München. Der Stürmerstar trifft beim 4:1-Sieg gegen Dortmund doppelt, muss zunächst aber wegen Schmerzen an der Schulter vom Platz.
Bayern München hat vor dem Giganten-Duell mit Real Madrid ein deutliches Zeichen gesetzt. Angetrieben von einem überragenden Arjen Robben bezwang der Rekordmeister im deutschen Klassiker Borussia Dortmund mit 4:1 (2:1) und geht gestärkt in das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen die Königlichen am Mittwoch - muss sich aber womöglich um den zweifachen Torschützen Robert Lewandowski sorgen. Einen Tag zuvor trifft der BVB, der am Samstag bei seiner höchsten Saisonniederlage unter Wert geschlagen wurde, in der Königsklasse auf AS Monaco.
In einer starken Anfangsphase gingen die Bayern durch Franck Ribéry (4.) und Lewandowski (10.) schnell in Führung, doch die ersatzgeschwächten Dortmunder schienen davon erstaunlich unberührt. Raphael Guerreiro (22.) verkürzte, danach waren die Gäste ebenbürtig und gut im Spiel, ehe ihnen der hervorragende Robben auf seine typische Art einen Dämpfer verpasste (49.). Lewandowski stellte mit einem an ihm verschuldeten Foulelfmeter den Endstand her (68.), musste aber wenig später mit einer Schulterverletzung verletzt ausgewechselt werden.
Am späten Abend gab der Stürmer aber gleich Entwarnung. „Es ist eine Prellung. Es ist nicht so schlimm. Ich werde mich für Mittwoch gut vorbereiten“, sagte der Pole. Er gehe 100 Prozent von einem Einsatz gegen Real Madrid im Champions-League-Viertelfinale aus, sagte der Angreifer. Laut medizinischer Abteilung sei die Blessur schmerzhaft, aber kein Problem für das Spiel am Mittwoch.
Dortmund reagiert unbeeindruckt
"Wichtig ist, dass wir uns trauen", hatte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel vor dem Spiel bei Sky betont. Tatsächlich rannte Ousmane Dembélé bereits nach eineinhalb Minuten völlig unbedrängt in den Strafraum - verzog aber. Eineinhalb Minuten später meldeten sich die Bayern im Spiel an: Auf Flanke von Philipp Lahm traf Ribéry einen Tag nach seinem 34. Geburtstag aus 13 Metern. Etwas mehr als drei Minuten waren da gespielt.
Dortmund? Schien unbeeindruckt, traute sich weiter etwas zu, spielte mutig nach vorne - kam aber dafür hinten nicht mit. Ribéry wurde von Marc Bartra gefoult, Lewandowski verwandelte den Freistoß - weil Dembélé sich in der Mauer weggedreht hatte. Etwas mehr als neun Minuten waren gespielt. Die Dortmunder, bei denen neben Bartra auch Kapitän Marcel Schmelzer wieder einsatzbereit war, wirkten überfordert vom Anfangstempo der Gastgeber.
Und dennoch: Dortmund traute sich weiter etwas. Der BVB wirkte ein wenig wie bei einem Aufeinandertreffen zwischen Jungs und Männern, aber er blieb unverdrossen. Weil Ribéry es nicht für nötig befand, Felix Passlack zu verfolgen, und Arturo Vidal nicht konsequent genug klärte, verkürzte Guerreiro mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze. Die Bayern wirkten nun etwas schwerfälliger, Dortmund spielte weiter gut mit.
Aubameyang vergibt seine einzige Chance
Der Anschlusstreffer verlieh dem BVB in der Tat mehr Sicherheit in der Abwehr, so leicht, wie sie am Anfang auf das Tor von Roman Bürki stürmen konnten, hatten es die Münchner nun nicht mehr. Nur Robben war nicht zu bremsen. Mit seinem sechsten Torschuss hatte er dann endlich auch Erfolg - vorausgegangen war sein obligatorischer Lauf von den rechten Seite am Strafraum entlang, bis sich die Lücke auftat.
Noch einmal hatte der BVB die Chance heranzukommen - der ansonsten unauffällige Pierre-Emerick Aubameyang spitzelte nach langem Pass von Sebastian Rode den Ball an Torhüter Sven Ulreich vorbei - Boatang aber klärte kurz vor der Torlinie (67.). Fast im Gegenzug holte Roman Bürki im Strafraum Lewandowski von den Beinen: Elfmeter - und Saisontreffer Nummer 26 für den Polen. Aber auch: Schmerzen an der rechten Schulter, zugezogen beim Sturz. Der Torjäger musste ausgewechselt werden (72.).