Hamburg. A-Jugend des NTSV steigt in die höchste Spielklasse auf – mit dem Trainer, der bereits die B-Jugend in die Bundesliga geführt hatte.
Das ist eine kleine Fußball-Sensation: Die U 19 des Niendorfer TSV ist in die Bundesliga Nord/Nordost aufgestiegen. Die Elf von Trainer Andreas Prohn sicherte sich mit einem 3:1 bei Treubund Lüneburg den Titel in der A-Junioren Regionalliga Nord. Damit ist der NTSV in seiner Staffel das einzige Team aus einem reinen Amateurverein. Die anderen Mannschaften kommen aus Jugend-Abteilungen von Profivereinen wie RB Leipzig, Hertha BSC, Werder Bremen, VfL Wolfsburg oder den Stadtrivalen HSV und St. Pauli. Das Männer-Team des NTSV spielt in der fünftklassigen Oberliga Hamburg.
In Lüneburg agierte der Niendorfer Nachwuchs, dem ein Remis gereicht hätte, fahrig und nervös. Felix Dieterich besorgte dennoch die Pausenführung (42.). Der 1:1-Ausgleich von Malte Meyer (78., Foulelfmeter) ließ die Niendorfer wieder zittern, bis Lasse Lahrtz (89.) und Kevin Apau (90.+3) trafen.
Prohn traut dem Team eine gute Rolle zu
Die Feier begann mit "Bundesliga, Bundesliga"-Rufen auf dem Platz, Trainer Prohn verpasste seinen Talenten eine Sekt- und Bierdusche. „Das war ein mentales Nervenspiel für uns. Den Aufstieg haben wir uns durch die Super-Saison mit 62 Punkten trotzdem verdient“, sagte Prohn.
Die Mannschaft, bestehend aus vielen Spielern, die 2016 den Aufstieg in die B-Jugend-Bundesliga schafften, wird weitgehend zusammenbleiben. Prohn, als Spieler früher selbst unter anderem beim SC Norderstedt und Altona 93 aktiv, traut ihr in der Bundesliga eine gute Rolle zu: „Wir werden sicher nicht ins Verderben rennen.“ So soll das Schicksal verhindert werden, das jüngst die B-Jugend ereilte: Der sofortige Bundesliga-Abstieg als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht.