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Mor erzielt Premierentor für Türkei
Mit seinem ersten Länderspieltor hat Emre Mor vom Borussia Dortmund die türkische Nationalmannschaft zu einem 3:1 (2:0)-Sieg gegen Moldau geführt. Der 19-Jährige erzielte nach seiner Einwechslung im Testspiel in Eskisehir in der 14. Minute die Führung für die Gastgeber. Es war das zehnte Länderspiel des Angreifers, der in der Bundesliga erst achtmal zum Einsatz kam und einen Treffer markierte.
Beugt sich Galatasaray politischem Druck?
Galatasaray Istanbul hat seinen Vereinsikonen Hakan Sükür und Arif Erdem (beide 45) die Mitgliedschaft entzogen. Den Entschluss habe der Vorstand nach einer "gemeinsamen Sitzung gefällt", hieß es in einer Mitteilung des türkischen Rekordmeisters, bei dem auch Weltmeister Lukas Podolski unter Vertrag steht.
Noch am Sonnabend war auf der Mitgliederversammlung von Galatasaray beschlossen worden, dass Sükür und Erdem im Verein bleiben dürfen. Dies hatte für harsche Kritik vonseiten der türkischen Politik gesorgt. "Das Management von Galatasaray muss umgehend handeln und diesen Fehler beheben", sagte Sportminister Akif Cagatay Kilic.
Minister nennt die Spieler "Verräter"
Sükür, mit 51 Toren in 112 Länderspielen türkischer Rekordspieler, wird seit August per Haftbefehl gesucht. Die Staatsanwaltschaft wirft Sükür, der seit 2015 in den USA leben soll, die "Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrorgruppe" unter Fethullah Gülen vor. Der in den USA lebende Prediger soll nach unbewiesenen Darstellungen der türkischen Regierung Drahtzieher des gescheiterten Putschversuches im vergangenen Jahr gewesen sein. Bereits im Februar 2016 war Sükür wegen vermeintlicher Beleidigungen über Twitter gegen den türkischen Staatspräsidenten Recep Erdogan angeklagt worden.
Der Zeitung „Hürriyet“ zufolge zog der Vorstand als Begründung die Tatsache heran, dass Sükür und Erdem seit Jahren keine Mitgliedsbeiträge gezahlt hätten. Sükür und Erdem gewannen mit Galatasaray von 1997 bis 2000 vier Meistertitel in Serie und holten im Jahr 2000 den Uefa-Pokal.
Kilic begrüßte ihre Bestrafung: „Sie haben richtig gehandelt. Diejenigen, die sich mit Verrätern unseres Volkes, unserer Heimat und unseres Staates identifizieren und das Land fluchtartig verlassen, haben in unseren Vereinen nichts zu suchen“, wurde der Sportminister von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zitiert.
Ex-Nationalspieler wollen van Gaal zurück
Nach dem Rauswurf von Bondscoach Danny Blind und dem drohenden Aus in der WM-Qualifikation ist bei der Fußballnationalmannschaft der Niederlande vor dem Länderspiel gegen Italien am Dienstag in Amsterdam (20.45 Uhr) hektische Betriebsamkeit ausgebrochen. Frühere Topspieler und Trainer forderten die Rückkehr von Louis van Gaal als Bondscoach. "Die Mannschaft ist sehr jung und nicht selbstbewusst. Da haben sie einen Trainer wie Louis van Gaal nötig, der autoritär mit den Spielern umgeht und ihnen klare Befehle gibt", sagte der frühere Nationalspieler Pierre van Hooijdonk. Nach seiner Einschätzung kommt das junge Team mit kommunikativeren Trainern wie Blind oder Guus Hiddink nicht zurecht. "Diese Spieler brauchen eine harte Hand", sagte der 47-Jährige.
Co Adriaanse, früherer Trainer von Ajax Amsterdam, schloss sich der Meinung an. Beide sprachen sich alternativ auch für Henk ten Cate (Sparta Rotterdam) als Trainer aus. Allerdings sollte der frühere Coach vom KFC Uerdingen (1998 bis 1999) Ex-Europameister Ruud Gullit als Assistenten mitbringen.
Robben bleibt bei der Elftal
Bayern-Star Arjen Robben ist unterdessen nach der Niederlage der Niederlande in Bulgarien (0:2) entgegen ursprünglichen Planungen nicht direkt nach München zurückgeflogen. Der 33 Jahre alte Oranje-Kapitän reiste mit der Elftal stattdessen zurück nach Amsterdam.
Robben wolle sein Team in der aktuellen Krise nicht allein lassen, hieß es. Als Kapitän wolle er zudem vom Verband KNVB über die Entwicklungen in der Trainerfrage informiert werden. Noch unklar ist, ob Robben am Dienstag in Amsterdam beim Länderspiel gegen Italien auch spielen wird.
