Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
U21 feiert Sieg gegen Israel in der EM-Quali
Deutschlands U21-Fußballer haben in der EM-Qualifikation den fünften Sieg im sechsten Spiel gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz bezwang am Donnerstag Israel nach einer größtenteils souveränen Vorstellung mit 3:0 (2:0) und bleibt auf Rang eins ihrer Quali-Gruppe.
Nürnbergs Eduard Löwen (11. Minute), der Schalker Cedric Teuchert (26.) und der Mainzer Levin Öztunali (88.) per Foulelfmeter sorgten vor 6071 Zuschauern in Braunschweig schnell für klare Verhältnisse. Die DFB-Auswahl machte damit neun Monate nach dem EM-Titelgewinn den nächsten Schritt zur Endrunde 2019 und führt ihre Quali-Gruppe mit nun 15 Zählern klar vor Irland an. Nächster deutscher Gegner ist am Dienstag Kosovo.
FC St. Pauli gewinnt Test gegen Mainz 05
Zweitligist FC St. Pauli hat ein Testspiel beim abstiegsgefährdeten Bundesligisten FSV Mainz 05 gewonnen. Die Hamburger kamen am Donnerstag in der kurzfristig angesetzten Partie zu einem 2:1 (1:1). Richard Neudecker brachte die Gäste in der 17. Minute in Führung. Durch ein Eigentor von St. Paulis Jeremy Dudziak (37.) kamen die Mainzer zum Ausgleich. Vier Minuten nach der Pause erzielte Luca Zander den Siegtreffer.
In der Partie gab der 25-jährige Ryo Miyaichi sein Comeback für die Hanseaten. Der Japaner wurde in der 67. Minute eingewechselt. Im Juni hatte er sich im rechten Knie den zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere zugezogen und seitdem kein Spiel mehr für St. Pauli bestritten. Bereits 2015 hatte er die gleiche Verletzung im anderen Knie erlebt.
DFL nimmt St.-Pauli-Antrag an: 50+1 bleibt
Die umstrittene 50+1-Regel im deutschen Profifußball bleibt bestehen. Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) nahm am Donnerstag überraschend einen entsprechenden Antrag des Zweitligisten FC St. Pauli an. "Das ist ein tolles Zeichen", sagte St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig: "Es gab kontroverse Diskussionen. Wir haben aber einen guten Kompromiss gefunden. Das Signal ist wichtig."
Ursprünglich sollte im Sheraton-Hotel am Frankfurter Flughafen keine Entscheidung fallen, sondern lediglich der Verfahrensverlauf für eine Diskussion über 50+1 festgelegt werden.
Das Thema steht seit Jahresbeginn wieder im Mittelpunkt, das DFL-Präsidium hatte die Diskussion selbst vorangetrieben. Mehrere Clubchefs hatten sich in den vergangenen Wochen geäußert – in beide Richtungen. Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sprach sich für die Abschaffung aus, Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dagegen.
Die 50+1-Regel besagt, dass Investoren in Deutschland nur die Mehrheit an einem Verein halten dürfen, wenn sie diesen mehr als 20 Jahre "ununterbrochen" und "erheblich" gefördert haben. In den anderen europäischen Topligen gilt diese Regel nicht.
Badstuber kokettiert mit Lazio Rom
Der italienische Erstligist Lazio Rom buhlt um Ex-Nationalspieler Holger Badstuber, und der Stuttgarter Abwehrchef hat offenbar Interesse. "Bei Lazio hat mein Freund Klose gespielt. Er hat sich in Rom und bei Lazio sehr wohl gefühlt. Ich habe Großartiges über Lazio gehört", sagte Badstuber der "Gazzetta dello Sport" mit Blick auf Weltmeister Miroslav Klose, der von 2011 bis 2016 bei Lazio spielte.
"Traditionsreiche Clubs, die auf internationaler Ebene spielen, sind eine Herausforderung", sagte Badstuber weiter. Der Vertrag des 29-Jährigen beim VfB läuft zum Saisonende aus. Lazio hat laut "Gazzetta dello Sport" Kontakt mit dem früheren Bayern-Verteidiger aufgenommen.
Dass er zurück in den Europapokal will, hatte Badstuber bereits zuvor betont: "Es ist immer mein Ziel gewesen, wieder international zu spielen. Wenn man einmal Champions League gespielt hat, will man sich auch weiter mit den Besten messen." Lazio liegt neun Spieltage vor Saisonende auf Rang fünf, vom letzten Champions-League-Platz trennt die Hauptstädter aber nur ein Punkt.
Löw setzt gegen Spanien auf ter Stegen
Marc-André ter Stegen wird im Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien am Freitag (20.45 Uhr/ARD) in Düsseldorf im Tor stehen. Das kündigte Bundestrainer Joachim Löw auf der Pressekonferenz am Donnerstag an. Außerdem will der Coach auf ein Gerüst mit den Weltmeistern Jérôme Boateng, Mats Hummels, Thomas Müller, Mesut Özil und Toni Kroos vertrauen, wie Löw durchblicken ließ. Für das folgende Länderspiel gegen Brasilien am Dienstag in Berlin (20.45 Uhr/ZDF) werde es Veränderungen geben.
