian Rudy und Stürmer Nils Petersen. "Das muss eine Panne sein. Das macht mich richtig sauer“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff bei der Pressekonferenz am Donnerstag in Eppan und betonte: „Es ist kein Hinweis auf die finale Nominierung.“
Bundestrainer Joachim Löw muss bis Montag (12 Uhr) noch vier Spieler aus seinem bisher 27-köpfigen Kader für die WM in Russland streichen. Trapp, Tah, Rudy und Petersen gehören zu den Kandidaten, die kein persönliches WM-Ticket bekommen könnten.
Der DFB erklärte die Panne mit einem Missverständnis. Auf der Homepage sei ein Plakat zu sehen, das die „Mühlezeitung“, eine Schülerzeitung der Schule Haslachmühle im baden-württembergischen Horgenzell, in Zusammenarbeit mit der Aktion Mensch, dem Deutschen Fußball-Bund und dem Dachverband Deutscher DEAF Fanclubs e.V. (DDDF) schon vor längerer Zeit erstellt habe. Das Poster soll dazu beitragen, „dass sich Fußballbegeisterte mit und ohne Behinderung gemeinsam über die WM verständigen können“, heißt es auf der Internetseite.
Der deutsche WM-Kader 2018
Everton holt neuen Coach
Marco Silva wird neuer Trainer des FC Everton. „Marco ist ein junger Coach, aber auch ein erfahrener Coach, und hat bereits an der Spitze gearbeitet“, wurde der Fußballdirektor des englischen Erstligisten, Marcel Brands, in einer Vereinsmitteilung zitiert. Die Erfahrungen des 40-jährigen Portugiesen in der Premier League seien ebenfalls ein wichtiger Faktor gewesen.
Silva übernimmt damit den Posten von Sam Allardyce, der nach sechs Monaten Mitte Mai zum Ende der Saison entlassen wurde. Unter Allardyce wurde Everton Achter, dessen Spielstil stieß bei Fans allerdings auf wenig Gegenliebe.
Nach Stationen in Portugal und Griechenland zog es Silva Anfang 2017 nach England, wo er zunächst den damaligen Erstligisten Hull City betreute. Er trat zurück, nachdem die Mannschaft in die zweite Liga absteigen musste. Danach übernahm er den Trainerposten beim FC Watford. Nach einem guten Saisonstart musste Silva dort im Januar 2018 nach einer Pleiteserie seinen Hut nehmen. Watford nannte eine „ungerechtfertigte Annäherung“ von Everton als Grund für die Entlassung.
Zidane tritt bei Real Madrid zurück
Zinédine Zidane ist überraschend als Trainer bei Champions-League-Sieger Real Madrid zurückgetreten. Das gab der spanische Rekordmeister auf einer Pressekonferenz in Anwesenheit des 45 Jahren alten Franzosen am Donnerstag offiziell bekannt.
"Ich habe die Entscheidung getroffen, nicht mehr als Trainer von Real Madrid weiterzumachen", sagte Zidane auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Donnerstagmittag, "es ist ein schwieriger Moment, aber die Mannschaft braucht einen Wechsel, um weiter siegreich zu bleiben. Die Mannschaft benötigt eine neue Ansprache, eine andere methodische Arbeit. Deshalb habe ich die Entscheidung so getroffen."
Für ihn sei es an der Zeit gewesen, einen Wechsel zu vollziehen, so Zidane. Der dreimalige Weltfußballer Zidane hatte am 4. Januar 2016 bei den Königlichen die Nachfolge des zuvor freigestellten Trainers Rafael Benitez angetreten und stand bei Real noch bis 2020 unter Vertrag.
Mit Real gewann er in zweieinhalb Jahren neun Titel – den letzten am vergangenen Sonnabend in Kiew im Finale der Königsklasse durch ein 3:1 gegen den FC Liverpool. Der ehemalige französische Welt- und Europameister ist damit der zweiterfolgreichste Trainer in der 116-jährigen Real-Geschichte.
Bilder vom Champions-League-Finale:
Champions-League-Finale: Drama um Liverpool-Star Mo Salah
Neue WM-Hoffnung für Paolo Guerrero
Perus wegen Doping gesperrter Kapitän Paolo Guerrero kann doch noch auf eine WM-Teilnahme in Russland hoffen. Der Internationale Sportgerichtshof CAS teilte am Donnerstag mit, er werde keine Einwände gegen den von Guerrero beim Schweizer Bundesgericht eingereichten Antrag auf Aussetzung der Sperre erheben.
