Erst im November musste ein Länderspiel in Hannover wegen einer Terrorwarnung abgesagt werden. Nun folgt der zweite Versuch.

Hannover. Den Sieg gegen Tschechien veredeln, einen weiteren Verfolger abschütteln, und sich auch nicht von den Erinnerungen an die Spielabsage vor einem Jahr ablenken lassen: Die deutsche Nationalmannschaft will ihren Weg zur WM 2018 in Russland gegen Nordirland am Dienstag (20.45 Uhr/RTL und im Liveticker bei abendblatt.de) in Hannover unbeirrt fortsetzen. „Wir wollen nachlegen und im November schon zwölf Punkte haben. Dann hätten wir eine sehr komfortable Situation in der Tabelle“, sagte Weltmeister Mats Hummels.

DFB-Präsident Reinhard Grindel wünscht sich vor der Rückkehr nach Hannover, den Fokus auf das Sportliche zu legen. Mit Blick auf die Absage des Länderspiels in der HDI-Arena gegen die Niederlande im vergangenen November aufgrund einer konkreten Terrorwarnung sagte Grindel: „Aus guten Gründen sollten wir das Spiel in Hannover mit diesen Überlegungen nicht zu stark belasten. Ich habe die Hoffnung, dass wir um das Spiel herum und auch im Stadion selbst die Sicherheit haben, die notwendig ist, um sich ganz auf Fußball konzentrieren zu können.“

Dies würde auch die Mannschaft, die nach zwei 3:0-Siegen in Norwegen und am Sonnabend in Hamburg gegen die Tschechen die Tabelle der Gruppe C in der WM-Qualifikation vor Aserbaidschan (beide sechs Punkte) und Nordirland (vier) anführt, begrüßen. „Es wird ein bisschen im Hinterkopf sein. Aber ich glaube nicht, dass man deshalb ein mulmiges Gefühl hat“, sagte Hummels, der lieber wieder – wie in Hamburg – in der Innenverteidigung an der Seite von Jerome Boateng mit „Zuckerbällen“ in die Spitze glänzen würde.

Fußball-Show im Volksparkstadion:

Deutschland gegen Tschechien im Volksparkstadion

Thomas Müller (M.) schoss Deutschland beim Länderspiel in Hamburg gegen Tschechien in Führung
Thomas Müller (M.) schoss Deutschland beim Länderspiel in Hamburg gegen Tschechien in Führung © dpa | Axel Heimken
In der Bundesliga noch ohne Treffer läuft es für Müller umso besser im DFB-Dress. Es waren bereits seine Tore drei und vier im zweiten Spiel der WM-Qualifikation
In der Bundesliga noch ohne Treffer läuft es für Müller umso besser im DFB-Dress. Es waren bereits seine Tore drei und vier im zweiten Spiel der WM-Qualifikation © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Müller ließ Tschechiens Schlussmann Vaclik keine Abwehrchance
Müller ließ Tschechiens Schlussmann Vaclik keine Abwehrchance © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Kollektiver Jubel der DFB-Elf über das 1:0
Kollektiver Jubel der DFB-Elf über das 1:0 © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Der sehr spielfreudige Mario Götze hatte das 2:0 auf dem Fuß
Der sehr spielfreudige Mario Götze hatte das 2:0 auf dem Fuß © dpa | Daniel Reinhardt
Götze schoss knapp vorbei, wurde aber von Vaclik unsanft zu Fall gebracht. Es hätte Elfmeter geben müssen, doch die Pfeife von Schiedsrichter Ovidiu Hategan aus Rumänien blieb stumm
Götze schoss knapp vorbei, wurde aber von Vaclik unsanft zu Fall gebracht. Es hätte Elfmeter geben müssen, doch die Pfeife von Schiedsrichter Ovidiu Hategan aus Rumänien blieb stumm © WITTERS | TimGroothuis
Auch Julian Draxler hätte die Führung der Deutschen erhöhen können. Sein Schlenzer ging aber knapp am Tor vorbei
Auch Julian Draxler hätte die Führung der Deutschen erhöhen können. Sein Schlenzer ging aber knapp am Tor vorbei © dpa | Daniel Reinhardt
Das 2:0 gegen Tschechien erzielte dann aber Toni Kroos
Das 2:0 gegen Tschechien erzielte dann aber Toni Kroos © dpa | Daniel Reinhardt
Joshua Kimmich durfte sich als Rechtsverteidiger erneut sehr häufig ins Offensivspiel einschalten
Joshua Kimmich durfte sich als Rechtsverteidiger erneut sehr häufig ins Offensivspiel einschalten © dpa | Axel Heimken
Viel Ballgefühl: Julian Draxler
Viel Ballgefühl: Julian Draxler © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
Er kann es immer noch: Bundestrainer Joachim Löw
Er kann es immer noch: Bundestrainer Joachim Löw © WITTERS | TimGroothuis
Mesut Özil gab erneut den Spielmacher
Mesut Özil gab erneut den Spielmacher © dpa | Axel Heimken
Mats Hummels verteidigte wieder an der Seite von Rückkehrer Jérôme Boateng
Mats Hummels verteidigte wieder an der Seite von Rückkehrer Jérôme Boateng © Bongarts/Getty Images | Stuart Franklin
Ex-HSV-Profi Boateng kehrte nicht nur in die DFB-Elf, sondern auch in seine alte Wahlheimat Hamburg zurück
Ex-HSV-Profi Boateng kehrte nicht nur in die DFB-Elf, sondern auch in seine alte Wahlheimat Hamburg zurück © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
Zunächst nur auf der Bank und erst spät eingewechselt: Ilkay Gündogan
Zunächst nur auf der Bank und erst spät eingewechselt: Ilkay Gündogan © dpa | Carmen Jaspersen
Horst Hrubesch wurde vor dem Spiel vom DFB geehrt
Horst Hrubesch wurde vor dem Spiel vom DFB geehrt © imago/Schüler
Tolle Choreografie der Fans mit dem Einlaufen der Mannschaften
Tolle Choreografie der Fans mit dem Einlaufen der Mannschaften © WITTERS | FrankPeters
Erwartungsvolle Fans vor dem Spiel
Erwartungsvolle Fans vor dem Spiel © dpa | Axel Heimken
Dieser kleine Mann hat einen klaren Lieblingsspieler. Ob sein Wunsch erfüllt wurde?
Dieser kleine Mann hat einen klaren Lieblingsspieler. Ob sein Wunsch erfüllt wurde? © dpa | Axel Heimken
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Gündogan spielt von Beginn an

