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Darmstadt schlägt Düsseldorf
Der SV Darmstadt hat Tabellenführer Fortuna Düsseldorf gestoppt und schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf. Der Tabellen-17. gewann am Ostermontag mit 1:0 (1:0). Vor 17.400 Zuschauern am ausverkauften Böllenfalltor erzielte Tobias Kempe (38. Minute) das Tor des Tages. Darmstadts Verteidiger Fabian Holland musste in der 43. Minute mit Gelb-Rot vom Platz.
Düsseldorf traf in Überzahl in der zweiten Hälfte noch zweimal durch Genki Haraguchi und Marcel Sobottka den Pfosten, kam gegen engagiert verteidigende Darmstädter aber nicht mehr zum Ausgleich und kassierte die erste Niederlage nach zuletzt drei Siegen. Darmstadt ist seit nunmehr fünf Spielen ohne Niederlage und rückte bis auf drei Punkte an den Relegationsrang heran, den gegenwärte der 1. FC Heidenheim innehat.
Neuer dreht Laufrunden in Fußballschuhen
Nationaltorwart Manuel Neuer hat auf dem Weg zu seinem Comeback einen weiteren kleinen Schritt gemacht. Der Kapitän des FC Bayern München drehte erstmals wieder Laufrunden in Fußballschuhen. Seine Mannschaftskollegen waren indes auf dem Weg zum Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Sevilla.
Neuer hatte in der vergangenen Woche erstmals nach seinem Mittelfußbruch im Herbst 2017 wieder eine Laufeinheit auf dem Rasen absolviert. Damals joggte der 32-Jährige zweimal zehn Minuten auf dem Trainingsgelände seines FC Bayern. Einen Comeback-Plan, wann Neuer beim FC Bayern wieder spielen kann, gibt es nicht. „Das haben wir bisher nie gemacht“, sagte zuletzt Trainer Jupp Heynckes.
Babbel über Druck: 2:1 von ManUnited „war befreiend“
Ex-Bayern-Profi Markus Babbel hat Verständnis für Per Mertesacker und seine Aussagen um mentalen Druck im Profi-Fußball bekundet. Babbel erinnerte sich in diesem Zusammenhang im „Kicker“ an die 1:2-Finalniederlage mit dem FC Bayern im Champions-League-Finale 1999 gegen Manchester United.
„Für mich war es immer das Größte, die Champions League zu gewinnen, wertvoller als eine EM oder WM. Als ich mit Bayern 1999 endlich im Finale stand, war ich an dem Tag mental völlig kaputt“, sagte Babbel und gestand: „Ich war froh, als ManUnited das 2:1 geschossen hat. Beim 1:1 in der Nachspielzeit dachte ich: Oh, nein! Und jetzt noch Verlängerung! Ich kann nicht mehr! Das 1:2 nur Sekunden später war fast befreiend.“
Bis zur 90. Minute hatten die Bayern dank eines Treffers von Mario Basler 1:0 geführt, doch in der Nachspielzeit drehten Teddy Sheringham (90.+1) und Ole Gunnar Solskjaer (90.+3) mit zwei Treffern die Partie. Der heute 45 Jahre alte Europameister Babbel meinte dazu rückblickend: „Im Nachhinein fand ich es so schade, dass ich mich so unter Druck setzte, dieses Finale, das ich mir so sehr gewünscht hatte, gar nicht genießen zu können.“
Adler ist wieder zurück – und wie
René Adler ist das Stehaufmännchen unter Deutschlands Torhütern. Bei seinem Comeback im Gehäuse von Mainz 05 gegen Borussia Mönchengladbach war er am Ostersonntag der Retter des torlosen Remis. „Ich habe schon gesehen, als er zum Pass ausholte, dass es eng werden könnte“, kommentierte der langjährige HSV-Towart den Katastrophen-Rückpass von Teamkollegen Anthony Ujah in der Nachspielzeit. Borussia-Stürmer Josip Drimic erwischte den Ball, wurde aber von Adler weit vor seinem Strafraum gestoppt.
„Ich habe die Arme ausgebreitet, mich breit gemacht und am Ende Glück gehabt, dass er mir an den Arsch schießt“, sagte Adler schmunzelnd. Ujah machte er weder Vorwürfe, noch pochte er auf eine persönliche Wiedergutmachung. „Der Tony soll noch ein wichtiges Tor machen, dann sind wir alle glücklich“, meinte der 33-jährige Ex-Nationalkeeper, der 2010 die WM wegen einer Verletzung verpasste.