Der peruanische Verbandspräsident Edwin Oviedo hatte vor wenigen Tagen eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, die den Wert und die Wichtigkeit des ehemaligen Stürmers des FC Bayern München und des Hamburger SV für die Nationalmannschaft betonte, wie der Verband mitgeteilt hatte. „Wir gehen diesen Weg in der Schweiz weiter (...) mit der Überzeugung, Paolo bei der WM zu sehen“, wurde Oviedo zitiert.
Der Verband hofft auf eine baldige Entscheidung des Gerichts. Im aktuellen 23-Mann-Kader der Lateinamerikaner für die WM taucht der 34-jährige Angreifer noch nicht auf. Trainer Ricardo Gareca strich am Mittwoch (Ortszeit) Verteidiger Luis Abram aus dem Aufgebot, dass zuvor aus 24 Akteuren bestanden hatte.
Guerrero war vom CAS für 14 Monate gesperrt worden und würde damit auch die WM in Russland verpassen. Der Stürmer war im Oktober 2017 bei einer Dopingkontrolle nach dem 0:0 im Qualifikationsspiel gegen Argentinien positiv getestet worden. Bei dem 34-Jährigen war eine in Koka-Tee enthaltene Substanz entdeckt worden. Peru ist erstmals seit 1982 wieder für eine Weltmeisterschaft qualifiziert.
Alle acht Gruppen der WM 2018 in Russland
Delaney wohl tatsächlich zum BVB
Die Anzeichen für einen Wechsel von Werder Bremens Mittelfeldspieler Thomas Delaney zu Borussia Dortmund verdichten sich. Der 26-Jährige bekräftigte in einem Interview der dänischen Zeitung Ekstra Bladet, dass der mögliche Schritt zu dem Champions-League-Teilnehmer "interessant" für ihn sei. Delaney hatte sich zuvor noch nicht konkret zu einem möglichen neuen Arbeitgeber geäußert. Als mögliche Ablöse sind rund 20 Millionen Euro im Gespräch.
Für Delaney ist Dortmund einer der beiden besten Clubs in Deutschland, sagte der Däne: "Sie spielen um die Meisterschaft, Pokalsiege und in der Champions League. Für mich gehören sie zu den Top 10 in der Welt. Natürlich ist es ein interessanter Klub für mich." Laut Angaben des Ekstra Bladet hofft Delaney, dass seine Zukunft schon vor der Abreise zur WM in Russland am 11. Juni geklärt ist.
Werders Geschäftsführer Frank Baumann hatte zuletzt angedeutet, dass der Führungsspieler seinen Club verlassen könnte. "Es ist so, dass sich der ein oder andere interessierte Club bezüglich eines Wechsels gemeldet hat. Wir sind in Gesprächen", sagte Baumann der Bild.
Der Manager hatte Delaney Anfang 2017 verpflichtet und mit einem Vertrag bis 2021 ausgestattet. Für den BVB würde ein Transfer daher kostspielig werden.
Uerdingen-Aufstieg doch noch auf der Kippe
Regionalligist SV Waldhof Mannheim hat die möglicherweise gestiegenen Aufstiegschancen in die 3. Liga zurückhaltend kommentiert. „Wir werden jetzt nicht in Jubel ausbrechen“, sagte Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp am Donnerstag. Die Mannheimer könnten davon profitieren, dass der DFB dem sportlich aufgestiegenen KFC Uerdingen die Zulassung für die 3. Liga möglicherweise verwehrt. Sollte das so kommen, würde der SVW nach den DFB-Statuten in die 3. Liga aufsteigen.
Der Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB will am Montag darüber verhandeln, ob der KFC eine für den Aufstieg notwendige Finanzreserve möglicherweise zu spät eingereicht hat. Diese Reserve sei „nach derzeitigem Stand“ eventuell verspätet eingegangen, teilte der DFB am Mittwoch mit. „Wir werden am Montag einfach ganz in Ruhe abwarten und schauen, was da passiert“, sagte Kompp. „Aber davon waren wir natürlich schon überrascht, dass der Antrag auf Zulassung jetzt nochmal überprüft wird.“ Der KFC hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Der Meister der Regionalliga West hatte sich in den Playoffs gegen den Südwest-Zweiten Mannheim sportlich durchgesetzt. Nach einem 1:0 im Hinspiel musste das Rückspiel wegen Ausschreitungen von Waldhof-Fans am Sonntag abgebrochen werden. Erst am Dienstag hatte der DFB die Partie mit 2:0 für Uerdingen gewertet.