Ter Stegen ist in Abwesenheit des verletzten Manuel Neuer zur derzeitigen Nummer eins aufgestiegen. Für die Mitte Juni beginnende WM ist Löw aber „absolut optimistisch“, dass Neuer noch rechtzeitig fit wird. Er sei nun bei 90 Prozent, er dürfe nur nicht überziehen. „Manuel liegt absolut im Fahrplan. Es ist geplant, dass er in dieser Saison noch für den FC Bayern spielt. Die Ärzte haben auch noch einmal versichert, dass der Zustand der Narbe und der Knochenzusammenwachsung absolut in Ordnung ist“, ergänzte Löw.
Ter Stegen sei aber bereit, versicherte Löw. „Die letzten Spiele waren sehr, sehr gut. Er hat beim Confed Cup eine überragende Rolle gespielt. Auch beim FC Barcelona ist er gewachsen. Er hat einen Reifeprozess gemacht und ist eine Persönlichkeit geworden. Er ist auf alles vorbereitet“, sagte der Bundestrainer.
Tür für Götze und Reus bleibt offen
Bundestrainer Joachim Löw macht den diesmal nicht nominierten Stars von Borussia Dortmund weiterhin Hoffnung auf die WM-Teilnahme. "Mario Götze hat noch nicht ganz die Form erreicht, die wir uns vorstellen. Er ist aber keineswegs abgeschrieben", sagte Löw am Donnerstag in Düsseldorf: "Natürlich auch nicht Marco Reus, den ich sowieso nach seiner langen Pause nicht nominiert hätte."
Ähnlich sei die Lage im Fall Andre Schürrle. "Zuletzt hatte er aufsteigende Tendenz, und wir wissen zu schätzen, was er kann. Er ist nach wie vor ein Thema für diese WM", versicherte Löw. Für die Länderspiele gegen Spanien am Freitag und gegen Brasilien am Dienstag steht kein Dortmunder im 26-köpfigen Kader.
Definitiv kein Thema ist Linksverteidiger Philipp Max vom FC Augsburg. "Er ist ein guter Spieler, spielt für die WM aber in unserer Planung keine Rolle", sagte Löw.
Schotte pfeift Deutschland gegen Spanien
Der schottische Schiedsrichter William Collum pfeift das Länderspiel zwischen Weltmeister Deutschland und Spanien am Freitag in Düsseldorf. Der 39 Jahre alte Lehrer ist seit 2006 Fifa-Schiedsrichter und kam bei der EM 2016 in Frankreich zum Einsatz.
Das Duell der DFB-Auswahl am 27. März in Berlin gegen Rekordweltmeister Brasilien wird vom Schweden Jonas Eriksson (43) geleitet.
Insolvenzverwalter übernimmt in Erfurt
Der insolvente rittligist FC Rot-Weiß Erfurt hat mit seinem Präsidium die Eigenverwaltung beendet und den Weg für ein normales Insolvenzverfahren mit einem vorläufigenInsolvenzverwalter als Sanierer freigemacht. Das teilte der Verein am Donnerstag mit. „Man hat sich für das klassische Insolvenzverfahren entschieden, weil wir in dieser kritischen Phase klare Strukturen und kurze Wege brauchen und keine Unstimmigkeiten“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter und Rechtsanwalt Volker Reinhardt. Zuvor hatte Präsident Frank Nowag mit der Niederlegung seiner Befugnisse als Eigenverwalter den Weg für den Sanierungsprozess freigemacht.
Der Verein will nach dem feststehenden Abstieg aus der 3. Liga einen Neustart in der Regionalliga wagen. Man sei optimal aufgestellt, um die Sanierung zu beginnen. „Ziel ist es dabei, mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um eine gute Lösung für den Verein und für die Gläubiger zu erreichen. Wir wollen Rot-Weiß Erfurt wirtschaftlich wieder auf solide Füße stellen und sportlich in der nächsten Saison einen erfolgreichen Neustart hinlegen“, sagte Reinhardt.
Bayern an Kölns Hector interessiert?
Bayern München ist angeblich an einer Verpflichtung von Nationalspieler Jonas Hector interessiert. Laut Informationen des kicker haben die Bayern Kontakt zum 27 Jahre alten Linksverteidiger vom abstiegsbedrohten Bundesligisten 1. FC Köln aufgenommen. Sollten die Rheinländer absteigen, wäre Hector angeblich für sieben bis acht Millionen Euro zu haben. Auch DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund soll seine Fühler nach dem 35-maligen Nationalspieler ausgestreckt haben.
Usain Bolt kommt ins BVB-Training
Leichtathletik-Superstar Usain Bolt wird am Freitag mit den Bundesliga-Fußballern von Borussia Dortmund trainieren. Dies bestätigte der schnellste Mensch der Welt am Mittwochabend in einer knappen Twitter-Botschaft. "BVB, mach dich bereit für Freitag", schrieb Bolt unter dem Hashtag #BVBolt und twitterte dazu ein Comic-Bild seiner selbst im BVB-Trikot. Die Dortmunder Borussia twitterte kurz darauf: "Bolt is coming!"
