Hamburg. Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Chapecoense bekommt Südamerika-Cup-Titel
Nach der Absturztragödie in Kolumbien ist der brasilianische Fußballverein AF Chapecoense zum Titelträger des diesjährigen Südamerika-Cups, der Copa Sudamericana, ernannt worden. Damit gab der südamerikanische Fußballverband Conmebol einem Antrag des Finalgegners Atlético Nacional Medellín statt. Dieser erhalte für diese besondere Form des Fair Play eine Prämie von einer Million US-Dollar. Chapecoense bekommt zwei Millionen US-Dollar Preisgeld. Bei dem Flugzeugabsturz am Montagabend auf dem Weg zum Finalhinspiel in Medellín starben 71 Menschen, darunter 19 Fußballer. Sechs Menschen überlebten. Die Absturzursache war Treibstoffmangel.
Brasilianisches Fußballteam stürzt mit Flugzeug ab
Wagner: Bin mit Abstand bester deutscher Stürmer
Torjäger Sandro Wagner von 1899 Hoffenheim hat sich als Kandidat für Bundestrainer Joachim Löw ins Gespräch gebracht. „Ich bin in meinen Augen seit einiger Zeit mit Abstand der beste deutsche Stürmer“, sagte der 29-Jährige der „Bild“. Wagner hatte am Sonnabend beim 4:0 gegen den 1. FC Köln seine Saisontreffer Nummer sechs und sieben erzielt. Der Stürmer ist nach seinem Wechsel von Darmstadt 98 nach Hoffenheim auch weiterhin treffsicher.
Mit bislang 17 Erstliga-Toren liegt er im Kalenderjahr 2016 knapp vor Nationalstürmer Mario Gomez (16 für Besiktas Istanbul und den VfL Wolfsburg). „Er hat noch mal einen Schritt bei uns gemacht“, sagte 1899-Trainer Julian Nagelsmann. Wagner war 2009 mit der deutschen U21-Nationalmannschaft in Schweden Europameister, hat aber noch nie ein Länderspiel für das A-Team bestritten.
Braunschweig büßt Tabellenführung bei Union ein
Eintracht Braunschweig hat die Tabellenführung in der 2. Bundesliga nach dem 15. Spieltag eingebüßt. Durch das Braunschweiger 0:2 (0:0) im Montagspiel bei Union Berlin zog der VfB Stuttgart mit 32 Punkten an der Eintracht (30) vorbei. Das Team von Trainer Torsten Lieberknecht war zwölf Runden lang Zweitliga-Primus.
Simon Hedlund in der 56. Minute und Dennis Daube (82.) sorgten mit ihren ersten Saisontreffern für den Berliner Sieg. Union verbesserte mit 27 Zählern auf Tabellenplatz vier. Die 20.312 Zuschauer im nicht ganz ausverkauften Stadion An der alten Försterei bejubelten beim 1:0 das 500. Zweitligator der „Eisernen“ von Union. Braunschweig blieb im fünften Auswärtsspiel in Serie sieglos.
Darmstadt entlässt Trainer und Sportchef
Darmstadt 98 hat sich einen Tag nach der Niederlage gegen den HSV (0:2) und dem Absturz auf Relegationsrang 16 von Trainer Norbert Meier und Sportdirektor Holger Fach getrennt. Dies bestätigte Fach, der Club äußerte sich zunächst nicht. Meier (58) trat erst zum 1. Juli die Nachfolge von Erfolgstrainer Dirk Schuster an, der die Hessen von der 3. Liga in die Bundesliga geführt hatte und nun beim Ligarivalen FC Augsburg arbeitet. Nahezu die gesamte Spielzeit fand sich Darmstadt bislang im Tabellenkeller wieder – auch, weil dem Kader die nötige Qualität fehlt. Dies wurde Fach (54) zum Verhängnis.
Agüero vier Spiele gesperrt
Manchester City muss in der Premier League vier Spiele auf Sergio Agüero verzichten. Wie der englische Fußballverband FA bekannt gab, wurde der argentinische Stürmer nach seinem Platzverweis im Ligaspiel am Samstag gegen den FC Chelsea (1:3) gesperrt. Agüero hatte für ein Foul an Chelsea-Verteidiger David Luiz in der sechsten Minute der Nachspielzeit die Rote Karte gesehen. Es war bereits der zweite Platzverweis für den 28-Jährigen in dieser Saison.
