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Köln holt ersten Punkt

Bebou ist nur durch ein Foul zu bremsen. Hannover und Köln trennen sich 0:0
Bebou ist nur durch ein Foul zu bremsen. Hannover und Köln trennen sich 0:0 © Bongarts/Getty Images

Der 1. FC Köln hat seinen ersten Punkt in der Bundesliga-Saison geholt. Der Europa-League-Starter kam am Sonntag beim starken Aufsteiger Hannover 96 zu einem 0:0 und verhinderte eine historische Marke. Bei zuvor fünf Niederlagen am Stück wären die Kölner im Fall einer weiteren Pleite das Team mit dem schlechtesten Saisonstart in der Geschichte der Fußball-Bundesliga gewesen. Die Kölner bliebt trotz des Remis nach sechs Spieltagen Tabellenletzter. Hannover ist weiter ungeschlagen und mit zwölf Punkten auf Rang vier

Nürnberg besiegt Uralt-Fluch

Der 1. FC Nürnberg hat das 263. Franken-Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth gewonnen und sich auf den zweiten Tabellenplatz der 2. Fußball-Bundesliga verbessert. Mit einer abgezockten Leistung bezwang der „Club“ den einfallslosen Lokalrivalen am Sonntag mit 3:1 (1:0) und feierte den ersten Sieg in Fürth seit fast 38 Jahren.

Nürnbergs Teuchert trug sich beim historischen Sieg in die Torschützenliste ein
Nürnbergs Teuchert trug sich beim historischen Sieg in die Torschützenliste ein © imago/Zink

Mikael Ishak (9. Minute) mit seinem fünften Tor im dritten Spiel, Cedric Teuchert (58.) und Kapitän Hanno Behrens (90.+4) veredelten die Englische Woche der Nürnberger mit dem dritten Dreier am Stück. Jürgen Gjasula (79. Foulelfmeter) konnte nur noch verkürzen. Die Fürther kassierten vor 13.550 Zuschauern ihre sechste Niederlage und bleiben Vorletzter.

Chinesen wollen Aubameyang für 70 Millionen

Borussia Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang steht nach wie vor auf der Wunschliste des chinesischen Milliardärs Shu Yuhui (48). "Er ist 65 bis 70 Millionen Euro wert. Das würde ich auch bezahlen. Er würde uns helfen, den Verein und die chinesische Liga international bekannter zu machen", sagte der Besitzer des Super-League-Clubs Tianjin Quanjian.

Pierre-Emerick Aubameyang (hier mit Sohn Curtys) schnappte sich nach seiner Drei-Tore-Gala gegen Gladbach den Spielball
Pierre-Emerick Aubameyang (hier mit Sohn Curtys) schnappte sich nach seiner Drei-Tore-Gala gegen Gladbach den Spielball © Imago/Team 2

Für 35 Millionen Euro hatte er bereits den Kölner Anthony Modeste im Sommer verpflichtet. Die Kontakte zu Aubameyang waren laut Shu schon sehr konkret: "Er wäre auch schon hier, wenn der Verband die Regeln nicht geändert hätte. Ich habe mit den Verantwortlichen des BVB gesprochen, die hatten einem Transfer schon zugestimmt. Er wollte auch kommen. Aber dann es doch nicht geklappt. Sehr schade!"

Seit Juni ist bei Spieler-Importen eine Steuer von 100 Prozent der Ablösesumme fällig, sofern der betroffene Kicker mehr als 45 Millionen Yuan kostet (5,8 Millionen Euro). Das Interesse an Aubameyang, der am Sonnabend einen Dreierpack gegen Borussia Mönchengladbach schnürte und mit acht Saisontoren die alleinige Führung in der Bundesliga-Torschützenliste übernahm, ist aber nach wie vor vorhanden: "Wenn sich die Regeln ändern, werde ich ihn holen. Ich mag ihn wirklich", so Shu.

Modeste soll in Tianjin elf Millionen Euro netto per annum kassieren. "Er hat sich toll eingeführt, hat eine hervorragende Einstellung. Er hat dem Verein schon sehr geholfen", berichtete der Klub-Chef.