Wie die Dortmunder mitteilten, wird die Einheit im Trainingszentrum an der Adi-Preißler-Allee am Freitag um 10.30 Uhr beginnen und öffentlich sein. Einlass ist ab 9.45 Uhr, die Kapazität ist begrenzt.
Der 31 Jahre alte Jamaikaner Bolt, der seine Sprinter-Karriere 2017 beendet hat, ist ein riesiger Fußball-Enthusiast. Zuletzt hatte Bolt bereits ein Video veröffentlicht, dass ihn im Dress des BVB beim Training zeigt. Die Dortmunder haben den gleichen Ausrüster wie der Weltrekordler über 100 und 200 m.
Bolt, glühender Anhänger des englischen Rekordmeisters Manchester United, hatte schon vor seinem Abschied von der Laufbahn immer wieder von seinem Wunsch gesprochen, anschließend eine Karriere als Profifußballer zu starten. "Es ist ein Traum, ein neues Kapitel in meinem Leben. Ich möchte das wirklich machen und sehen, wie weit ich komme", hatte Bolt erklärt: "Es ist ein persönliches Ziel, es ist mir egal, was andere Leute denken."
Seine Laufbahn als Leichtathlet endete im vergangenen August auf dramatische Art und Weise. Bei der WM in London verletzte sich Bolt in seinem letzten Rennen, der 4x100-m-Staffel. Über 100 m hatte er "nur" Bronze gewonnen.
ManUnited beugt sich Kritik und gründet Frauenteam
Der englische Rekordmeister Manchester United wird zukünftig auch im Frauenfußball mitmischen. Der Club kündigte an, ab der kommenden Saison eine Mannschaft in der 2. Liga an den Start zu bringen. Manchester musste in der Vergangenheit Kritik einstecken, weil sich der Verein nicht im Frauenbereich engagiert hatte. Die anderen Männer-Topclubs (FC Chelsea, FC Liverpool, FC Arsenal, Manchester City) stellen bereits Frauenteams.
Beckenbauer will Titel mit Dietz teilen
Unerwartetes "Geschenk" für Bernard Dietz zum 70. Geburtstag: Nach dem Willen von Franz Beckenbauer soll der Kapitän der deutschen Europameistermannschaft von 1980 in die Reihe der Ehrenspielführer des DFB aufsteigen. "Er hat es genauso verdient, Ehrenspielführer der Nationalmannschaft zu sein, wie andere auch", sagte Beckenbauer der Bild-Zeitung: "Deshalb schlage ich vor: Ab sofort teilen wir beide uns meinen Titel."
Neben Beckenbauer gehören Fritz Walter, Uwe Seeler, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Philipp Lahm zu den Ehrenspielführern der Männer-Nationalmannschaft. Dietz feiert am Donnerstag in der Duisburger MSV-Arena seinen Geburtstag.
Klinsmann sorgt sich um die Bundesliga
Jürgen Klinsmann hat die Fußball-Bundesliga angesichts des schwachen Abschneidens im Europapokal vor zu viel Zufriedenheit gewarnt. "Die jüngste Entwicklung auf europäischer Ebene ist kein gutes Zeichen. Es ist schon wichtig, dass jedem bewusst ist, dass der Erfolg fehlt", sagte der ehemalige Bundestrainer dem Sportmagazin Socrates und betonte: "Zuletzt hat man zu viel an Boden verloren."
Die Bundesliga hat in dieser Saison in der Uefa-Fünfjahreswertung deutlich weniger Punkte gesammelt als Spanien, England und Italien. "Es ist schon ein sehr kritischer Moment", sagte Klinsmann: "Es herrscht eine gewisse Zufriedenheit, nachdem man die Weltmeisterschaft in Brasilien gewonnen hat und die Bundesliga-Klubs in der Champions League sehr gut abgeschnitten hatten."
Klinsmann stellte zudem seine baldige Rückkehr auf den Trainerstuhl in Aussicht. "Mit Sicherheit werde ich zurückkommen. Momentan mache ich eine schöne Pause, die ich genieße. Wann ich wieder einen Trainerjob übernehmen werde, weiß ich nicht. Ich freue mich auf die WM in Russland und dann werde ich wieder tätig", sagte Klinsmann. Der 53-Jährige war im November 2016 als Nationaltrainer der USA entlassen worden.
Viel Lob hatte Klinsmann für Joachim Löw übrig, der ihm 2006 als Bundestrainer gefolgt war. "Er hat immer die menschliche Komponente gehabt, um mit Leuten gut umzugehen. Personen-Management hat er völlig im Griff. Das ist im heutigen Fußball ein sehr wichtiger Begriff", sagte Klinsmann. Auch taktisch sei Löw "schon immer" äußerst versiert gewesen. "Er hat stets alle möglichen Spielsysteme analysiert und er hat immer seine eigenen Gedanken gehabt, Sachen zu verfeinern und seinen eigenen Stil zu entwickeln."
Die Uefa-Fünfjahreswertung 2017/18