In der Schlussphase der Partie im Etihad Stadion war es auf dem Platz zu Tumulten gekommen. Auch Agüeros Teamkollege Fernandinho war in der siebten Minute der Nachspielzeit für eine Tätlichkeit an Chelseas Cesc Fabregas mit Rot vom Platz geflogen. Der Brasilianer wurde für drei Premier-League-Partien gesperrt. City-Trainer Pep Guardiola hatte sich nach dem Spiel für das Verhalten der Spieler entschuldigt.
1860 stellt Sportdirektor Eichin frei
Zweitligist 1860 München hat sich mit sofortiger Wirkung von Sportdirektor Thomas Eichin getrennt. Das erfuhr der SID aus sicherer Quelle. Eichin war im Zuge der Entlassung von Trainer Kosta Runjaic, die angeblich über Eichin hinweg beschlossen worden war, bereits von Investor Hasan Ismaik öffentlich demontiert worden. Zudem musste er seine Position als Geschäftsführer aufgeben. Eichin (50) hatte den Job als Sportdirektor der Löwen erst im Sommer als Nachfolger des ebenfalls entlassenen Oliver Kreuzer angetreten. Zuvor war er beim Bundesligisten Werder Bremen tätig.
Sechsjahres-Sperre für Blatter bleibt bestehen
Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Sperre gegen den ehemaligen Fifa-Präsidenten Joseph Blatter bestätigt. Die vom früheren Chef des Fußball-Weltverbandes in einem Berufungsverfahren angestrebte Aufhebung der sechsjährigen Suspendierung lehnten die Richter am Montag in Lausanne ab. Das teilte Blatters Management kurz vor der offiziellen Urteilsverkündung durch den CAS mit. „Ich nehme das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs zur Kenntnis. Aufgrund des Verlaufs des Prozesses war kein anderes Verdikt zu erwarten“, wurde Blatter in einem schriftlichen Statement zitiert.
Blatter war im Dezember 2015 zunächst durch die Fifa-Ethikkommission für acht Jahre von allen Fußball-Aktivitäten suspendiert worden. Die Fifa-Berufungskommission hatte die Sperre später auf sechs Jahre reduziert. Blatter bestreitet weiter jedes Fehlverhalten und hatte auf Freispruch plädiert. Grund für die Sperre ist eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an den ehemaligen Uefa-Chef Michel Platini durch Blatter aus dem Jahr 2011. Laut Blatter und Platini handelte es sich dabei um eine verspätete Gehaltszahlung für Beratertätigkeiten des Franzosen, dessen Sperre vom CAS bereits im Mai auf vier Jahre verkürzt worden war. In der Causa ermittelt die Schweizer Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue gegen Blatter.
Kampl fällt länger aus
Bayer Leverkusen ist weiter vom Verletzungspech verfolgt. Mittelfeldspieler Kevin Kampl wird wegen einer bruchähnlichen Verletzung im rechten Mittelfuß voraussichtlich acht Wochen ausfallen, teilte die Werkself mit. In den vergangenen Tagen hatten sich die beiden Offensivspieler Kevin Volland und Admir Mehmedi Muskelverletzungen zugezogen, die zu längeren Pausen zwingen. Der slowenische Nationalspieler Kampl hatte sich die Blessur im Bundesliga-Spiel am vergangenen Sonnabend gegen den SC Freiburg bei einem Zweikampf zugezogen. Die von der medizinischen Abteilung des Werksclubs diagnostizierte „aktivierte, angeborene Pseudarthrose mit ausgeprägtem Knochenödem“ wurde am Montagnachmittag vom Frankfurter Fußspezialisten Hans-Peter Abt bestätigt.
Reus verleiht BVB Flügel, Werder mit Befreiungsschlag
Schwalbe von Timo Werner bleibt ungeahndet
Stürmer Timo Werner vom Bundesliga-Tabellenführer RB Leipzig muss nach seiner Schwalbe im Heimspiel gegen Schalke 04 (2:1) keine Sanktionen vom DFB fürchten. "Wir haben die Angelegenheit eingehend geprüft. Im Endeffekt hat der Schiedsrichter eine Tatsachenentscheidung getroffen", sagte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFB-Kontrolausschusses. Eine nachträgliche Bestrafung des Spielers wäre demnach nur dann möglich gewesen, "wenn Herr Werner auf eine Befragung durch den Schiedsrichter wahrheitswidrig geantwortet hätte. Dies war hier nicht der Fall", erklärte Nachreiner weiter. Am Sonnabend hatte Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) nach einer Schwalbe von Werner auf Elfmeter für Leipzig und Gelbe Karte für Schalkes Torwart Ralf Fährmann entschieden.
