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Sevilla wirft Manchester aus der Champions League
Joker Wissam Ben Yedder hat den FC Sevilla erstmals ins Viertelfinale der Champions League geschossen und Gastgeber Manchester United überraschend aus dem Wettbewerb verabschiedet. Der erst in der 72. Minute eingewechselte Franzose erzielte am Dienstagabend beim 2:1 (0:0) für den spanischen Fußballclub beide Treffer (74./78. Minute) gegen die Mannschaft von Trainer José Mourinho. Der Anschlusstreffer im Old Trafford durch Romelu Lukaku (84.) fiel zu spät. Das Achtelfinal-Hinspiel in Sevilla war 0:0 ausgegangen.
AS Rom setzte sich nach dem 1:2 im Hinspiel mit 1:0 (0:0) gegen den ukrainischen Meister Schachtjor Donezk durch. Den erlösenden Treffer für den Tabellen-Dritten der Serie A erzielte der ehemalige Bundesligaprofi Edin Dzeko in der 52. Minute.
Zuvor hatten bereits Titelverteidiger Real Madrid, der FC Liverpool, Manchester City und Juventus Turin die Runde der besten Acht erreicht; das Viertelfinale wird am kommenden Freitag in Nyon ausgelost.
BVB verlängert mit Piszczek
Borussia Dortmund hat nach der Vertragsverlängerung mit dem deutschen Nationalspieler Marco Reus auch Lukasz Piszczek weiter an sich gebunden. Der polnische Rechtsverteidiger unterschrieb einen neuen, vorzeitig um ein Jahr verlängerten Vertrag bis 2020. Der 32-Jährige will beim BVB seine Karriere beenden.
"Wir sind froh, einen weiteren Spieler langfristig an uns gebunden zu haben, der ein Höchstmaß an Identifikation mit Borussia Dortmund aufweist", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Sportdirektor Michael Zorc nannte Piszczek "einen wirklich außergewöhnlichen Charakter. Ein Spieler, der immer und in jeder noch so schwierigen Situation unbedingt gewinnen will. Er ist eine Institution auf unserer rechten Abwehrseite. Wir haben nicht ohne Grund keines der zurückliegenden 31 Bundesligaspiele verloren, wenn er mit dabei war."
Auch Can unterstützt Mertesacker
Nationalspieler Emre Can stützt Per Mertesackers Aussagen über die mentale Belastung im Sport. "Der Druck im Profifußball ist extrem groß. Du musst jeden dritten Tag oder jede Woche liefern, das ist schon extrem", sagte der Mittelfeldspieler des FC Liverpool in der Sendung "Heimspiel!" im hr-fernsehen. "Bei mir ist es jetzt zwar nicht so, dass ich vor Spielen Probleme mit Übelkeit habe. Ich persönlich komme damit gut zurecht." Jeder Spieler aber sei anders, sagte Can.
Auch Marco Russ vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt ist der Meinung, dass der Druck im Fußball in den vergangenen Jahren zugenommen hat. "Dann kommen natürlich noch die Medien wie Instagram und Facebook dazu, wo Leute anonym ihren Schrott ablassen können und teilweise schon unter die Gürtellinie gehen", sagte der Verteidiger.
Ex-HSV-Profi Hrubesch übernimmt Fußball-Frauen
Der (DFB) hat sich von Bundestrainerin Steffi Jones (45) getrennt. Sechs Tage nach dem schlechten Abschneiden beim Vier-Nationen-Turnier SheBelieves Cup in den USA gab der Verband am das Ende der Zusammenarbeit bekannt. Horst Hrubesch übernimmt den zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameister interimsweise.
„Steffi Jones ist die Aufgabe als Trainerin mit großem Engagement und Einsatz angegangen, dafür möchte ich ihr im Namen des gesamten Präsidiums sehr herzlich danken. Sie ist und bleibt ein prägendes Gesicht des deutschen Frauenfußballs, und ich würde mich freuen, wenn sie in anderer Funktion dem DFB und dem Frauenfußball erhalten bleibt“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Hrubesch wünschte er via Twitter „viel Erfolg für die nächsten Spiele“.
