Hamburg. Beim Oddset-Talk sprach das Idol auch über die Krise beim HSV und nahm die sportliche Führung um Beiersdorfer ins Visier.

Das Thema des 12. Oddset-Talks war eigentlich harmlos: „ Fußball gestern und heute“ Doch anfangs stand die Gegenwart im Fokus. Natürlich mussten HSV-Idol Uwe Seeler, Jochen Meinke (Kapitän der HSV-Meistermannschaft von 1960) und auch St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig am Montagabend im Hotel Le Meridien zur Krise der Hamburger Proficlubs Stellung beziehen. Und speziell über den HSV fiel das Urteil verheerend aus.

„Das war der Offenbarungseid einer Trümmertruppe“, sagte der 86-jährige Meinke über das 0:3 gegen Frankfurt. Auch Seeler gab zu, dass er sich noch nicht richtig erholt habe. „Die Situation macht mich traurig. Ich kann nicht sagen, wie es weitergehen soll.“ Was ihn besonders störte: „Die Spieler können einen schlechten Tag erwischen. Aber was die Zuschauer verlangen können, ist, dass die Spieler kämpfen und so z umindest aufrecht den Platz verlassen.“

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Uwe Seeler: "Klassenerhalt wird sehr schwierig"

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    Seeler: Der HSV braucht einen neuen Sportchef

    Hoffnung hätte er derzeit wenig, sagte Seeler und kündigte an: „Ich besuche auch die Spiele des HSV in der Zweiten Liga...“ Auch die sportliche Führung um Dietmar Beiersdorfer nahm Seeler ins Visier. Der HSV brauche endlich einen neuen Sportchef. „Man hat es im Sommer wieder versäumt, gut einzukaufen.“ Und weiter: „Eine vernünftige Mannschaft muss immer eine gute Mischung haben.“ Kurze Pause. „Aber beim HSV sehe ich keine Mischung, sondern nur eine Suppe.“

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    Jochen Meinke vor dem Spiel gegen Halle

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      Mit rheinischem Humor versuchte sich Rettig zu helfen: „Unsere Situation ist deutlich besser, wir haben mehr als doppelt so viele Punkte wie der HSV.“ Und ernsthafter: „Wir gehen ordentlich mit der Situation um, Trainer und Sportchef managen das sehr gut.“