Rom. Hamburger verliert Finale des ATP-Turniers nach mehrmaliger Unterbrechung. Sandplatz-König Nadal damit wieder Nr. 1 der Welt.
Tennisprofi Rafael Nadal hat die imposante Siegesserie von Alexander Zverev gestoppt und zum achten Mal das Masters-Turnier von Rom gewonnen. Der 31 Jahre alte Spanier setzte sich am Sonntag im Finale mit 6:1, 1:6 und 6:3 gegen den zehn Jahre jüngeren Hamburger durch und ist nun wieder die Nummer 1 der Welt. Zuvor hatte Zverev 13 Matches hintereinander und zwei Turniere gewonnen. Auch das fünfte Duell der beiden Finalisten entschied Nadal damit zu seinen Gunsten.
Für den Sandplatz-Spezialisten war es der 78. Einzeltitel auf der ATP-Tour und nach Barcelona und Monte Carlo der dritte der diesjährigen Sandplatzsaison. Damit fährt Nadal, der im Halbfinale den wiedererstarkten Serben Novak Djokovic in zwei Sätzen schlug, als Top-Favorit zu den French Open in Paris (ab 27. Mai), die er bereits zehnmal gewonnen hat.
Zverev nach Regenpause aus dem Konzept
Der Weltranglisten-Dritte Zverev verpasste dagegen die erhoffte Titelverteidigung und damit seinen dritten Turniersieg in diesem Jahr. Der beste deutsche Tennisprofi hatte zuvor in Madrid und München gewonnen. Für Zverev geht es in Paris um den Durchbruch auf der Grand-Slam-Bühne. Bislang steht bei den vier Majorturnieren ein Achtelfinale 2017 in Wimbledon als sein bestes Ergebnis zu Buche.
In Rom hatte Zverev seinen Kontrahenten am Rande der ersten Sandplatz-Finalniederlage seit zwei Jahren. Doch am Ende brachten den Hamburger mehrere Regenpausen im Foro Italico einen Strich durch die Rechnung. Nach der letzten Unterbrechung bog Nadal das Spiel beim Stand von 2:3 im dritten Satz schließlich noch einmal endgültig zu seinen Gunsten um.
Zverev nahm dem Spanier gleich das erste Service ab – doch Nadal schlug sofort zurück, machte kaum Fehler und führte plötzlich 3:1 und dann 5:1. Zverev wirkte verunsichert – nach 33 Minuten war der einseitige erste Satz entschieden. Im zweiten Durchgang lag Zverev schon mit 5:0 vorn, bevor Nadal den einzigen Punkt machte.
Der Spanier lag auch im dritten Satz 1:3 hinten – dann kam der Regen und unterbrach Zvervs Rhythmus. "Er hat heute bewiesen, was für ein großartiger Champion er ist“, lobte „Sascha“ seinen Gegner und erwies sich als fairer Verlierer. "Ich war so nah dran. Aber am Ende habe ich gegen Rafa verloren, insofern ist das schon in Ordnung", sagte Zverev im Rahmen der Zeremonie.
Der Sieger ging ebenfalls auf Kuschelkurs zu seinem Gegner. "Heute ist die Trophäe bei mir, aber es war ein schwieriges Match. Ich wünsche dir für die nächsten Jahre alles Gute", sagte Nadal an Zverevs Adresse.
Mischa Zverev sucht weiter seine Form
Dessen älterer Bruder Mischa kämpft kurz vor den French Open (ab 27. Mai) derweil weiter um seine Form. Beim ATP-Turnier in Genf schied der an Position acht gesetzte Hamburger in der ersten Runde gegen Mirza Basic (Bosnien und Herzegowina) aus. Der Weltranglisten-51. unterlag dem 31 Positionen schlechter notierten Basic 7:5, 3:6, 4:6.
Für Zverev war es nach dem Erstrundenaus in Madrid bereits die insgesamt neunte Auftaktniederlage in diesem Jahr. Beim Masters in Rom war der 30-Jährige bereits in der Qualifikation gescheitert.
Die weiteren deutschen Starter Peter Gojowczyk (München), Florian Mayer (Bayreuth) und Qualifikant Dominik Köpfer (Furtwangen) steigen am Montag in das Sandplatzturnier ein.