Die 111-malige Nationalspielerin Jones hatte das Amt nach dem Olympiasieg 2016 ohne jegliche Erfahrung als Cheftrainerin von Silvia Neid übernommen. Unter Jones’ Führung war die deutsche Auswahl bei der EM im vergangenen Sommer bereits im Viertelfinale gescheitert. Dennoch verlängerte der DFB den Vertrag der Fußballlehrerin anschließend bis zur WM im kommenden Jahr in Frankreich.
Die nächsten Qualifikationsspiele bestreitet Deutschland am 7. und 10. April gegen Tschechien und in Slowenien. Nach drei Siegen aus vier Spielen führt das DFB-Team die Gruppe 5 derzeit an.
Rummenigge über Heynckes-Aussage: „Rolle rückwärts“
Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat die jüngste verblüffende Aussage von Trainer Jupp Heynckes zu seiner Zukunft in München als „Rolle rückwärts“ bezeichnet. Der 72-Jährige hatte vor dem Bundesligaspiel gegen den HSV in der vergangenen Woche erklärt: „Ich habe bislang noch nie definitiv gesagt, dass ich am 30. Juni aufhören werde.“ Rummenigge meinte nun dazu: „Zum Trainer gibt es nichts zu sagen, er hat ja, ich würde mal sagen, letzte Woche die Rolle rückwärts gemacht, und jetzt warten wir mal in aller Ruhe ab.“
Rummenigge versicherte: „Wir haben überhaupt keinen Stress. Wir haben ein fantastisches Verhältnis und wir sind glücklich, wie wir im Moment dastehen, in der Bundesliga, in der Champions League, im DFB-Pokal.“ Überrascht war der Bayern-Vorstandschef von Heynckes’ Aussage nach eigenen Angaben nicht.
Allerdings will sich Rummenigge zusammen mit Vereinspräsident Uli Hoeneß nun etwas zurücknehmen. Der Triple-Trainer habe ihm den Eindruck vermittelt, „dass es ihm nicht gefallen hat, wenn Uli oder auch ich in der Öffentlichkeit mal was gesagt haben, also sagen wir mal nix“, sagte Rummenigge. „Wir wollen ihn in dieser Richtung mit diesen Dingen überhaupt nicht konfrontieren. Warten wir es doch mal ab.“
Eine Abkehr von der Aussage beim Amtsantritt im Oktober 2017, den Trainerjob beim deutschen Fußball-Rekordmeister nur bis zum Saisonende auszuüben, muss Heynckes’ Satz keineswegs bedeuten. In der Öffentlichkeit und den Medien wird über zahlreiche Heynckes-Nachfolger spekuliert, unter anderen über den von Heynckes sehr geschätzten Thomas Tuchel.
Jansen: Großen Respekt vor Mertesackers Aussagen
Der ehemalige HSV-Profi Marcell Jansen hat die Aussagen von Weltmeister Per Mertesacker zum enormen Druck im Fußballgeschäft als authentisch und ehrlich bezeichnet. „Ich habe großen Respekt vor den Aussagen, die Per geäußert hat“, sagte Jansen der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“.
„Per ist ein echter Führungsspieler, der auch eine Vorbildfunktion für junge Fußballer hat.“ Es sei absolut legitim, auch die negativen Seiten des Sports zu benennen. „Sonst bist du kein gutes Vorbild“, sagte Jansen.
Mertesacker hatte im „Spiegel“ den großen Druck auf die Fußball-Profis kritisiert und am eigenen Beispiel beschrieben. So habe sein Körper auf die hohe Erwartungshaltung vor jedem Spiel mit Brechreiz und Durchfall reagiert. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hatte ihn daraufhin scharf kritisiert und ihm seine Vorbildfunktion abgesprochen.
„Wie will er nach diesen Aussagen weiter im Profifußball tätig sein? Er hat doch die Idee, im Nachwuchs zu arbeiten. Wie will er einem jungen Spieler diese Professionalität vermitteln, wenn er sagt, dass da zu viel Druck ist? Das geht nicht“, sagte Matthäus.
Mertesacker wird seine Karriere am Ende der Saison beenden und bei seinem derzeitigen Verein FC Arsenal die Leitung der Nachwuchsakademie übernehmen.
