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Brych und Steinhaus leiten Champions-League-Finals
Die Champions-League-Endspiele der Männer und Frauen werden von zwei deutschen Schiedsrichtern geleitet. Wie der europäische Fußball-Verband Uefa bekanntgab, wird der Münchner Felix Brych im Finale zwischen Juventus Turin und Real Madrid am 3. Juni in Cardiff eingesetzt. Zwei Tage vorher leitet Bibiana Steinhaus aus Langenhagen als Referee das Frauen-Endspiel zwischen Olympique Lyon und Paris St. Germain in Cardiff.
Der 41 Jahre alte Brych ist in dieser Saison bereits fünfmal in der Champions League zum Einsatz gekommen. 2014 hatte er die Leitung des Europa-League-Finals zwischen dem FC Sevilla und Benfica Lissabon. Die 38-jährige Steinhaus war 2011 Schiedsrichterin des Endspiels der Frauen-Weltmeisterschaft und ebenso beim Finale der Olympischen Spiele 2012 in London.
"Es wäre naiv": Tuchel lässt Zukunft offen
BVB-Trainer Thomas Tuchel lässt seine Zukunft am Ende einer turbulenten Woche weiter offen. "Es wäre naiv, nach dieser Woche, in der wir eigentlich dachten, in einem ruhigen Umfeld zu arbeiten, zu sagen: Natürlich: Was spricht dagegen?", sagte Tuchel.
Dortmund-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte in einem am Sonnabend erschienenen Interview einen "klaren Dissens" zwischen ihm und Tuchel zugegeben. Der Trainer hatte die Neu-Ansetzung des Champions-League-Viertelfinalhinspiels gegen AS Monaco nur einen Tag nach dem Bombenattentat auf den Mannschaftsbus öffentlich kritisiert.
Tuchel besitzt einen Vertrag bis 2018. "Eine Vertragsverlängerung ist keine Urkunde oder Medaille, die man einfach umgehängt bekommt. Da gibt es Gespräche auf Augenhöhe, Vereinbarungen für einen weiteren Weg", sagte er. "Ich bin Arbeitnehmer und gebe alles, um die Ziele zu erreichen. Für alles andere brauchen wir ein bisschen Geduld und ein bisschen Abstand."
Niemand beim BVB bekennt sich derzeit dazu, den Vertrag im Sommer verlängern zu wollen. Eine Trennung erscheint wahrscheinlich. "Ich weiß nicht, ob ich der richtige Ansprechpartner bin", sagte Tuchel.
Frankfurt-Profi kritisiert Trainer Kovac
Yanni Regäsel von Eintracht Frankfurt hat seinen Trainer Niko Kovac in ungewohnt offener Form kritisiert. „Ich trainiere gut, bin immer früher da, bleibe länger und mache viel zusätzlich. Also müsste der Trainer mir mal eine Chance geben“, sagte der 21 Jahre alte Abwehrspieler Frankfurter Medien. „Ich bin kein Spieler, der zum Trainer rennt und fragt: Was ist los? Warum spiele ich nicht? Ich erwarte, dass der Trainer zu mir kommt und mir sagt, wie er mich sieht und wo ich stehe. Er geht ja auch zu anderen Spielern und redet mit ihnen.“
Regäsel spielt seit Januar 2016 für die Eintracht. Unter Kovac verlor der Rechtsverteidiger zunächst seinen Platz im Team, ehe er sich in dieser Saison eine schwere Leistenverletzung zuzog und über mehrere Monate ausfiel. Seine Zukunft in Frankfurt ist deshalb trotz eines noch bis 2019 laufenden Vertrags fraglich. „Wenn der Trainer sagen würde: Wir setzen nicht auf dich – dann tschüß“, sagte Regäsel dazu. „Aber so lange das nicht der Fall ist, bleibe ich. Ich will mich bei der Eintracht durchsetzen, ich bin ein Kämpfer.“
Sportvorstand Fredi Bobic reagierte gelassen auf die Aussagen des Spielers. „Er ist ein junger Spieler, will unbedingt wieder spielen. Das ist normal“, sagte er der „Bild“.
