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Kolasinac wechselt auf die Insel
Außenverteidiger Sead Kolasinac vom Schalke 04 wechselt nach Informationen von "Sky Sport News HQ" aus Großbritannien zum FC Arsenal. Der 23-jährige Bosnier wird damit Teamkollege der deutschen Weltmeister Per Mertesacker, Shkodran Mustafi und Mesut Özil, sollte dieser nicht wechseln. Der bosnische Nationalspieler kann ablösefrei wechseln, da sein Vertrag ausläuft.
Für Kolasinac ist ein Fünfjahresvertrag bis 2022 im Gespräch. Kolasinac war in der jüngeren Vergangenheit wiederholt mit englischen Premier-League-Clubs in Verbindung gebracht worden. Auch Manchester City, der FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp und der FC Everton sollen an dem kampfstarken Abwehrspieler interessiert gewesen sein. Auch Champions-League-Finalist Juventus Turin soll Interesse am S04-Profi gehabt haben.
Dresden verurteilt Fan-Verhalten
Zweitligist Dynamo Dresden hat die Krawalle und das fragwürdige Fanverhalten im Rahmen des Auswärtsspiels beim Karlsruher SC (4:3) am Sonntag verurteilt. Die teilweise martialischen Aktionen der eigenen Fans seien optisch zwar "zum Teil beeindruckend, zum Teil aber weit über die Grenzen hinaus und so nicht akzeptabel" gewesen, sagte Geschäftsführer Michael Born der "Sächsischen Zeitung". Er kündigte eine Aufarbeitung der Geschehnisse an.
Vor dem Anpfiff marschierten die Dynamo-Fans im Militär-Look mit der Aufschrift "Football Army Dynamo Dresden" auf ihren Shirts durch Karlsruhe und sorgten dabei für reichlich Ärger. Am Ende des Tages gab es nach Angaben der Polizei 15 verletzte Polizeibeamte und 21 verletzte Ordner zu beklagen. Zudem hätten Anhänger der Sachsen die Imbissstände im Gästebereich des Stadions "regelrecht geplündert und dabei das Personal massiv angegangen", hieß es.
Vor und während des Spiels wurden immer wieder pyrotechnische Gegenstände gezündet und teilweise gezielt auf Polizisten geworfen. Insgesamt waren offiziell 2004 Dresdner Fans beim letzten Auswärtsspiel der Saison dabei und dürften dem Verein nun erneut Strafen durch den Deutschen Fußball-Bund bescheren. Der Verband war selbst Zielscheibe der Dresdner Fans. Sie zeigten ein Plakat mit der Aufschrift "Krieg dem DFB".
Der DFB kündigte ein Ermittlungsverfahren gegen beide Vereine an und setzte den Fall zudem auf die Tagesordnung seiner nächsten Präsidiumssitzung. „Die bisherigen Reaktionen bleiben weit hinter dem zurück, was jetzt notwendig ist“, sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch ungewohnt scharf in einer Stellungnahme vom Montag.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) verurteilte die Krawalle und forderte harte Konsequenzen. „Die martialischen Szenen vor dem Spiel Karlsruhe gegen Dresden sind völlig inakzeptabel. Begriffe wie 'Krieg' haben mit sportlichem Wettbewerb nichts zu tun“, sagte de Maizière der „Heilbronner Stimme". Wer Ordner und Polizisten attackiere, sei in Wahrheit kein Fußballfan und gehöre nicht ins Stadion, sondern hinter Schloss und Riegel.
Rumps emotionale Kabinenpredigt
Wie war es möglich, dass Abstiegskandidat Arminia Bielefeld Aufstiegskandidat Eintracht Braunschweig in der Zweiten Liga mit 6:0 vom Platz fegte? Vielleicht war es schlicht die hochemotionale Kabinenpredigt, die Arminia-Kotrainer Carsten Rump der Mannschaft vor dem Spiel gehalten hatte und die kurzzeitig bei Youtube zu sehen war. Darin schwört er die Mannschaft lautstark auf ihre große Aufgabe ein.