Nordirland bleibt DFB-Team auf den Fersen
Nordirland hat in der WM-Qualifikation hinter dem souveränen Spitzenreiter Deutschland weiter gute Aussichten auf Platz zwei. Gegen Norwegen kamen die Nordiren am Sonntagabend in Belfast durch die Tore von Jamie Ward (2. Minute) und Conor Washington (33.) zu einem 2:0 (2:0)-Erfolg. In der Tabelle der Gruppe C liegt Nordirland mit 10 Punkten damit fünf Zähler hinter der deutschen Nationalmannschaft und zwei vor Tschechien.
Die Tschechen gewannen bei San Marino 6:0 (5:0). In Serravalle trafen Antonin Barak (17./23. Minute), Hertha-Profi Vladimir Darida (19./77./Foulelfmeter), Werder Bremens Theodor Gebre Selassie (25.) und Michael Krmencik (42.). Bei seinen vier vorherigen Quali-Partien für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland hatte Tschechien insgesamt nur zwei Tore erzielt. Aserbaidschan liegt nach dem 1:4 gegen Deutschland mit sieben Punkten auf Platz vier, Norwegen ist Fünfter. Punktlos bleibt San Marino mit einem Torverhältnis von 1:23.
Lewandowski trifft und trifft und ...
Dank Toren der Bundesliga-Profis Robert Lewandowski und Lukasz Piszczek marschiert Polen mit großen Schritten in Richtung WM. Beim 2:1 (1:0)-Sieg in Montenegro erzielte Bayern-Torjäger Lewandowski zunächst per Freistoß sein 43. Tor im 86. Länderspiel (40.), Dortmund-Verteidiger Piszczek erzielte kurz vor Schluss den Siegtreffer (82.). Stefan Mugosa vom Zweitligisten Karlsruher SC (63.) glich für Montenegro zum zwischenzeitlichen 1:1 aus.
Mann des Abends war dennoch Lewandowski. Dem 28-Jährigen fehlen nur noch fünf Treffer bis zu Polens Rekordschützen Wlodzimierz Lubanski. Zudem traf er als erster Spieler seines Landes in sechs Pflichtspielen in Folge. In der Tabelle der Gruppe E führen die Polen, bei denen auch Jakub Blaszczykowski vom VfL Wolfsburg in der Startelf standen, mit 13 Punkten klar vor Montenegro und Dänemark (je 7 Punkten).
Dänemark musste sich am Sonntag mit einem 0:0 bei den von Christoph Daum trainierten Rumänien begnügen.Mit dem Bundesliga-Trio Jannik Vestergaard, Andreas Christensen (beide Borussia Mönchengladbach) und Thomas Delaney (Werder Bremen) in der Startelf verpassten die Dänen den möglichen Sprung auf Rang zwei. Rumänien bleibt mit sechs Punkten Vierter vor Armenien (6), das gegen Schlusslicht Kasachstan (2) mit 2:0 (0:0) die Oberhand behielt.
RTL verbucht schwache Quote
Das WM-Qualifikationsspiel in Aserbaidschan hat am Sonntag für eine der schwächsten TV-Quoten der deutschen Nationalmannschaft seit langem gesorgt. Durchschnittlich 8,23 Millionen Menschen sahen die Liveübertragung bei RTL und sorgten nach Senderangaben für einen Marktanteil von 31,5 Prozent. Das Spiel war nach dem „Tatort“ der ARD zwar die zweiterfolgreichste Sendung des Tages, im Vergleich zu den gewohnten Quoten der DFB-Auswahl aber schwach. Im Vorjahr waren 50 Sportübertragungen erfolgreicher als das Aserbaidschan-Spiel.
FC Bayern: Costa bald zurück
Der FC Bayern München rechnet mit einer baldigen Rückkehr von Offensivspieler Douglas Costa. „Laut Arzt geht es dem Spieler sehr gut. Er wird Anfang der Woche wieder ins Training einsteigen“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Costa hatte wegen einer Knieverletzung beim Bundesliga-Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach passen müssen und auch seine Teilnahme an den WM-Qualifikationsspielen der brasilianischen Nationalmannschaft gegen Uruguay und Paraguay abgesagt.
„Eine Operation war und ist überhaupt kein Thema. Es scheint ihm so gut zu gehen, dass er in nicht allzu ferner Zukunft auch spielen kann. Ich weiß nicht, ob es schon für Augsburg reicht. Aber danach wird er wieder zur Verfügung stehen“, sagte Rummenigge. Am Sonnabend sind die Bayern Gastgeber für den FC Augsburg. Drei Tage später steht das Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim an.
Griechenland feiert Skibbe
Der Erfolg ist zurück, die Erinnerung an die ganz großen Zeiten auch. Nach dem Auswärtsremis beim Gruppenfavoriten Belgien in der WM-Qualifikation feiert die Presse in Griechenland den deutschen Nationaltrainer Michael Skibbe: „Der 'kleine' Rehhagel hat das Bild der Nationalmannschaft verändert“, titelte die Athener Zeitung „Ta Nea“. Mit Otto Rehhagel war den Griechen 2004 eine Sensation gelungen, als sie in Portugal Europameister wurden.
