Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Große Ehre für Schweinsteiger
Bastian Schweinsteiger ist nach seinem ersten Spiel für seinen neuen Verein Chicago Fire in die wöchentliche Top-Elf der nordamerikanischen Major League Soccer gewählt worden. Der Weltmeister hatte beim 2:2 seines Teams gegen Montreal Impact am vergangenen Sonnabend das 1:0 für Chicago erzielt. Er spielte durch, 87 Prozent seiner Pässe kamen an. Schweinsteiger ist der einzige Fire-Spieler, der ins „MLS Team of the Week“ berufen wurde.
KSC entlässt Slomka
Der Karlsruher SC hat sich von seinem Trainer Mirko Slomka getrennt. Das teilte das Tabellenschlusslicht am späten Dienstagabend nach dem 1:1 (1:0) gegen Aufsteiger Würzburger Kickers mit. Das Amt des Cheftrainers übernimmt der bisherige Assistenztrainer Marc-Patrick Meister. Ex-HSV-Coach Slomka hatte den Job beim KSC erst vor dreieinhalb Monaten am 22. Dezember übernommen, unter seiner Leitung holte das Team nur zwei Siege aus zehn Ligaspielen.
Ibrahimovic rettet Punkt
Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic hat Manchester United vor der ersten Niederlage in der Premier League seit dem 23. Oktober bewahrt. Der Schwede verwandelte in der vierten Minute der Nachspielzeit gegen den FC Everton einen Handelfmeter zum 1:1 (0:1)-Endstand. Sensationsmeister Leicester City hat dagegen auch das fünfte Spiel unter dem neuen Teammanager Craig Shakespeare mit 2:0 (0:0) gegen Schlusslicht FC Sunderland gewonnen und sollte mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.
Klopp-Stürmer droht Saison-Aus
Der FC Liverpool muss möglicherweise für den Rest der Saison auf Stürmer Sadio Mané verzichten. Der Senegalese verletzte sich am Sonntag beim Derbysieg gegen den FC Everton (3:1) am Knie und wird am Mittwoch im Heimspiel gegen den FC Bournemouth fehlen. Liverpool-Trainer Jürgen Klopp sagte, es sei „möglich“, dass der 24 Jahre alte Mané bis zum Saisonende ausfällt. „Es ist noch nicht zu 100 Prozent sicher“, erklärte Klopp allerdings. „Wir müssen ein bisschen warten.“ Mané habe ein geschwollenes Knie, eine finale Diagnose stehe noch aus.
Barca-Trainer kündigt Pause an
Trainer Luis Enrique will nach seinem Abschied vom FC Barcelona am Saisonende zunächst eine Pause vom Fußball einlegen. "Ich verlasse Barça mit einer unglaublichen Verbindung zum Verein, zu den Spielern. Es ist klar, dass ich zunächst nicht zu einem anderen Team gehen werde. Ich bin müde und brauche Erholung, sonst nichts. Wo sollte ich auch sonst hingehen, wo es besser wäre als hier", sagte der 46-jährige Spanier am Dienstag.
Barcelona liegt in Meisterschaft, Copa del Rey und Champions League noch aussichtsreich im Titelrennen. Am Mittwoch trifft Enrique mit dem amtierenden spanischen Meister im Topduell des 30. Spieltags der Primera Division auf Europa-League-Sieger FC Sevilla, dessen Trainer Jorge Sampaoli als heißer Kandidat auf seine Nachfolge gilt. "Wenn man Trainer nach Noten beurteilt, dann sind die von Jorge Sampaoli ziemlich gut", sagte Enrique voller Anerkennung über seinen chilenischen Gegenüber.
Modestes "unglückliche Aktion"
Mit einer sanften Rüge ist Torjäger Anthony Modeste (28) vom 1. FC Köln nach einer Schleichwerbe-Aktion davongekommen. "Ich habe Tony am Montag auf dem Weg zum Training getroffen und ihm kurz gesagt, dass die Aktion gegenüber unserem Autopartner Ford etwas unglücklich war. Nicht mehr und nicht weniger", sagte FC-Manager Jörg Schmadtke dem "Express" und der "Bild"-Zeitung.