"25.000 sind da draußen und warten, dass ihr gleich explodiert", sagt, nein, brüllt Rump da und schlägt mit der Faust auf den Trikotkoffer. Aber was ihm noch wichtiger sei: "Wenn ihr nach Hause geht, könnt ihr den ganzen Müll bei euren Frauen, euren Kindern, bei euren Familien abladen. Sie sind immer für euch da. Und heute sitzen sie auf der Tribüne und beten genauso zu Gott wie alle anderen auch, dass ihr heute ein Feuerwerk abfackelt. Für eure Familie! Für eure Kinder werdet ihr jetzt da draußen ackern, vom Anfang bis zum Ende! Und wir werden das Spiel gewinnen."
Und genau so kam es. "Danach waren die Spieler emotionalisiert", berichtete Bielefelds Sportchef Samir Arabi. Das Video soll übrigens die Frau eines Spielers veröffentlicht haben.
Demichelis hört auf
Der frühere Bundesliga-Profi Martín Demichelis hat im Alter von 36 Jahren seine Karriere als Fußballer beendet. "Um ehrlich zu sein: Ich habe die Kraft in den Beinen und die Konzentration verloren", sagte der 51-malige argentinische Nationalspieler, der sich bei einer Pressekonferenz am Montag in Málaga unter Tränen verabschiedete.
Abwehrspieler Demichelis holte im Trikot von Bayern München, wo er von 2003 bis Ende 2010 spielte, viermal das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. 2010 erreichte er mit dem deutschen Rekordmeister das Finale der Champions League, das die Bayern gegen Inter Mailand verloren (0:2).
Mit Manchester City gewann er 2014 die englische Meisterschaft, im selben Jahr stand er mit der argentinischen Auswahl gegen Deutschland im verlorenen WM-Endspiel auf dem Platz. Zuletzt war er für den FC Málaga aktiv.
Kaiserslautern kein EM-Spielort
Kaiserslautern hat ihre Bewerbung als Spielort der EM 2024 zurückgezogen. Die Stadträte stimmten am Montag dafür, die beim Deutschen Fußball-Bund unter Vorbehalt abgegebene Bewerbung wieder zurückzunehmen. Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) sprach von einem „unverantwortlichen finanziellen Risiko“. Es gebe große Unabwägbarkeiten, zudem zeigten sich viele Kosten erst nach Ablauf des Turniers in ihrer vollen Tragweite. Nach Karlsruhe und Freiburg macht somit die dritte Stadt einen Rückzieher.
Durch Auflagen der Europäischen Fußball-Union (Uefa) wie die Gewährleistung der Sicherheit, externe Personalkosten und Public Viewing entstünden der finanziell gebeutelten Stadt ein geschätzter Zuschussbedarf in Höhe von sechs bis acht Millionen Euro. Zudem ist die sportliche Zukunft des abstiegsbedrohten Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern unsicher, damit sind auch die Pachtzahlungen für das städtische Stadion derzeit nicht gesichert. Kaiserslautern war mit dem Fritz-Walter-Stadion 2006 WM-Spielort.
Um die zehn zu vergebenen Standorte bewerben sich nun noch 14 Städte, die bis zum 12. Juni ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen beim DFB abgeben müssen: Berlin, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mönchengladbach, München, Nürnberg und Stuttgart. Am 15. September wird das DFB-Präsidium die zehn Spielorte bestimmen. Der EM-Ausrichter wird im September 2018 durch die Uefa erkoren. Neben Deutschland hat bisher auch die Türkei ihre Kandidatur angekündigt.
Leverkusen ohne Volland nach Berlin
Nationalspieler Kevin Volland wird Bayer Leverkusen auch im letzten Saisonspiel der Bundesliga bei Hertha BSC am Sonnabend nicht zur Verfügung stehen. Der 24-Jährige, der vor der Saison aus Hoffenheim gekommen war, fällt wegen eines Faserrisses im rechten Oberschenkel weiterhin aus. Wegen der am Freitag erlittenen Blessur fehlte Volland bereits beim 2:2 gegen den 1. FC Köln. Ziel ist es laut Bayer, Volland „nach dessen bereits zweiter Muskelverletzung in dieser Spielzeit so aufzubauen, dass er frisch und uneingeschränkt fit in die Vorbereitung zur kommenden Bundesliga-Saison einsteigen kann“.