Kollegen wählen Naldo zum besten Profi
Schalkes brasilianische Abwehrspieler Naldo ist für seine Bundesliga-Kollegen der beste Feldspieler der abgelaufenen Saison. Das geht aus einer Kicker-Umfrage unter insgesamt 248 Spielern hervor.
Auf den 35-Jährigen entfielen 19,7 Prozent der Stimmen, der Innenverteidiger setzte sich damit vor Robert Lewandowski (16,8) und Joshua Kimmich (13,4/beide Bayern München) durch. Bei den Torhütern gewann Bayern-Keeper Sven Ulreich (26,9) knapp vor Bremens Jiri Pavlenka (26,1). Ins deutsche WM-Aufgebot schaffte es der Ersatz des lange verletzten Manuel Neuer allerdings nicht.
Die Spitzenposition bei den Trainern sicherte sich Shootingstar Domenico Tedesco (30,7), der Schalke 04 in seiner Premierensaison zu Platz zwei führte. Ganz anders die Stimmungslage beim Revierrivalen Borussia Dortmund. Bei der Abstimmung zum Verlierer der Saison auf der Trainerposition belegte der BVB durch Peter Stöger (23,9) und dessen Vorgänger Peter Bosz (23,9) die Plätze eins und zwei.
Auch bei der Frage nach dem Absteiger der Saison liegt der BVB vorne. Für 17,6 Prozent seiner Kollegen war Mario Götze Spitzenreiter in der Kategorie. Zum Aufsteiger der Saison kürten die Bundesligaprofis Leon Bailey von Bayer Leverkusen (20,2).
Neuer Trainer: "Holstein bricht nicht auseinander"
Der neue Trainer Tim Walter will von einem drohenden Auseinanderbrechen von Holstein Kiel nach dem verpassten Aufstieg in die Bundesliga nichts wissen. „Kiel bricht nicht auseinander“, sagte der 42-Jährige dem „Kicker“. Er versicherte, dass mit zwei Ausnahmen alle die Spieler mit noch laufenden Verträgen bei Holstein bleiben sollen.
Die Ausnahmen sind Mittelfeldspieler Dominick Drexler und Kapitän Rafael Czichos. „Beide sind 28, haben Verdienste um Holstein und werden diese Chance vermutlich so nicht mehr bekommen. Aber dann ist es auch genug“, sagte Walter.
Drexlers Wechsel zum dänischen Meister FC Midtjylland wurde am Mittwoch verkündet, Czichos ist beim Zweitliga-Absteiger 1. FC Köln im Gespräch und könnte somit seinem bisherigen Trainer Markus Anfang folgen. Die ebenfalls begehrten Kingsley Schindler und David Kinsombi sollen indes gehalten werden. „Ich habe mit beiden gesprochen und ihnen klargemacht, dass wir um sie herum etwas aufbauen“, sagte Walter.
Nach dem Abschied von Sport-Geschäftsführer Ralf Becker zu Beginn der Woche zum künftigen Kieler Ligakonkurrenten Hamburger SV hat Walter auch dessen Aufgaben bis zur Verpflichtung eines Nachfolgers übernommen. „Es ist wichtig, dass der Posten schnell besetzt ist. Bis zum Trainingsstart wäre ein guter Zeitpunkt“, meinte er.
Der Zweitliga-Dritte beginnt am 25. Juni mit seiner Vorbereitung auf die neue Saison. Walter war als Nachfolger von Erfolgstrainer Anfang verpflichtet worden. Er hatte zuvor die Regionalliga-Mannschaft des FC Bayern München trainiert.
Merkel besucht die Nationalmannschaft
Hoher Besuch für den Weltmeister: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird der deutschen Nationalmannschaft im Trainingslager in Eppan am Sonntag im Hotel Weinegg einen Kurzbesuch abstatten. "Meine Informationen sind, dass sie vorhat, bei uns am Sonntag vorbeizuschauen. Sie möchte der Mannschaft hallo sagen. Sie möchte das ohne große Inszenierung. Das hat mittlerweile Tradition und wird von den Spielern gut aufgenommen", sagte Manager Oliver Bierhoff am Donnerstag.