Ein Limit für Transfers hat er sich nicht gesetzt. "Aber ich will mit Augenmaß investieren", betonte Shu, "in die Mannschaft und die Infrastruktur. Wir planen gerade ein neues Stadion, dafür habe ich das Design-Team engagiert, das auch schon Stadien in den USA entworfen hat. Es wird 50. 000 Plätze haben und soll innerhalb von vier Jahren fertig sein."

Verletzte bei Randale von Regionalliga-Fans

Randalierende Fußballfans haben in Mülheim an der Ruhr Zugreisende beleidigt und Sicherheitskräfte der Bahn angegriffen. Insgesamt neun Menschen wurden verletzt. Die rund 50 Randalierer waren nach einem Regionalliga-Spiel ihres Vereins Rot-Weiss Essen bei Borussia Mönchengladbach II am Sonnabendabend bereits im Zug mit fremdenfeindlichen Äußerungen und Gesten gegenüber Mitreisenden aufgefallen, berichtete die Polizei am Sonntag.

Beim Halt im Hauptbahnhof Mülheim griffen sie dann Sicherheitskräfte an, drängten sie aus dem Zug und bedrohten sie mit Flaschen. Drei Sicherheitsleute wurden verletzt. Die Bahnmitarbeiter setzten zur Gegenwehr Pfefferspray und einen Schlagstock ein, wie es hieß. Erst ein Aufgebot von zahlreichen Polizisten konnte die betrunkenen Fans stoppen. Sechs von ihnen erhielten Strafanzeigen wegen Landfriedensbruchs. Die Polizei sprach Platzverweise aus.

Ex-Hoffenheimer Vukcevic macht Fortschritte

Ex-Bundesliga-Profi Boris Vukcevic (27) macht fünf Jahre nach seinem folgenschweren Autounfall bei der Genesung offenbar weiter Fortschritte. "Das Training läuft positiv, und ich beschäftige mich schon ein bisschen mit dem Ball", sagte Vukcevic, der für 1899 Hoffenheim 78 Spiele im Oberhaus bestritten hatte, der "Bild am Sonntag".

Der in Osijek geborene Deutsch-Kroate sei "sehr zufrieden" mit den Fortschritten, die er bei seiner Reha "in aller Ruhe mache".

Der Diabetiker Vukcevic, der als Folge einer Unterzuckerung im September 2012 einen Unfall auf der B45 bei Bammental verursacht hatte, schwebte aufgrund seiner schweren Kopfverletzungen mehrere Tage in Lebensgefahr und lag sieben Wochen im Koma.

Im April 2014 hatte er erstmals seine Teamkollegen im Trainingszentrum in Zuzenhausen besucht und sich kurze Zeit später beim Ligaspiel zwischen Hoffenheim und dem FC Augsburg wieder einer breiten Öffentlichkeit gezeigt.

Krug will an Videobeweis festhalten

Trotz der zuletzt teils heftigen Kritik am Videobeweis in der Bundesliga will der DFB das Projekt nicht aussetzen. „Dafür gibt es überhaupt keine Veranlassung, und es wäre auch das Verkehrteste, was wir machen könnten“, sagte der Schiedsrichtermanager des Deutschen Fußball-Bundes, Hellmut Krug, der „Welt am Sonntag“. „Man kann doch nicht ein zukunftsweisendes Projekt vorantreiben, indem man es aussetzt.“

Krug, der das Projekt beim DFB leitet, hält die Debatte für scheinheilig. „Erst ist man nicht bereit, Fehler der Schiedsrichter zu akzeptieren, und schreit jahrelang nach technischer Hilfe“, sagte er. Jetzt gebe es ein Werkzeug, das helfe, grobe Fehler zu vermeiden. „Und nun wird so getan, als wäre alles noch viel schlimmer als zuvor. Mit Verlaub: Das ist doch Unsinn.“ Dass beim Videobeweis noch nicht alles reibungslos laufe, sei laut Krug ganz normal. „Wir werden ruhig und besonnen weiter daran arbeiten, ein System zu schaffen, das den Erwartungen gerecht wird.“

Fünf Rote Karten bei Fenerbahce vs. Besiktas

Eintracht Braunschweig ist nicht alleine: Gleich fünf Platzverweise, davon drei in den letzten fünf Spielminuten, gab es am Sonnabend am sechsten Spieltag der türkischen Süper Lig im Istanbul-Derby zwischen Fenerbahce und Besiktas (2:1). Damit wurden an diesem Wochenende sogar die drei Braunschweiger Hinausstellungen beim Zweitlia-Spiel in Regensburg (1:2) noch übertroffen.