Mourinho bricht Interview ab
Schlechte Stimmung bei José Mourinho. Mit dem englischen Rekordmeister Manchester United wird der Startrainer die Premier-League-Saison voraussichtlich auf Tabellenplatz sechs und ohne Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb beenden. Und Mourinho ärgert sich darüber offenbar mehr, als er zunächst zugeben wollte. Nach der 1:2-Niederlage bei Tottenham Hotspur stürmte der exzentrische Trainer mal wieder mittendrin aus einem Interview, weil ihm die Frage nicht passte.
Ein Reporter des Senders Sky Sports hatte Mourinho gefragt, was sein Club in der nächsten Saison brauche, um in der Premier League ein ernsthafter Herausforderer zu sein. Der Portugiese reagierte angefressen. „Darüber will ich jetzt nicht nachdenken, ich denke an das Finale, das wir spielen müssen“, entgegnete er kurz angebunden und verschwand. Bereits im Februar hatte der Man-United-Coach nach einem 0:0 gegen Absteiger Hull City ein BBC-Interview abgebrochen. „Wenn Sie keine Ahnung von Fußball haben, sollten Sie kein Mikrofon in der Hand halten“, hatte er damals geätzt.
Manchester United kann sich mit einem Sieg im Europa-League-Finale gegen Ajax Amsterdam am 24. Mai noch für die Champions League qualifizieren.
Mertesacker und Fritz laden ein
Mit einem Benefizspiel in Hannover wollen Weltmeister Per Mertesacker und Werder-Kapitän Clemens Fritz Geld für ihre Stiftungen sammeln. Am 3. Juni sollen aktuelle Fußballprofis und Ex-Spieler unter dem Motto „Mertes 96-Freunde gegen Clemens' Werderaner“ im Eilenriedestadion auflaufen. Dazu gehören auf Bremer Seite Ex-Torhüter Tim Wiese und der schwer nierenkranke Ex-Stürmer Ivan Klasnic. Für Hannover sollen Ex-Torwart Jörg Sievers und Ex-Kapitän Christian Schulz auf dem Platz stehen.
Die 2800 Plätze im Stadion können auf 5000 erweitert werden, sagte Timo Mertesacker, Vorstandsvorsitzender der Per-Mertesacker-Stiftung, am Montag. Neben dem Spiel soll es auch ein Rahmenprogramm geben, wofür sich bereits die Rockband „Fury in the Slaughterhouse“ angekündigt hat.
Den Erlös der Veranstaltung wollen sich die beiden Stiftungen untereinander aufteilen. Sie setzen sich für soziale Projekte für Kinder und notleidende Menschen sein.
Bremen verlängert mit Nouri
Werder Bremen hat den zum Saisonende auslaufenden Vertrag von Trainer Alexander Nouri verlängert. Dies gab der Bundesligist am Montag bekannt. Über Vertragsdetails wie auch die Laufzeit der Zusammenarbeit wurde laut Clubangaben Stillschweigen vereinbart.
Die Norddeutschen honorierten mit der Vertragsverlängerung den erfolgreich bestandenen Abstiegskampf des 37-Jährigen. Nouri hatte die Hanseaten im September vergangenen Jahres von seinem Vorgänger Viktor Skripnik übernommen und aus dem Tabellenkeller in das gesicherte Mittelfeld geführt.
DFB ermittelt auch gegen Kaiserslautern
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ermittelt auch wegen der Fan-Randale beim Zweitligaspiel FC Erzgebirge Aue – 1. FC Kaiserslautern. Einige Anhänger des FCK waren am Sonntag nach der 0:1-Niederlage der abstiegsbedrohten Pfälzer auf die eigenen Spieler losgegangen und hatten sie mit Bierbechern und Stangen beworfen.