Nach den Einsätzen in den ersten neun Bundesligaspielen für Mainz zog er sich im Oktober 2017 einen Sehnenanriss zu, musste pausieren und zusehen, wie die Ersatztorhüter Robin Zentner und Florian Müller ihn als Nummer eins im Mainzer Tor exzellent vertraten. Als Adler im DFB-Pokal Anfang Februar gegen Eintracht Frankfurt (0:3) wieder zwischen die Pfosten durfte, unterlief ihm ein grober Patzer, der zum 0:1 führte. Danach musste er wieder auf der Auswechselbank Platz nehmen.
Im Endspurt um den Klassenverbleib setzt 05-Chefcoach Sandro Schwarz bei dem von ihm ausgerufenen und gegen Gladbach mit einer zumindest leidenschaftlichen Darbietung gelungenen Neustart wieder auf Adler. „Ich wäre behämmert, wenn ich sagen würde, gucken wir mal die nächste Trainingswoche und entscheiden noch mal“, erklärte Schwarz.
Rummenigge lobt James – zieht Bayern die Kaufoption?
Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat seinen beiden Altstars Franck Ribéry und Arjen Robben in ihrer offenen Vertragsfrage die hohe Wertschätzung des Vereins versichert. „Wir wissen, dass beide tolle Spieler sind, mit denen wir wahnsinnig viele Erfolge in den letzten zehn Jahren hatten. Sie genießen beide einen total hohen Stellenwert bei Bayern München“, sagte Rummenigge vor dem Abflug nach Sevilla.
Die Verträge der beiden Offensivstars laufen zum Saisonende aus, für Mitte April sind Gespräche geplant. „Man muss sich auch manchmal Ruhe geben und in aller Seriosität die Dinge diskutieren, und das machen wir“, versicherte Rummenigge. „Es gibt überhaupt keine Problematik.“
Der 62 Jahre alte Clubboss lobte zudem den Werdegang von Spielgestalter James Rodríguez in München. „Er hat sich wunderbar entwickelt, speziell seitdem Jupp Heynckes Trainer ist. Das war ein sehr sehr guter Transfer, dazu muss ich Carlo Ancelotti nochmal beglückwünschen“, sagte Rummenigge.
Heynckes’ beurlaubter Vorgänger hatte sich für die Verpflichtung von James im vergangenen Sommer von Real Madrid eingesetzt. „Wir haben ja klare Verhältnisse, was die Vertragsgestaltung betrifft. Er hat einen Zweijahresleihvertrag, und dann haben wir eine Kaufoption für 42 Millionen, die wir ziehen müssen“, erklärte Rummenigge weiter. „Es gibt keine Eile.“
„Katsche“ Schwarzenbeck wird 70
Sein berühmtestes Tor schoss Hans-Georg „Katsche“ Schwarzenbeck gegen ein spanisches Team. Unvergessen ist beim FC Bayern die Glanztat des früheren Weltklasse-Verteidigers aus dem Jahr 1974. Schwarzenbeck, der am Dienstag 70 Jahre alt wird, glich in der 120. Minute im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen Atlético Madrid mit einem Gewaltschuss zum 1:1 aus. Dadurch gab es ein Wiederholungsspiel, das der Rekordmeister 4:0 gewann.
„Manchmal, wenn ich einen nostalgischen Moment habe, dann leg ich mir die Videokassette mit dem Tor nochmal ein“, erzählte Schwarzenbeck der „tz“. Der frühere Abwehrspieler, der nach der Karriere einen Schreibwarenladen in München führte, feiert den Geburtstag „ganz klein mit meiner Familie“. Von 1961 bis 1979 spielte er in 416 Bundesliga-Partien für Bayern, er gewann fast alles: Weltmeisterschaft, Europameisterschaft, Weltpokal, dreimal den Europokal der Landesmeister, einmal den Pokalsieger-Cup, fünf Meistertitel und drei Pokalsiege.
Auch heute wirkt er noch für den Club. „Ich beliefere nach wie vor den FC Bayern. Das heißt, ich fahre jeden Tag in der Früh an die Säbener Straße, da bringe ich die abonnierten Zeitungen und Zeitschriften vorbei und bei Bedarf Büroartikel. Und dann fahr ich heim zum Frühstück“, verriet „Katsche“ in dem Interview.
Frankfurt vier Wochen ohne Ante Rebic
Der kroatische Nationalspieler der Eintracht erlitt am Vortag bei der 1:2-Niederlage in Bremen einen Muskelfaserriss in der Wade. Abwehrspieler Marco Russ zog sich in dieser Partie eine starke Prellung des Spanns zu. Der 32 Jahre alte Routinier könnte nach Angaben des Vereins aber rechtzeitig zum nächsten Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim am Sonntag (18 Uhr) wieder fit werden.