Hamburg. Neues Glas in Winterhude, neues Spiel in Farmsen: Die Pannen in Hamburgs Sportstätten haben Folgen für Handballer und Eishockeyspieler.
Natürlich war es purer Zufall, dass am Sonntagabend in zwei bekannten Hamburger Sportstätten die Technik versagte. Oder was hat es miteinander zu tun, wenn in der Sporthalle Hamburg zwei Scheinwerfer bersten, sodass es während des Drittliga-Spiels zwischen dem HSV und Flensburg-Handewitt II Scherben aufs Handballfeld regnet, und wenn in der Eishalle Farmsen eine Torbefestigung die Spielfläche so aufreißt, dass die Oberligapartie der Crocodiles gegen Halle nicht mehr fortgesetzt werden kann? Eben: nichts.
Der Zustand der traditionsreichen Anlagen wäre wohl auch nie in den Fokus geraten, hätten Handballer und Eishockeyspieler nicht nach fast 14 Jahren aus der schmucken Barclaycard-Arena ausziehen müssen. Als Belege für den Sanierungsbedarf in der selbst ernannten Sportstadt können die Pannen jedenfalls auch nach Ansicht des Hamburger Sportbundes nicht herangezogen werden. So etwas könne immer einmal vorkommen, heißt es aus dem Dachverband. Daher empfiehlt sich wohl eine differenzierte Betrachtung.
Gläser sollen ausgetauscht werden
Tatort Winterhude. Nach Angaben des zuständigen Bezirksamts Nord wurde die gesamte Beleuchtungsanlage der 1968 erbauten Sporthalle Hamburg, 2o00-Watt-Flutlichtstrahler und 4x500-Watt-Scheinwerfer, nach den Zwischenfällen noch einmal untersucht, ohne dass weitere Beschädigungen festgestellt werden konnten. „Wir beabsichtigen, sicherheitshalber dennoch alle Gläser der Beleuchtungsanlage auszutauschen“, sagt Sprecherin Katja Glahn. Die etwa 20 Jahre alte Anlage werde turnusmäßig alle sechs Monate überprüft.
Tatort Farmsen. Geklärt hat der Deutsche Eishockey-Bund (DEB), wie mit dem am Sonntag bei Stand von 0:0 abgebrochenen Spiel der Crocodiles Hamburg gegen die Saale Bulls Halle umgegangen wird. Mitte des zweiten Drittels war bei einem Zusammenprall von Crocodiles-Stürmer André Gerartz mit dem Torgestänge ein tiefes Loch in das Eis gerissen worden. Bereits zu Beginn des Mittelabschnitts hatte es Probleme mit der Befestigung der Tore gegeben.
Neuansetzung ist nicht unproblematisch
„Der DEB teilte uns mit, dass wir uns mit Halle auf einen Termin für die Neuansetzung einigen sollen“, sagte Christian Schuldt von den Crocodiles. Am Montag wurde Kontakt zu den Verantwortlichen der Saale Bulls aufgenommen, um einen möglichen Ersatztermin abzustimmen. Das Problem: Die Eiszeiten in der 1978 errichteten Halle in Farmsen sind durch das öffentliche Schlittschuhlaufen und vergebene Trainingszeiten für Jugend- und Amateursportler rar. Trotzdem soll die Partie noch in diesem Jahr nachgeholt werden.
Ganz unproblematisch ist eine Neuansetzung nicht. So kämen auf die Crocodiles Kosten für beispielsweise den Sicherheitsdienst und eine Kompensation für den Verdienstausfall jener Spieler, die keinen Profivertrag haben, hinzu. Noch unklar ist unterdessen, ob die 1691 verkauften Tickets ihre Gültigkeit behalten oder neue Karten gekauft werden müssen. Darüber will der Verein in dieser Woche beraten.
Für die Handballer ist alles gut gegangen. Es gab keine Verletzten, und das Spiel (27:18) wird gewertet. „Aber wenn der HSV Lust auf ein Wiederholungsspiel hat“, sagte Flensburg-Handewitts Trainer Till Wiechers, „dann kommen wir gern wieder.“