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Daum mit Rumänien nur Remis, England ohne Rooney
Nach dem 2:0-Sieg gegen Nordirland führt Deutschland weiterhin die Gruppe C an. Die norwegische Fußball-Nationalmannschaft ist unterdessen zu ihrem ersten Sieg in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland gekommen. Nach zwei Niederlagen gegen Deutschland und Aserbaidschan bewangen die Norweger am Dienstagabend in Oslo San Marino mit etwas Mühe mit 4:1 (1:0). Tschechien wartet indes auch nach dem dritten Spieltag der Gruppe C weiter auf den ersten Erfolg. Gegen die noch ungeschlagenen Aserbaidschaner reichte es in Ostrau nur zu einem 0:0.
In der Gruppe E hat Christoph Daum seinen zweiten Sieg als Nationaltrainer der rumänischen Fußball-Nationalmannschaft verpasst. Der 62-Jährige kam mit der Tricolorii in Kasachstan nicht über ein 0:0 hinaus und ließ nach dem 1:1 gegen Montenegro zum Auftakt erneut wichtige Punkte liegen. Dänemark verlor sein Heimspiel gegen Montenegro mit Leipzig-Stürmer Yussuf Poulsen und Mönchengladbachs Abwehrtalent Andreas Christensen in der Startelf 0:1 (0:1). Polen hat dank Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski von Bayern München in letzter Minute 2:1 (0:0) gegen Armenien gewonnen.
Die englische Fußball-Nationalmannschaft kam ohne Kapitän Wayne Rooney in der Startelf nicht über ein torloses Remis in Slowenien hinaus. Die Three Lions machten in Ljubljana unter der Leitung des deutschen Schiedsrichters Deniz Aytekin (Oberasbach) trotz des 0:0 einen weiteren kleinen Schritt zur WM 2018 und führen die Gruppe F mit sieben Punkten weiterhin an. Nachbarland Schottland verlor derweil klar mit 0:3 (0:1) in der Slowakei. Im dritten Spiel gewann Litauen 2:0 (0:0) gegen Schlusslicht Malta. Fedor Cernych (76.) und der Bochumer Arvydas Novikovas (84., Foulelfmeter) erzielten die Treffer, zudem sah Maltas Jonathan Caruana die Rote Karte (82.).
Reus kehrt zurück, doch der BVB hat Abwehrsorgen
Marco Reus ist nach rund fünfmonatiger Verletzungspause in das Mannschaftstraining von Borussia Dortmund zurückgekehrt. Der 27-Jährige hat seine langwierige Schambeinentzündung überwunden und konnte erstmals Teile des Trainings mit dem Team von Coach Thomas Tuchel absolvieren. Danach arbeitete er individuell. Reus kam zuletzt im Pokalfinale im Mai gegen Bayern München zum Einsatz. Er konnte in dieser Saison noch kein Spiel für den BVB bestreiten. Sein Comeback hatte er mehrfach verschieben müssen.
Der zuletzt angeschlagene Spanier Marc Bartra (Faserriss im Adduktorenbereich) konnte uneingeschränkt trainieren und dürfte im Bundesliga-Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr) gegen Hertha BSC wieder zur Verfügung stehen. Gleichwohl ist die Personaldecke vor allem in der Abwehr dünn. Der Portugiese Raphael Guerreiro zog sich im Länderspiel gegen Andorra eine Oberschenkelblessur zu. Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek war wegen Knieproblemen vorzeitig aus dem Quartier der Polen nach Dortmund zurückkehrt.
Auszufallen droht ebenfalls Innenverteidiger Sokratis. Der Abwehrchef musste am Montag im WM-Qualifikationsspiel der Griechen in Estland (2:0) nach sieben Minuten vom Platz und erlitt laut Medienberichten eine Muskelverletzung im Adduktorenbereich. Ein genaue Diagnose steht aber noch aus. Noch nicht wieder im Training sind André Schürrle (Innenbanddehnung im Knie) und Gonzalo Castro (Muskelverletzung). Adrian Ramos absolvierte eine Laufeinheit.
Kahn führt Medien in die Irre
Keine Rückkehr zum FC Bayern, nicht einmal ein Job beim Karlsruher SC, dafür eine virale PR-Aktion für sein Unternehmen "Goalplay": Oliver Kahns groß angekündigte "neue große Aufgabe" und "Rückkehr zu den Wurzeln" hat sich als Werbe-Gag entpuppt. Seit Tagen hatte Kahn (47) via Twitter Spekulationen um ein Engagement im Profi-Fußball angeheizt, unter anderem, weil er sich vor dem Logo und im Outfit seines Ex-Clubs Bayern München zeigte.