Dabei waren einige Anhänger über den Zaun gesprungen, konnten aber von Polizei und Ordnungskräfte zurückgedrängt werden. Zudem blockierten nach dem Spiel rund 100 FCK-Fans die Bus-Ausfahrt. Lauterns Mittelfeldspieler Christoph Moritz sagte: „Unmut kann ich verstehen, aber Stöcke und Stangen, die auf uns fliegen, nicht.“
Paris’ Titelserie reißt
Weltmeister Julian Draxler und Torhüter Kevin Trapp haben den Meistertitel in Frankreich mit Paris Saint-Germain so gut wie sicher verpasst. Trotz eines 5:0-Sieges (2:0) bei AS Saint-Étienne am 37. Spieltag der Ligue 1 kann der Meister der vergangenen vier Jahre den Tabellenführer AS Monaco nur noch theoretisch einholen. Edinson Cavani (2./72.) mit seinen Saisontoren 34 bzw. 35, der Brasilianer Lucas Moura (38./87.) und Draxler (90.) sorgten mit ihren Treffern für den Sieg.
Monaco hat vor dem letzten Spieltag drei Punkte Vorsprung und die um 17 Treffer bessere Tordifferenz. Der Champions-League-Halbfinalist gewann am Sonntagabend gegen den OSC Lille dank zweier Tore von Angreifer Radamel Falcao (6./68.), eines Treffers von Bernardo Silva (45.) und eines Eigentores von OSC-Verteidiger Junior Alonso (88.) mit 4:0 (1:0).
Der Club aus dem Fürstentum kann den ersten Meistertitel seit dem Jahr 2000 am Mittwoch schon mit einem Remis im Nachholspiel bei Saint-Etienne perfekt machen. PSG hat am 27. Mai im Finale gegen SCO Angers zumindest noch die Chance auf den erneuten Pokalsieg.
Meisterfeier artet aus
Die spontanen Feierlichkeiten von Fans des neuen niederländischen Meisters Feyenoord Rotterdam sind etwas außer Kontrolle geraten. Tausende Anhänger waren am Sonntag nach dem Gewinn des ersten Titels seit 1999 nicht mehr zu halten. Die Polizei der Hafenstadt meldete 76 Festnahmen, es mussten 270 Kilogramm Feuerwerkskörper sowie mehr als 10.000 Liter Alkohol beschlagnahmt werden. Die Alkoholmengen füllten zwei Container, teilte die Polizei mit.
Allein im Stadtzentrum seien 1000 Ordnungskräfte im Einsatz gewesen, um Ausschreitungen wie in der Vorwoche nach dem Stadtderby zwischen Excelsior und Feyenoord zu verhindern. Danach waren 117 Personen festgenommen worden. Für Sonntag und Montag hatte Bürgermeister Ahmed Aboutaleb in Rotterdam auch deshalb ein Alkoholverbot verhängt.
Am Montag soll die Mannschaft von Trainer Giovanni van Bronckhorst im Rathaus empfangen und geehrt werden. Dazu wurden erneut Tausende Fans im Zentrum erwartet. Das Stadtmuseum Rotterdam wird außerdem Meistertrainer van Bronckhorst mit einer Statue ehren, die am Mittwoch enthüllt werden soll.
Mainz bekennt sich zu Schmidt
Sportdirektor Rouven Schröder hat die Gerüchte über eine mögliche Ablösung von Trainer Martin Schmidt beim FSV Mainz 05 zumindest vorerst entschärft. "Das steht aktuell nicht zur Debatte", sagte Schröder in der SWR-Sendung "Flutlicht". Die "Bild"-Zeitung spekulierte am Montag, U-23-Trainer Sandro Schwarz könnte Schmidt, der die Bundesligamannschaft mit Ach und Krach zum (fast sicheren) Klassenerhalt geführt hatte, ersetzen.
"Wer in Mainz ausgebildet ist, hat auf jeden Fall immer das Zeug dazu, den nächsten Schritt zu gehen. Das wollen wir auch, wir schauen immer zunächst intern. Aber das steht aktuell nicht zur Debatte. Martin ist Trainer der ersten, Sandro der zweiten Mannschaft", sagte Schröder: "Das ist der Stand." Schmidts Vertrag in Mainz läuft noch bis 2018.