Das DFB-Team kehrt am Sonnabendnacht vom Länderspiel in Klagenfurt gegen Österreich nach Südtirol zurück. Ob Merkel das DFB-Team auch bei der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) besuchen wird, ist noch offen. Löw würde sich aber "persönlich sehr freuen, wenn Angela Merkel ein Spiel von uns in Russland besucht", sagte der 58-Jährige zum Start der Vorbereitung der Bild.
Nach dem gewonnenen Finale 2014 in Brasilien war Merkel zum Gratulieren in die Kabine gekommen. Dies sei, so Löw, "ein tolles Gefühl" gewesen: "Sie kam nach dem Endspiel in die Kabine und saß plötzlich mittendrin, hat mit uns angestoßen und war ganz natürlich. Das hat einen tollen Eindruck bei meinen Spielern hinterlassen. Das wünsche ich mir wieder."
Schon bei der Heim-WM 2006 und auch 2010 in Südafrika hatte Merkel die Nähe des DFB-Teams gesucht und als Fan mitgefiebert. Zu Südtirol pflegt die Kanzlerin eine besondere Beziehung: Merkel verbrachte schon einige Male ihren Urlaub in der Region.
Die Rückennummern der WM-Vorbereitung
Wolfsburg will Schmadtke früher
Der VfL Wolfsburg kämpft laut Medienangaben um einen frühzeitigeren Arbeitsbeginn des neuen Sportchefs Jörg Schmadtke. Demnach verhandelt der VfL darüber gerade mit Schmadtkes früherem Arbeitgeber 1. FC Köln. Das berichten der „Kicker“ und die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ (Donnerstag).
Der Bundesliga-Absteiger aus Köln hatte sich im Oktober von Schmadtke getrennt und dem 54-Jährigen eine Abfindung bezahlt, die bei rund 3,3 Millionen Euro liegen soll. Dafür darf Schmadtke erst zum 1. Juli wieder bei einem neuen Club – nun in Wolfsburg – beginnen. Nach übereinstimmenden Angaben soll der FC gegen eine Zahlung von 500.000 Euro bereit sein, Schmadtke schon früher für den VfL arbeiten zu lassen.
Sukuta-Pasu geht nach Duisburg
Zweitligist MSV Duisburg hat Stürmer Richard Sukuta-Pasu verpflichtet. Der 27-Jährige kommt ablösefrei vom Ligakonkurrenten SV Sandhausen zu den Meiderichern und erhält einen Vertrag bis 2020. "Ein Stürmer, der unser Anforderungsprofil zu 100 Prozent erfüllt", sagte MSV-Sportdirektor Ivica Grlic: "Richy wird definitiv helfen, unseren Angriff noch unberechenbarer zu machen."
Duisburgs Trainer Ilija Gruew setzt auf die Erfahrung des Routiniers. "Er kennt die Liga und wird mit seiner Spielweise die Schlagkraft unserer Offensive weiter erhöhen", sagte der Coach, der Sukuta-Pasu bereits beim 1. FC Kaiserslautern trainiert hatte: "Ich weiß, dass er auch als Typ für jede Mannschaft eine absolute Bereicherung darstellt."
Figo traut Deutschland erneuten Titel zu
Der frühere portugiesische Weltklasse-Fußballer Luis Figo traut Deutschland eine erfolgreiche WM-Titelverteidigung zu. "Sie haben wieder ein höchst ausgeglichenes Team und mit Joachim Löw einen Trainer, der auf mich wieder extrem fokussiert wirkt. Seine Stärken hat Deutschland bei den letzten Turnieren gezeigt, das Team ist keineswegs schwächer geworden im Vergleich zu 2014. Also: Einer der Topfavoriten auf den WM-Titel", sagte der 45-Jährige im Kicker-Interview.
Vor dem deutschen Team hat Figo großen Respekt: "Ich finden diesen ständigen Wandel der deutschen Mannschaft wirklich faszinierend. Permanent kommen neue Talente zu einem ohnehin schon großartigen Kader, es wird wieder sehr hart, gegen dieses Team antreten zu müssen."
Ebenso wie Deutschland zählt Figo aber auch Rekordchampion Brasilien, Spanien und Argentinien zu den Favoriten in Russland. Europameister Portugal traut er indes den ganz großen Wurf nicht zu: "Portugal wird es in die K.o.-Phase schaffen. Aber Weltmeister werden? Da bin ich mir eher nicht so sicher."