Modeste war in einem Musikvideo, in dem etliche Nobel-Automarken zu sehen sind und der FC-Star am Ende mit einem Kleinwagen davonfährt, aufgetreten. Der FC-Sponsor Ford fand allerdings keine Erwähnung und war mit keinem Gefährt im Bild vertreten.
Mit der Affäre um Dortmunds Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang (27) sei das aber nicht zu vergleichen, stellte Schmadtke klar. Der Gabuner Aubameyang hatte am vergangenen Sonnabend sein Tor im 172. Revierderby bei Schalke 04 (1:1) zur Verärgerung des Vereins mit einer Maske aus einem Werbespot seines persönlichen Sponsors Nike gefeiert. Der Sportartikel-Gigant aus den USA ist ein Konkurrent des BVB-Ausrüsters Puma.
Bochum geht gegen "Fake News" vor
Der VfL Bochum geht unter die Journalismus-Kritiker. In einem Tweet kündigte der Zweitligaclub einen "VfL-Fakten-Check in loser Reihenfolge" an und nahm sich sogleich eine erste Meldung vor. Der VfL führte Fehler auf und erklärte, so werde zwischen Fakten und "Fake News" unterschieden.
"Wir werden diesen Weg selbstverständlich weiterhin wählen. Natürlich ist das auch ein bisschen ironisch gemeint, aber wir möchten den Leuten die Wahrheit sagen", sagte Sportvorstand Christian Höchstätter. "Das ist teilweise nicht mehr lustig, wenn Informationen nicht stimmen. Das ist eine Unverschämtheit. Wer schreibt, der sollte auch sorgfältig recherchieren. Da dürfen wir auch mal hingehen und sagen: So geht es nicht."
Die Aktion hat eine Vorgeschichte. Bochums Trainer Gertjan Verbeek liegt seit längerem mit Boulevard-Journalisten im Clinch, die er 2015 während einer Pressekonferenz derb beschimpfte.
Europa- und Champions-League-Finale nähern sich an
Das Finale der Europa League 2019 mit den möglichen Spielorten Frankfurt am Main oder Stuttgart wird in der selben Woche wie das Endspiel der Champions League stattfinden. Diese Regelung werde von der Saison 2018/19 an gelten, entschied das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union Uefa am Dienstag in Helsinki.
Damit sollen beide Endspiele nach Saisonende der nationalen Ligen ausgetragen werden. Für das Finale im Jahr 2019, das für Mittwoch, den 29. Mai, angesetzt wurde, will sich auch der Deutsche Fußball-Bund entweder mit Stuttgart oder Frankfurt bewerben. Als Konkurrenten haben Baku (Aserbaidschan), Tiflis (Georgien), Glasgow (Schottland), Sevilla (Spanien) und Istanbul (Türkei) ihre Kandidatur angekündigt.
Dieses Jahr findet das Endspiel des zweitwichtigsten europäischen Clubwettbewerbs in Stockholm (24. Mai) noch in der Woche vor dem Champions-League-Showdown in Cardiff (3. Juni) statt. Dieser Rhythmus ist auch für 2018 noch vorgesehen.
DFB plant "Non League Day"
Durch einen weiteren Aktionstag will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den sinkenden Zuschauerzahlen im Amateurbereich entgegenwirken. Überlegungen zu einem sogenannten "Non League Day" an einem Sonnabend ohne Spiele in den deutschen Profiligen bestätigte DFB-Präsident Reinhard Grindel auf einer Podiumsdiskussion in Brilon. "Wir wollen beispielsweise in Länderspielwochen möglichst viele Amateurbegegnungen zum klassischen Bundesliga-Termin am Samstagnachmittag ansetzen", erklärte Grindel beim Hochsauerlandgespräch der Friedrich-Ebert-Stiftung. Einen Termin für die Premiere der Aktion nannte der DFB-Chef nicht.