Ob Bundestrainer Joachim Löw das Bayern-Duo allerdings erneut gemeinsam bringt, bleibt abzuwarten. Es wird kleinere Veränderungen gegenüber dem Fußball-Fest im Volkspark geben. So wird Rückkehrer Ilkay Gündogan in die Startelf rücken. „Ich bin sehr froh, wieder zurück zu sein. Ich hoffe auf weitere Einsätze“, sagte Gündogan. Der Mittelfeldspieler von Manchester City war nach fast einem Jahr Verletzungspause in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen die Tschechen in der 76. Minute eingewechselt worden.

Löw hat allerdings die Qual der Wahl. Die nach dem Tschechien-Spiel leicht angeschlagenen Boateng, Jonas Hector und Julian Draxler dürften zur Verfügung stehen. Auf die große Rotation wird der Bundestrainer wohl verzichten, dem DFB-Team dürften aber andere Aufgaben als gegen die offenen Tschechen gestellt werden. „Die werden sicher nicht vorne draufgehen, da müssen wir wieder schnell über die Außen spielen und unser Kombinationsspiel aufziehen“, sagte Boateng über die Nordiren.

DFB-Elf hat gute Erinnerung an Nordirland

Das sieht auch Löw als Schlüssel. „Wenn wir so spielen und so kombinieren und so im Raum agieren, sind die Gegner in der Regel nach 60 Minuten totgelaufen“, sagte er, erwartet allerdings einen kampfstarken Gegner: „Die Mannschaft Nordirlands steht für Leidenschaft, die Spieler haben ein großes Herz. Der Großteil des EM-Kaders wird jetzt auch in Hannover dabei sein – wir wissen also, was uns erwartet.“ Gündogan warnte ebenfalls vor zu großer Überheblichkeit nach den lockeren Siegen zuletzt: „Wir müssen uns immer wieder neu beweisen. Schon gegen Nordirland müssen wir wieder alles abrufen.“

Im EM-Gruppenspiel gab es in Paris einen 1:0-Erfolg. Torschütze Mario Gomez fehlt am Dienstag allerdings verletzt. Gut, dass Thomas Müller wieder in Torlaune ist. In zwei WM-Qualifikationsspielen hat der Münchner bereits vier Treffer erzielt. „Du musst dir was vornehmen, hart arbeiten und es immer wieder versuchen“, sagte Müller - auch gegen Nordirland.

Die voraussichtliche Aufstellung: Neuer - Kimmich, Boateng, Hummels, Hector - Gündogan, Kroos - Müller, Özil, Draxler - Götze.

Alle Tore der DFB-Elf in Hamburg: