Hamburg. Hamburger gewinnen erstes Play-off-Duell bei Tilburg 4:3 nach Verlängerung. Erster Erfolg gegen die Trappers in der Vereinsgeschichte.
Es gibt wahrlich Schöneres, als acht Stunden eng eingepfercht in einem Bus zu sitzen, doch die Eishockeymänner der Crocodiles Hamburg haben die Strapazen in der Nacht zum Sonnabend mit einem Lächeln weggesteckt. Erschöpft, aber unglaublich stolz machten sich die Krokodile nach dem sensationellen 4:3-Sieg nach Verlängerung bei den Tilburg Trappers auf den Heimweg. „Wir sind einfach nur überglücklich und stolz auf das, was wir hier geleistet haben“, sagte Kapitän Christoph Schubert nach dem ersten Spiel in der Play-off-Achtelfinalserie (best of five) in der Oberliga Nord.
Mit dem Sieg beim Titelverteidiger, der am Sonntag zum zweiten Match der Serie in Hamburg gastierte (Spiel war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet), haben die Crocodiles Geschichte geschrieben. Noch nie konnten die Hamburger zuvor gegen die haushoch favorisierten Niederländer gewinnen, waren vor allem auswärts eher Spielball als ein Gegner auf Augenhöhe.
Das war am Freitag anders. Erstmals reisten die Crocodiles bereits einen Tag vor dem Spiel an, übernachteten in Krefeld und machten sich von dort auf den Weg nach Tilburg. Diejenigen Hamburger Spieler, die einen Amateurstatus haben, hatten sich extra Urlaub für die Partie gegen die Vollprofis aus Tilburg genommen. Ein cleverer Schachzug, der sich ausgezahlt hat.
Das Team von Trainer Andris Bartkevics ließ sich auch von einem 0:2- und 2:3-Rückstand nicht beirren, hielt mit großem Kampf und Leidenschaft dagegen. Darüberhinaus zeigte Crocodiles-Keeper Kai Kristian eine herausragende Leistung. Der 26-Jährige entschärfte 72 Schüsse der Niederländer. Kapitän Schubert im Powerplay (31.), André Gerartz (38.) und der überragende Josh Mitchell (41./74.) schockten letztlich mit ihren Treffern den Oberligameister des Vorjahres. „Wir haben immer gesagt, dass wir die großen Gegner ärgern wollen. Das ist uns jetzt einmal gelungen, und wir wollen sie wieder ärgern“, sagte Schubert, der noch einmal betonte, wie wohl sich das Team in der Underdogrolle fühlt.