In der Diskussion mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Vizemeister Borussia Dortmund und Finanzvorstand Peter Peters vom Bundesligisten Schalke 04 erläuterte Grindel den Plan: "Um wieder zusätzlich Menschen zum Fußball zu bringen, müssen wir immer wieder etwas Neues und Spannendes kreieren. Der 'Non League Day' soll so beworben werden, dass viele von denen, die sonst in die Bundesliga-Stadien gehen, einen Anstoß haben, bei ihrem Amateurverein um die Ecke vorbeizuschauen. Wir wollen damit die Verbindung zwischen den kleinen Vereinen vor Ort und Zuschauern wieder stärken. Wie der Finaltag der Amateure in den Länderpokalen soll diese Aktion Respekt und Anerkennung für das zum Ausdruck bringen, was im Amateurfußball geleistet wird."
Gomez teilt gegen Völler aus
Nationalstürmer Mario Gomez vom VfL Wolfsburg ist Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler für seine Äußerungen nach dem direkten Duell beider Mannschaften (3:3) am vergangenen Sonntag harsch angegangen. "Wenn man so ein Spiel gemacht hat wie Leverkusen, stellt man sich danach nicht hin und schiebt es auf den Schiri – das ist kein Sportsmann", sagte dreifache Torschütze Gomez der "Bild"-Zeitung.
In der 86. Minute hatte Schiedsrichter Deniz Aytekin nach einem vermeintlichen Foul von Bayer-Verteidiger Benjamin Henrichs an Wolfsburgs Jakub Blaszczykowski auf Strafstoß entschieden, den Gomez anschließend zum zwischenzeitlichen 3:2 verwandelte. Völler hatte nach der Partie die Elfmeterentscheidung und die Einschätzung des Sky-Experten Peter Gagelmann scharf kritisiert.
"Wenn Leverkusen wirklich anfängt über den Schiedsrichter zu reden, dann hat Rudi Völler, Entschuldigung, ein bisschen Wahrnehmungsstörungen", sagte Gomez weiter. Völler nahm die Kritik derweil entspannt zur Kenntnis: "Ich habe überhaupt nichts gegen Mario Gomez. Dass er das anders sieht, kann ich verstehen. Das muss man abkönnen."
Regionalligist steigt freiwillig ab
Der FC Schönberg 95 zieht sich zum Ende der Saison aus der Regionalliga Nordost zurück. „Aus Sicht der Vereinsverantwortlichen ist über die gegenwärtige Spielzeit hinaus die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs finanziell nicht mehr darstellbar“, hieß es in einer Mitteilung des Vereins aus Nordwestmecklenburger.
Auslöser des Rückzugs des Tabellen-13. ist das künftig erheblich reduzierte Sponsoring des seit Vereinsgründung mit Abstand größten Geldgebers. Das ortsansässige Möbelunternehmen (Palmberg) will sein Engagement von aktuell 250.000 Euro jährlich auf 50.000 Euro verkleinern, die zudem vor allem der Nachwuchsarbeit zugutekommen sollen. Schönberg will künftig auch nicht in der Oberliga spielen, sondern einen Neuanfang in der Verbands- oder Landesliga machen. Bereits im Januar hatte Konkurrent RB Leipzig II seinen Rückzug erklärt.
Grindels Seitenhieb gegen Niersbach
DFB-Chef Reinhard Grindel setzt bei der angestrebten Wahl in die Uefa-Exekutive auch auf kleine Nationen und teilt dabei einen verbalen Seitenhieb gegen Vorgänger Wolfgang Niersbach aus. „Ich habe in den zurückliegenden Wochen vor allem den Kontakt zu kleinen und mittleren Verbänden gesucht. Das ist für mich eine Frage des Respekts“, sagte Grindel vor dem Kongress der Europäischen Fußball-Union am Mittwoch in Helsinki. „Ich habe dabei von vielen gehört, dass zum ersten Mal ein DFB-Präsident mit ihnen auf Augenhöhe solche Gespräche geführt hat.“
Da Niersbach im Zuge des Skandals um die WM-Vergabe 2006 derzeit gesperrt ist, ist der Weg für Grindel als deutscher Vertreter in die internationalen Gremien frei. Für die restlichen zwei Jahre von Niersbachs Amtszeit im Rat des Weltverbands Fifa hat der Präsident des Deutschen Fußball-Bunds keinen Gegenkandidaten. Für die acht freien Plätze im Uefa-Exekutivkomitee gibt es zwölf Anwärter, Grindel gilt als favorisiert. Alle 55 Uefa-Mitglieder besitzen jeweils eine Stimme.
