Hamburg. Athletiktrainerin Mintra Mattison erklärt, was bei der Weltpremiere des Fitnesswettkampfs „Curox“ passiert und wer sich anmelden sollte.
Ihr Berufscredo hat Mintra Mattison auch vor der Weltpremiere des neuen Fitnesswettkampfes „Curox“ ernst genommen. Die 35-Jährige, die als selbstständige Athletiktrainerin bei Cross Fit HH arbeitet, bietet niemals Kurse oder Übungen an, die sie nicht selbst auf ihre Tauglichkeit geprüft hat. Und so hat sie in den vergangenen Wochen mehrfach den Parcours durchlaufen, der an diesem Sonnabend (9.30 bis 18.30 Uhr) in Halle B6 der Hamburg Messe auf die Teilnehmer wartet.
Ihr Urteil: „Es ist schon sehr anstrengend!“ Wenn das jemand wie Mattison sagt, die bereits die Spezialeinheiten der US-Armee und die Eishockeyprofis der Hamburg Freezers fit machte, könnte man Schlimmes befürchten.
Höhen und Tiefen gehören dazu
Warum sich dennoch niemand abschrecken lassen sollte, bei der Suche nach Deutschlands fittesten Athletinnen und Athleten an den Start zu gehen, versucht die Hamburgerin, die bei „Curox“ als Race Director über die Einhaltung der sportlichen Vorgaben wacht, an ihrem eigenen Beispiel zu erklären. „Ich bin eine schlechte Läuferin, deshalb sind für mich acht Kilometer eine Herausforderung. Jeder wird während des Events Höhen und Tiefen haben, aber am Ende ist es einfach ein überragendes Gefühl, wenn man den Parcours bezwungen hat“, sagt sie.
Wichtig ist, dass bei „Curox“, das Christian Toetzke als Erfinder von Jedermann-Events wie Cyclassics oder Triathlon und Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste mit ihrer gemeinsamen Agentur Upsolut Sports ins Leben gerufen haben, nach Geschlechtern unterteilt und in zwei Leistungsklassen gestartet wird: Profis und Jedermänner.
Dabei unterscheiden sich nicht die Übungen, die absolviert, wohl aber die Gewichte, die bewegt werden müssen. Zudem gibt es keinerlei Zeitlimit, sodass jeder Starter seinen eigenen Rhythmus finden kann, um den Parcours zu absolvieren. In den Proberunden, zu denen Athletinnen und Athleten unterschiedlichster Leistungsstärke antraten, wurden die Stationen im Schnitt in 1:10 bis 1:25 Stunden durchlaufen.
100 Medizinballwürfe, 200 Meter gehen mit Gewichten
Der Parcours besteht aus acht Abschnitten, die jeweils von Ein-Kilometer-Läufen unterbrochen werden. An jeder Station wachen professionelle Fitnesstrainer, die eingreifen, wenn Teilnehmer sich überschätzen oder die Übungen so ausführen, dass sie gesundheitsgefährdend wirken.
„Wir haben die Übungen zum großen Teil an Bewegungen angelehnt, die jeder Mensch im Alltag ständig ausführt, ohne sich dessen bewusst zu sein“, sagt Mattison. Einzig die Ski- und Ruderergometer, auf denen jeweils 1000 Meter zurückgelegt werden müssen, und die Strecksprünge aus dem Liegestütz (80 Meter) sind sportartenspezifisch.
Einen Schlitten mit Gewichten (75 bis 175 Kilogramm) über 50 Meter zu schieben oder zu ziehen, ist vergleichbar mit dem Verrücken von Möbelstücken. 200 Meter Gehen mit Gewichten ähnele dem Tragen schwerer Einkaufstaschen oder Getränkekisten. 100 Meter Ausfallschritte mit Sandsack auf dem Rücken seien Treppensteigen mit Gepäck nachempfunden. Und die 100 Medizinballwürfe an eine Wand seien damit zu vergleichen, aus der Kniebeuge heraus aufzustehen und etwas auf einen Schrank hinaufzubugsieren.
Menschlich gesehen: Die Fitmacherin
Daraus abzuleiten, dass normale Alltagsmenschen die „Curox“-Anforderungen ohne Training bestehen könnten, wäre indes fatal. „Jemand, der nur gelegentlich Sport treibt, wird es nicht durchstehen. Aber wer zweimal in der Woche ins Fitnessstudio geht und ab und an joggt, der sollte sich anmelden“, sagt Mattison. Möglich ist diese Anmeldung noch bis zum Freitag, wer allerdings seinen Namen und seine Startnummer auf sein Shirt gedruckt haben möchte, sollte sich bis zu diesem Dienstag im Internet unter curox.org registrieren lassen.
Die Teilnahme kostet 59 Euro, Überschüsse kommen der Stiftung Leistungssport zugute, für die es zusätzliche Aktionen gibt. Mehr als 600 Athleten sind dabei, darunter Fürste, Siebenkämpferin Jennifer Oeser, Ruder-Olympiasieger Eric Johannesen oder Hürdensprinter Helge Schwarzer. Auch Hamburgs Sportstaatsrat Christoph Holstein startet. Der Eintritt für Zuschauer ist frei.