FC Bayern ohne Robben nach Istanbul
Bayern München ist ohne Arjen Robben zum Rückspiel des Achtelfinals der Champions League zu Besiktas Istanbul (Mittwoch, 18 Uhr/Sky und ZDF) geflogen. Es handele sich um eine „Vorsichtsmaßnahme“, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Der Niederländer, der am Vortag wie Thomas Müller, Robert Lewandowski, Franck Ribery und David Alaba ein individuelles Training absolviert hatte, soll wegen eines „zwickenden Nervs“ geschont werden.
Ruthenbeck hofft auf Derby: „Es muss ja weitergehen“
Ungeachtet der 1:3 (0:1)-Niederlage bei Werder Bremen glaubt Trainer Stefan Ruthenbeck weiterhin an den Klassenerhalt des 1. FC Köln. „Ein solches Ergebnis tut weh, aber wir werden den Kopf schnell wieder hoch nehmen“, sagte der Coach.
Der Tabellenletzte hat weiterhin acht Punkte Rückstand auf den rettenden 15. Tabellenplatz, ein Erfolgserlebnis am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) im Derby gegen Bayer Leverkusen soll nun für die sportliche Wende sorgen. Ruthenbeck: „Es muss ja weitergehen, wir werden auf Angriff spielen.“
Einen möglichen Punktgewinn für die Gäste vergab ausgerechnet der langjährige Bremer Publikumsliebling Claudio Pizarro, der in der 76. Minute freistehend knapp am Bremer Tor vorbeiköpfte. „So eine Chance hat er schon hundertmal verwertet, diesmal leider nicht“, sagte Ruthenbeck.
Southampton entlässt Trainer Pellegrino
Der abstiegsgefährdete FC Southampton hat seinen Trainer Mauricio Pellegrino entlassen. Der Argentinier war zu Beginn der Saison zum englischen Erstligisten gewechselt. Die Saints liegen acht Spieltage vor Saisonschluss als Tabellen-17. nur einen Platz vor der Abstiegszone. Von den Abstiegsplätzen trennt sie nur ein Punkt.
PSG-Boss besucht verletzten Neymar in Brasilien
Der Clubchef von Paris Saint-Germain ist in Brasilien mit dem verletzten Neymar und dessen Vater zusammengekommen. PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi erkundigte sich nach Medienberichten über den Gesundheitszustand des Fußballers, der in seiner Heimat wegen eines gebrochenen Mittelfußknochens operiert worden war.
Das Treffen, das nach Angaben des Clubs seit längerem geplant war und an dem auch Sportdirektor Antero Henrique teilnahm, dürfte auch dazu dienen, die Spekulationen in der spanischen Presse über einen möglichen Wechsel Neymars zu Real Madrid zurückzuweisen.
Silva-Doppelpack: ManCity nicht zu stoppen
Manchester City strebt seinem fünften Meistertitel weiter unaufhaltsam entgegen. Zum Abschluss des 30. Spieltags gewann die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola beim Abstiegskandidaten Stoke City 2:0 (1:0) und führt die Tabelle bei noch acht ausstehenden Spielen mit 16 Punkten Vorsprung auf den Stadtrivalen Manchester United an.
David Silva (10./50.) sorgte mit einem Doppelpack für den 26. Saisonsieg der Citizens, bei denen der deutsche Nationalspieler Leroy Sané von Beginn an mitwirkte. Sein DFB-Kollege Ilkay Gündogan kam erst kurz vor Schluss in die Partie (90.).
EM-Randale: Russischer Hooligan in Marseille in Haft genommen
Ein russischer Hooligan, der bei den heftigen Ausschreitungen während der EM 2016 einen Briten schwer verletzt haben soll, ist am Montag in Marseille in Untersuchungshaft genommen worden. Das bestätigte die örtliche Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP.
Dem 31-Jährigen, der Ende Februar am Flughafen München von der Bundespolizei festgenommen war und an die französische Justiz ausgeliefert wurde, werden versuchte Tötung und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Dem Verdächtigen drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.
Die Strafverfolgungsbehörden beschuldigen den Russen, zusammen mit weiteren Randalierern im Vorfeld des Gruppenspiels zwischen Russland und England am 11. Juni 2016 einen 51 Jahre alten britischen Fußballfan angegriffen und schwerst verletzt zu haben. Das Opfer schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr und erlitt permanente Schädigungen nach dem Angriff mit einem Stuhl.