Investor Hasan Ismaik vom Fußball-Zweitligisten 1860 München hat Präsident Uli Hoeneß vom Lokalrivalen Bayern München mit scharfen Worten attackiert und dem deutschen Rekordmeister mit einer Klage gedroht. Ismaik behauptet auf seiner Facebook-Seite, der Verkauf der Löwen-Anteile an der Allianz Arena 2006 für elf Millionen Euro an den FC Bayern sei nicht mit rechten Dingen zugegangen.
1860-Mäzen Ismaik attackiert Hoeneß
"Wenn es der erklärte Wunsch unserer Mitglieder und Fans ist, diesen Fall wieder aufzurollen, werde ich die besten Anwälte einschalten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen", schrieb Ismaik. Außerdem kritisierte er Aussagen von Hoeneß von vor einer Woche, der TSV 1860 sei "schwindsüchtig".
"Wer glaubt Hoeneß eigentlich zu sein?", schrieb Ismaik und stichelte: "Er soll nicht ablenken: Ein Aufsteiger aus Leipzig steht vor seinem tollen Verein. An Hoeneß' Stelle wäre eigentlich Demut angebracht, stattdessen versucht er sich auf unsere Kosten lustig zu machen. Hat er in den letzten Jahren nichts dazu gelernt?" Hoeneß habe "den Bogen überspannt".
Außerdem kündigte der Jordanier in Richtung FC Bayern an: "Der Tag wird kommen, an dem wir uns wieder auf dem Spielfeld gegenüber stehen werden." Derzeit allerdings hat 1860 als Tabellen-14. der 2. Liga nur drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Immerhin soll laut Ismaik die Trainersuche abgeschlossen sein. Der Verein habe "eine sehr gute Wahl" getroffen, schrieb er. Den Namen des neuen Coaches verriet Ismaik nicht.
Diskussion um Lilien-Trainer Meier
In Folge der fünften Niederlage hat bei Darmstadt 98 die Diskussion um Trainer Norbert Meier begonnen. Club-Präsident Rüdiger Fritsch und Trainer Norbert Meier verschwanden im Gleichschritt in der Lilien-Kabine, um den Liga-Versagern von Darmstadt 98 nach der Niederlage gegen den Hamburger SV die Leviten zu lesen. "Wir wollten zum Ausdruck bringen, dass wir zusammenstehen", sagte Fritsch im Anschluss an die Brandrede, die angeblich keine war – und stellte dann doch noch die gemeinsame Zukunft mit Meier zumindest infrage. "Wir werden die Sache jetzt erst einmal sacken lassen und gucken, wie wir den Bock umstoßen", sagte Fritsch nach dem 0:2 (0:1) gegen den HSV ausweichend auf die entsprechende Frage: "Erst einmal überwiegt die Enttäuschung."
Draußen auf den Tribünen waren da gerade die "Meier raus!"-Rufe verhallt. Die Lilien hatten gegen den HSV die fünfte Pleite in Folge kassiert. Deshalb stehen dem Trainer unruhige Zeiten bevor. Erstmals in dem seit nun über drei Jahren andauernden Höhenflug der Darmstädter kriselt es bei den Hessen, die Fans verlieren die Lust auf den Destruktiv-Fußball am Böllenfalltor. Meier selbst hatte schon gar keine Lust mehr auf das leidige Thema. "Ich habe mich da schon vor 14 Tagen zu geäußert", sagte der 58-Jährige: "Wenn Menschen meinen, ihren Unmut äußern zu müssen, dann ist das für mich in Ordnung."
So sehen Sieger aus - die besten Bilder aus Darmstadt
Lahm und Boateng drohen Sperren
Jérôme Boateng und Philipp Lahm sind beim FC Bayern München im letzten Gruppenspiel der Champions League gegen Atlético Madrid von einer Sperre bedroht. Im Falle einer Verwarnung im Heimspiel am Dienstagabend in München müssten sie im Achtelfinal-Hinspiel eine Gelb-Sperre verbüßen. Lahm und Boateng haben im laufenden Wettbewerb jeweils zweimal Gelb gesehen. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Atlético steht nicht mehr viel auf dem Spiel. Die Spanier stehen als Gruppensieger fest. Der FC Bayern kommt in der Gruppe D als Zweiter ebenfalls weiter.