„Nationales Wachstum“, schrieb das Blatt „Goal“ zur Landesauswahl in Anspielung auf die schlimme Wirtschaftslage des Landes. Skibbe sei eine „Rehhagel-Plus-Version“, meinte ein Kommentator der Sportzeitung. „Skibbe hat es geschafft. Die Griechen dürfen wieder träumen“, schrieb die Zeitung „Sportday“. Nach der verpassten EM 2016 in Frankreich will Griechenland unbedingt zur WM.
Löw warnt vor Überlastung
Joachim Löw hat nach dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Aserbaidschan vor einer Überlastung der Spieler gewarnt. "Man sollte das Rad nicht überdrehen und es nicht ausreizen. Das geht auf Dauer nicht. Man muss aufpassen und gucken, dass man nicht völlig überzieht", sagte der Bundestrainer nach dem 4:1-Erfolg in Baku.
Schürrles DFB-Traumreise nach Aserbaidschan
Löw schloss sich damit Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff an, der vor einer Übersättigung gewarnt hatte. Löw befürchtet einen Leistungsabfall der Spieler durch zu viele Begegnungen. "Die Qualität der Spieler leidet, darunter leidet dann auch die Qualität des Spiels. Das will sich der Zuschauer dann vielleicht auch nicht ansehen", sagte Löw.
Bellarabi trauert Schmidt nach
Nationalspieler Karim Bellarabi vom Bundesligisten Bayer Leverkusen trauert seinem Ex-Trainer Roger Schmidt nach. "Ich persönlich bin sehr traurig, dass Roger Schmidt nicht mehr hier ist", sagte der 26 Jahre alte Offensivspieler dem "Kicker". Erst vor wenigen Wochen hatte der Werksklub Schmidt entlassen und Tayfun Korkut bis zum Saisonende als Nachfolger verpflichtet.
"Ich habe Roger Schmidt sehr viel zu verdanken, er hat aus mir einen besseren Spieler gemacht", betonte der pfeilschnelle Außenbahnspieler, der nach langer Verletzungspause immer noch nicht seine Bestform erreicht hat. Kritik an seinem Mentor Schmidt lässt Bellarabi nur bedingt zu: "Man muss aber auch sehen, was er hier grundsätzlich geleistet hat. Es ist nicht selbstverständlich, dass Leverkusen jedes Jahr in die Champions League kommt. Dieses Jahr läuft es halt einfach nicht so gut. Ich bin mir sicher, dass es nicht am Trainer lag. Aber so ist der Fußball."
James zeigt den Stinkefinger
Dem kolumbianischen WM-Torschützenkönig James Rodríguez droht Ärger in seiner Heimat. Der Superstar, der aufgrund seiner schwankenden Leistungen in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland in der medialen Kritik steht, zeigte im Trainingslager in der Hauptstadt Bogotá den ausgestreckten Mittelfinger – offenbar in Richtung der wartenden Journalisten. Im Internet kursiert ein Foto, das die Szene festhält.
Das Verhältnis zwischen den nationalen Medien und dem 25-jährigen James ist seit Wochen angespannt. Nach Einschätzung der größten kolumbianischen Tageszeitung "El Tiempo" galt James' obszöne Geste den versammelten Journalisten.
Grindel will Oppositionelle treffen
DFB-Präsident Reinhard Grindel will vor dem Confederations Cup und der WM 2018 mit russischen Oppositionsgruppen sprechen. „Wir werden mit Richtung Confed Cup, aber natürlich in Richtung WM in Russland überlegen, wie wir einen zivilgesellschaftlichen Dialog führen können, auch mit Oppositionellen“, sagte der Verbandschef vor dem Rückflug der deutschen Nationalmannschaft vom Qualifikationsspiel am Sonntagabend in Aserbaidschan.
Besonderes Augenmerk wolle man mit Blick auf die Turniere in Russland auf die Sicherheit der deutschen Fans legen. „Wir werden auch in geeigneter Weise natürlich mit dem Organisationskomitee sprechen, welche Erwartungen wir haben, was den Umgang mit unseren Fans angeht“, sagte Grindel. Die DFB-Auswahl nimmt am WM-Testlauf vom 17. Juni bis 2. Juli teil. Das WM-Ticket für 2018 ist nach fünf Siegen in fünf Spielen so gut wie sicher gebucht.
Kuranyi will nicht Trainer werden
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Kevin Kuranyi hat kurz nach dem Verkünden seines Karriereendes eine Laufbahn als Trainer so gut wie ausgeschlossen. "Ich denke, Trainer zu werden, wird schwierig bei mir", sagte der 35-Jährige dem SWR: "Ich bin nicht so der Trainertyp. Aber man weiß ja nie."
Seinen Rücktritt bereut Kuranyi, 52-maliger Nationalspieler und zuletzt beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim unter Vertrag, nicht. "Mit der Zeit merkt man, dass es andere wichtige Sachen im Leben gibt. Meine Kinder freuen sich so sehr, dass ich mehr Zeit für sie habe", sagte der ehemalige Schalker und Stuttgarter: "Klar hätte ich gerne noch irgendwo in der Nähe gespielt, aber es hat sich nicht ergeben. Man muss auch mit sich selbst im Reinen sein und sagen können: Jetzt ist die Zeit gekommen, jetzt kann ich auch Schluss machen."