Besiktas sammelte drei der insgesamt fünf Platzverweise
Besiktas sammelte drei der insgesamt fünf Platzverweise © Getty Images

In Istanbul sah Besiktas-Profi Ricardo Quaresma noch in der ersten Halbzeit die Gelb-Rote Karte, aufseiten von Fenerbahce folgte kurze Zeit später Luis Neto aufgrund einer Notbremse. Fünf Minuten vor dem Ende sah Gästespieler Atiba Hutchinson die Ampelkarte. In der hektischen Schlussphase folgte noch die Rote Karte für Fenerbahces Isamil Koybasi wegen groben Foulspiels. Nach der Gelb-Roten Karte für Ougzhan Ozyakup beendete Besiktas die Partie sogar nur mit acht Spielern.

Der Ex-Hoffenheimer Ryan Babel erzielte das Ehrentor für Besiktas. Die Treffer von Fenerbahce schossen Giuliano und Vincent Janssen.

Schumacher stützt FC-Trainer Stöger

Kölns Vize-Präsident Toni Schumacher hat Trainer Peter Stöger nach dem schwachen Bundesliga-Start der Rheinländer gestärkt. „Wir arbeiten mehr als vier Jahre in dieser Konstellation erfolgreich zusammen. Jetzt haben wir erstmals eine schwierige Phase, in der es nicht läuft. Da hilft kein Jammern. Da müssen wir durch. Und ich bin sicher, mit Vertrauen und Zusammenhalt kriegen wir das hin“, sagte der frühere Nationaltorhüter Schumacher der „Bild am Sonntag“. Der 1. FC Köln hat vor dem Auswärtsspiel an diesem Sonntag in Hannover in der Bundesliga bislang noch keinen Punkt geholt.

Schweinsteiger muss nächste Pleite erdulden

Chicago Fire hat in der nordamerikanischen Profiliga MLS ohne Bastian Schweinsteiger seine zehnte Saisonniederlage kassiert. Die Mannschaft des noch immer an der Wade verletzten Ex-Münchners verlor am 30. Spieltag bei Philadelphia Union 1:3 (0:1), hat aber weiterhin beste Chancen auf den Einzug in die Play-offs.

Vier Spiele vor Ende der Hauptrunde hat Chicago auf dem dritten Rang der Eastern Conference ein Polster von neun Punkten auf das siebtplatzierte Montreal Impact, das allerdings ein Spiel weniger bestritten hat. Die jeweils sechs besten Teams der Eastern und Western Conference qualifizieren sich für die Endrunde.

Schweinsteiger veröffentlichte kurz vor dem Spiel ein Video auf Twitter, das ihn beim leichten Lauftraining zeigt. Dazu schrieb er: "Ich fühle mich jeden Tag besser." Chris Pontius (10., 55.) und C.J. Sapong (64.) trafen für Philadelphia, für Chicago konnte lediglich Luis Solignac (67.) verkürzen.

Augenthaler lästert über die Wiesn

Der frühere Fußballweltmeister Klaus Augenthaler ist kein großer Fan des Oktoberfestes. „In jungen Jahren hattest du Pflichtveranstaltungen mit dem FC Bayern und bist dann auch mal privat hingegangen oder dann auch mit den Kindern. Mit den Jahren wurde es immer weniger“, sagte der frühere Weltklasse-Libero des FC Bayern München der Deutschen Presse-Agentur vor seinem 60. Geburtstag am Dienstag (26.9.). „Als ich das letzte Mal dort war, habe ich mehr Sicherheitspersonal als Leute in einer Tracht gesehen. Es hat nicht mehr das Flair von damals.“

Augenthaler wurde mit dem FC Bayern siebenmal Deutscher Meister, 1990 gewann er mit dem Nationalteam in Italien die WM. Der leidenschaftliche Angler lebt heute in Drößling unweit des Ammersees. Für die Münchner ist der 404-malige Bundesligaspieler in der Jugendausbildung internationaler Fußballschulen tätig.