Neue Beweise zum Anschlag auf BVB-Bus
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat im Fall des Bombenanschlages auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund anscheinend neue Beweise gefunden, die den Tatverdächtigen Sergej W. belasten. Dabei handelt es sich um handschriftliche Notizen des am 21. April festgenommen 28-Jährigen zu Anschlagsplanungen. Das berichtet die Zeitung Die Welt unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Dem Bericht zufolge stießen die BKA-Ermittler in der Wohnung des Deutsch-Russen in Rottenburg am Neckar auf mehrere Unterlagen. Einige der Dokumente sind demnach in russischer Sprache und kyrillischer Schrift verfasst. Es soll sich um Notizen zu Anschlagsplanungen und den später verwendeten Zünder handeln. So wurden Aufzeichnungen über die „Frequenz“ der Fernsteuerungselektronik gefunden.
W.s Anwalt Reinhard Treimer hatte zuletzt erklärt, sein Mandant bestreite die Vorwürfe, den Anschlag verübt zu haben. Der in Untersuchungshaft sitzende W. hat zum Tatvorwurf bisher geschwiegen.
Anschlag auf BVB-Bus vor Viertelfinale gegen Monaco
Die Bundesanwaltschaft beschuldigt den 28-Jährigen, am 11. April unmittelbar vor dem Champions-League-Heimspiel gegen den AS Monaco in einer Hecke drei Sprengsätze neben dem vorbeifahrenden BVB-Bus gezündet zu haben. Der spanische Innenverteidiger Marc Bartra wurde dabei schwer an der Hand verletzt, das Spiel auf den folgenden Tag verschoben.
Die Ermittler vermuten, dass der Täter aus Habgier handelte. Sergej W. soll mit geliehenem Geld am 11. April sogenannte Put-Optionen gekauft haben, um am sinkenden Kurs der BVB-Aktie nach dem Anschlag zu verdienen. Dafür wollte er laut Bundesanwaltschaft möglichst viele Spieler des BVB töten.
Ballack sorgt sich um Leverkusen
Der frühere DFB-Kapitän Michael Ballack macht sich große Sorgen um seinen Ex-Club Bayer Leverkusen. „Wenn die Angst erstmal mit in der Kabine sitzt, wird es für vermeintliche Spitzenmannschaften besonders gefährlich“, sagte der 40-Jährige dem „Express“ vor dem Rhein-Derby am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen den Erzrivalen 1. FC Köln.
„Der unbedingte Willen, der Fighting Spirit, die Energie, die notwendigen Siege auch einmal zu erzwingen, die haben eher Mannschaften, die sich im Keller auskennen. Die Typen hat Leverkusen nicht in der Mannschaft“, urteilte Ballack. Selbst wenn sich Leverkusen retten sollte, rät Ballack den Bayer-Verantwortlichen zu einer schonungslosen Aufarbeitung: „Die Gründe für diesen Absturz wird man an der BayArena sehr genau analysieren müssen.“
Eberl sieht Kommerz kritisch
Gladbachs Sportdirektor Max Eberl sieht die immer größer werdende Kommerzialisierung im Fußball kritisch. „Wir alle müssen darauf achten, dass der Volkssport auch Volkssport bleibt. Wir müssen sorgsam mit dem Gut Fußball umgehen“, sagte der 43-Jährige dem „Focus“. „Wenn Fußball zum Vehikel für Neid, Missgunst und Wut wird, sind wir auf dem falschen Weg.“
Weil der Fußball in den Medien derart präsent ist, fürchtet Eberl sogar eine Übersättigung bei den Fans. „Mittlerweile wird jedes Testspiel live gesendet. Ich selbst finde das immer öfter uninteressant“, sagte er und kritisierte zudem die Aufstockung der WM- und EM-Turniere auf 48 bzw. 24 Mannschaften. Diese würde „den Wettbewerb verwässern“, monierte Eberl.