Kahn aber geht es darum, mit seiner Firma "Goalplay" das Torwart-Spiel revolutionieren. "Wenn man sieht, wie Manuel Neuer die Torwartposition interpretiert, ist jedem klar, dass der Torspieler heutzutage nicht mehr nur im Strafraum steht", sagte Kahn in einem Video: "Deshalb ist er kein Torhüter mehr, sondern ein Torspieler. Wir nennen ihn Goalplayer."
In den Kommentaren unter seine Auflösung bei Facebook prasselte teilweise heftige Kritik auf den "Titan" ein. Darin wird er unter anderem als "geldgeil" beschimpft. Viele User können vor allem Kahns Art und Weise, wie er per Videobotschaften in den letzten Tagen eine "große neue Aufgabe" angekündigt hat, nicht nachvollziehen. Bei einigen kritischen Kommentare nahm sich Kahn die Zeit zu antworten. "Ich kann verstehen, dass du enttäuscht bist", schrieb er beispielsweise. "Für mich ist es ein Bedürfnis, das weiterzugeben, was ich während meiner Torhüterzeit erfahren durfte."
Kampfansage von Reservist Rooney
Wayne Rooney hat einen Rücktritt aus der englischen Nationalmannschaft ausgeschlossen. Das sagte der 30 Jahre alte Stürmer, nachdem Interimstrainer Gareth Southgate entschieden hatte, Rooney im WM-Qualifikationsspiel in Slowenien am Dienstag auf die Bank zu setzen. „Ich verstehe und respektiere die Entscheidung des Trainers“, sagte Rooney, der ankündigte, um seinen Platz im Team kämpfen zu wollen. „Ich glaube, ich habe noch viel zu bieten. Und ich habe klargemacht, dass ich auf jeden Fall bis zur WM in Russland spielen will. Ich ändere jetzt nicht auf einmal meine Meinung.“
"Peinliches Gestolpere": Alaba am Pranger
Bayern Münchens David Alaba steht in seiner Heimat Österreich in der Kritik. Nach der 2:3-Auswärtsniederlage des ÖFB-Nationalteams in der WM-Qualifikation gegen Serbien am Sonntag titelte die "Kronen Zeitung": "Lieber David Alaba, das ist peinliches Gestolpere!" Weiter hieß es, Alaba agiere "einfallslos, ineffizient und offensiv schwächelnd bis schwach".
Trainer Marcel Koller setzt den 24-Jährigen in der Nationalmannschaft im Mittelfeld ein, bei den Bayern spielt Alaba als linker Verteidiger. Er habe "jedes Recht, ja, sogar die Pflicht", schrieb die "Kronen Zeitung", "dem sturen Herrn Koller auszurichten: 'Wenn ich nicht links verteidigen darf, fahr ich wieder ham nach München!'" Koller verteidigte seine Entscheidung: "Österreich ist nicht Bayern München. Die Bayern haben auf dieser Position (im Mittelfeld, d. Red.) drei, vier Weltklassespieler, das ist bei der Nationalmannschaft nicht so."
Pizarros Verletzungspech hält an
Die Verletzungspause von Werder Bremens Torjäger Claudio Pizarro geht weiter. Im Reha-Training zwickte es den 38-Jährigen nun im rechten, bislang nicht lädierten Bein. "Er hat etwas in der anderen Wade gespürt. Was es genau ist, das müssen wir noch abwarten", sagte Trainer Alexander Nouri der Kreiszeitung "Syke": "Wir müssen sehen, wie es weitergeht."
Pizarro wollte in dieser Woche erstmals seit Monaten wieder mit der Mannschaft trainieren. Seit Anfang August plagen ihn muskuläre Probleme in der Hüfte und im Rücken, die auch in die Beine ausstrahlen. In der neuen Saison ist der Peruaner noch nicht für seinen Club aufgelaufen. Sportchef Frank Baumann (40) war zuletzt noch von einem baldigen Comeback ausgegangen. "Ich rechne auf alle Fälle damit, dass es vor dem November sein wird", hatte Baumann gesagt.
Benteke erzielt belgisches Rekordtor
Christian Benteke hat das schnellste Tor in der Geschichte der belgischen Nationalmannschaft erzielt. Der Stürmer von Crystal Palace traf am Montagabend beim 6:0 (3:0) im WM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar im portugiesischen Faro nach Angaben des belgischen Verbandes bereits nach zehn Sekunden zum 1:0. Der Weltverband Fifa schrieb auf seiner Webseite sogar von nur sechs Sekunden. Letztendlich wurde sich in den offiziellen Angaben auf sieben Sekunden geeinigt.