Niederlage für Boateng und Halilovic
Der frühere Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng (30) hat mit dem spanischen Fußball-Erstligisten UD Las Palmas eine deutliche Niederlage in der Primera Division erlitten. Am 29. Spieltag unterlag der ghanaische Nationalspieler und Halbbruder von Weltmeister Jerome Boateng mit seinem Team bei Celta Vigo 1:3 (0:2). Für die Hausherren aus Galicien war der frühere italienische Nationalspieler Giuseppe Rossi dreimal (12., 36., 57.) erfolgreich. Pedro Bigas (80.) traf für die Gäste aus Gran Canaria.
Boateng wurde nach 65 Minuten ausgewechselt. Alen Halilovic, im Januar vom HSV zu Las Palmas gewechselt, durfte in der letzten Viertelstunde mitspielen. Bei Vigo stand HSV-Relegationsheld Marcelo Díaz aufgrund einer Verletzung nicht im Kader. Las Palmas liegt nach der zwölften Saisonniederlage mit 35 Punkten im Niemandsland der Tabelle, auch Vigo hat mit nun 41 Punkten kaum noch Chancen auf die Europapokal-Qualifikation.
Herthas Personalsorgen immer größer
Hertha BSC muss im Bundesligaspiel am Mittwoch bei Borussia Mönchengladbach auch ohne Marvin Plattenhardt auskommen. Der Linksverteidiger wollte nach einer Mittelohrentzündung eigentlich wieder dabei sein, doch ein Einsatz käme offenbar zu früh. Da auch Plattenhardt-Ersatz Maximilian Mittelstädt nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Hoffenheim (1:3) nicht zur Verfügung steht, soll der 19 Jahre alte Jordan Torunarigha in die Startelf rücken. Marcus Mlynikowski von der U23 wird neu in den Kader berufen.
Die Ausfallliste des Tabellenfünften ist lang. Mitchell Weiser, Fabian Lustenberger, Ondrej Duda, Julian Schieber und Sinan Kurt sind verletzt. Neben Mittelstädt ist auch Vedad Ibisevic (fünfte Gelbe Karte) gesperrt.
Heynckes' Plädoyer für Journalismus
Trainer-Ikone Jupp Heynckes hat sich für einen unabhängigen und kritischen Journalismus ausgesprochen. "Der FC Bayern hat neuerdings einen eigenen Fernsehsender. Die 'Süddeutsche Zeitung' fragte schon provokativ: Wer braucht da noch Journalisten? Ich denke, wir brauchen gerade in dieser schnelllebigen Zeit einen kritischen, unabhängigen und nachdenklichen Journalismus, der den Menschen hilft, die Ereignisse einzuordnen", sagte der 71 Jahre alte ehemalige Meister-Trainer bei der Verleihung des Deutschen Sportjournalistenpreises am Montag in Hamburg.
Der einstige Welt- und Europameister war 2013 vom Weltverband Fifa zum Welttrainer des Jahres gekürt worden, nachdem er mit Bayern München das Triple aus Champions League, Meisterschaft und DFB-Pokal errungen hatte. Er habe als Trainer versucht, "das Leben zu entschleunigen, aber das wird natürlich nicht einfacher, wenn jeder Satz, den man sagt, fünf Minuten später online steht. Vielleicht lese ich auch deshalb lieber Zeitung als Onlineseiten auf dem iPad", betonte Heynckes im Hamburger Hotel Grand Elysee vor 400 geladenen Gästen aus Sport und Gesellschaft.