So oder so wurde dadurch auch der bisherigen Rekord in der WM-Qualifikation geknackt, den Davide Gualtieri aus San Marino im Jahr 1993 aufgestellt hatte. Beim 1:7 gegen England hatte der Stürmer nach acht Sekunden getroffen. Den Rekord bei einer WM-Endrunde hält seit dem Turnier 2002 der Türke Hakan Sükür, der im Spiel um Platz drei gegen Co-Gastgeber Südkorea nach elf Sekunden erfolgreich war.
Bemerkenswert an Bentekes Tor war, dass der Treffer nach dem Anstoß Gibraltars fiel. Crystal-Palace-Angreifer Benteke, der im Sommer von Teammanager Jürgen Klopp beim FC Liverpool aussortiert worden war, eroberte den Ball nach einem Fehler des Gegners, drang entschlossen links in den Strafraum ein und vollstreckte in höchster Bedrängnis.
Vor dem dritten Spieltag lag Belgien in der Gruppe H nach zwei Siegen an der Tabellenspitze. Gibraltar, das seine Heimspiele in Portugal bestreitet, war Tabellenletzter.
Cacau beendet Karriere
Der frühere deutsche Nationalspieler Cacau hat seine Profikarriere beendet. Der 35 Jahre alte Angreifer, der über 300 Bundesligaspiele für den 1. FC Nürnberg und den VfB Stuttgart absolvierte, will sich künftig einem Sportmanagement-Studium in Nürnberg widmen. Zuletzt war Cacau für die zweite Mannschaft der Stuttgarter aktiv gewesen.
„Der Entschluss fiel auch deshalb, weil zuletzt bei den Angeboten nichts wirklich Interessantes dabei war. Es kamen Anfragen aus unteren Ligen und dem Ausland. Aber beides kam für mich nicht infrage“, sagte Cacau, 2007 deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart, der "Bild".
Von seiner beruflichen Zukunft hat der 23-malige Nationalspieler und WM-Dritte von 2010 konkrete Vorstellungen. „In der Zukunft traue ich mir schon eine verantwortungsvolle Aufgabe in der Bundesliga zu“, sagte der gebürtige Brasilianer. Zunächst wolle er im In- und Ausland bei einigen Vereinen im Management hospitieren. Gleichzeitig will sich Cacau bei sozialen Projekten des DFB engagieren.
Schweiz blamiert sich trotz Sieges
Die Schweiz hat trotz einer äußerst schwachen Leistung bei Fußballzwerg Andorra in der WM-Qualifikation die Tabellenführung in der Gruppe B erfolgreich verteidigt. Die Eidgenossen, bei denen acht aktuelle und vier ehemalige Bundesliga-Spieler zum Einsatz kamen, siegten durch Tore des Hoffenheimers Fabian Schär (19.) und des Leverkuseners Admir Mehmedi (77.) mit 2:1 (1:0) und feierten damit den dritten Sieg im dritten Spiel. Alexandre Martinez (90.+1) verkürzte für den Außenseiter.
In der Tabelle liegen die Schweizer weiter drei Punkte vor Europameister Portugal, das nach einem lupenreinen Hattrick von Stürmer Andre Silva (12./22./37.) sowie der Treffer von Superstar Cristiano Ronaldo (65.), Joao Moutinho (90.+1) und Joao Cancelo (90.+3) einen mühelosen 6:0 (3:0)-Pflichtsieg auf den Färöern einfuhr.
Die von Bernd Storck trainierten Ungarn gewannen durch die Tore von Adam Gyurcso (10.) sowie des Hoffenheims Adam Szalai (77.) in Lettland 2:0 (1:0) und sind mit vier Zählern Dritter.
Kapitän Rooney muss auf die Bank
Englands Interimstrainer Gareth Southgate setzt Kapitän Wayne Rooney an diesem Dienstag im WM-Qualifikationsspiel in Slowenien überraschend auf die Bank. Das teilte der Übergangs-Coach der „Three Lions“ am Montag auf einer Pressekonferenz im Spielort Ljubljana mit. Rooney ist derzeit außer Form, der 30-Jährige wurde von den englischen Fußballfans kürzlich sogar beim Heimspiel gegen Malta in Wembley (2:0) ausgebuht.
Die jetzige Entscheidung habe aber allein sportliche Gründe, versicherte Southgate. „Es hat absolut nichts mit Waynes Leistung am Sonnabend zu tun“, sagte er. Rooney hatte gegen Malta sein 117. Länderspiel absolviert und gegen den krassen Außenseiter von Anfang an gespielt. Als Kapitän soll an diesem Dienstag (20.45 Uhr) Mittelfeldspieler Jordan Henderson auflaufen.