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DFB-Team verabschiedet sich aus Hamburg
Mit seinem kompletten Aufgebot von Hamburg kann Joachim Löw die Vorbereitung auf das WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland angehen. Die kleinen Blessuren, die Jonas Hector, Jérôme Boateng und Julian Draxler beim 3:0-Sieg im Volksparkstadion gegen Tschechien erlitten hatten, erwiesen sich nach DFB-Angaben nicht als schwerwiegend. So können am Montag alle 21 Spieler mit nach Hannover reisen, wo am Dienstag (20.45 Uhr) die Partie der deutschen Nationalmannschaft gegen die Nordiren auf dem Programm steht.
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„Wir haben alle oft genug in Hannover gespielt, das ist ein tolles Stadion. Da wird es eine ähnlich tolle Atmosphäre wie in Hamburg geben. Wir wollen die Punkte holen“, erklärte Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan, der in die Startelf rücken könnte. Nordirland (4 Punkte) steht in der Ausscheidung zur Fußball-WM 2018 nach dem 4:0-Sieg gegen San Marino in der Tabelle hinter Deutschland und Aserbaidschan (je 6) auf Rang drei.
Am Sonntag absolvierten die Ersatzspieler in der Hansestadt noch ein Training, die Stammkräfte ließen sich im Hamburger Teamhotel von der medizinischen Abteilung pflegen. Dazu waren einige Einzelgespräche vorgesehen. Für den Nachmittag und Abend hatte Bundestrainer Löw den Spielern bis 23.00 Uhr frei gegeben.
Herbert Grönemeyer ehrt Fanladen FC St. Pauli
Herbert Grönemeyer ehrt am Montag in Hannover den Fanladen FC St. Pauli. Der Sänger hält die Laudatio auf die Hamburger Fan-Organisation, die in diesem Jahr den Julius Hirsch Preis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewonnen hat. Die Preisverleihung findet am Vorabend des WM-Qualifikationsspiels gegen Nordirland im Alten Rathaus statt. Der Fanladen hatte sich dafür eingesetzt, dass die Zweitliga-Spieler des FC St. Pauli am 12. Februar in der Partie gegen RB Leipzig Trikots mit der Aufschrift „Kein Fußball den Faschisten“ getragen hatten.
Neben den St. Pauli-Anhängern werden der Berliner Verein „Fußballfans gegen Homophobie“ und das Willibald-Gluck-Gymnasium im bayerischen Neumarkt als weitete Preisträger ausgezeichnet. Mit dem Julius Hirsch Preis würdigt der DFB seit 2005 Menschen und Organisationen, die sich mit den Mitteln des Fußballs für Demokratie, Menschenrechte sowie den Schutz von Minderheiten einsetzen.
14-Jähriger jüngster Gala-Debütant
Lukas Podolski hat einen neuen Teamkollegen. Mustafa Kapi ist ganz schön klein, ziemlich schmächtig - und seit zwei Monaten 14 Jahre alt. Im Testspiel gegen Lewski Sofia kam Kapi zu seinem Debüt für Galatasaray Istanbul und wurde damit zum jüngsten Profi in der Vereinsgeschichte des türkischen Fußball-Rekordmeisters.
Beim 2:0-Sieg am Samstag stand Weltmeister Podolski in der Startelf - in der 89. Minute dann kam Kapi zu seinem außergewöhnlichen Debüt für das Team von Trainer Jan Olde Riekerink. „Heute ist ein besonderer Tag für mich. Ich werde weiterarbeiten und mein Bestes geben, um diesem Trikot gerecht zu werden. Ich bin jetzt noch ganz aufgeregt“, sagte Kapi dem vereinseigenen TV-Sender. Nach dem Abpfiff rannte der Jugendnationalspieler zu Trainer Riekerink und bedankte sich mit einer herzlichen Umarmung.
„Seit meiner Tätigkeit im Jugendbereich weiß ich, dass Mustafa ein sehr begabter Spieler ist“, sagte der Coach. Er sehe es als seine „Verantwortung dem Verein gegenüber“, Nachwuchsspieler zu fördern. Der Niederländer war Anfang 2016 als Jugendkoordinator zu Galatasaray gekommen, bevor er zum Cheftrainer befördert wurde. Vor dem Testspieleinsatz hatte der 14-Jährige bereits einige Trainingseinheiten mit den Profis absolviert.
Lewandowskis Freude über Dreierpack getrübt
Polens Presse schwärmte vom "besten Stürmer der Welt", doch Robert Lewandowskis Freude über seinen Dreierpack in der WM-Qualifikation beim 3:2 (2:0)-Sieg gegen Dänemark war getrübt. "Natürlich bin ich über meine drei Tore glücklich, aber wir ärgern uns. Ein 2:0 oder 3:0 bedeutet nichts, du musst bis zum Abpfiff konzentriert bleiben", sagte der Torjäger von Bayern München.
Verzichten muss Polen gegen Armenien und wohl auch den Rest des Jahres auf die Dienste von Angreifer Arkadiusz Milik. Der 22-Jährige vom SSC Neapel zog sich gegen Dänemark eine Verletzung des vorderen Kreuzbandes zu und droht mehrere Monate auszufallen.
In der Gruppe E überholte Polen durch den Sieg die Skandinavier. Mit vier Zählern liegt der EM-Co-Gastgeber von 2012 auf Rang drei hinter den punktgleichen Rumänen und Montenegrinern, Dänemark ist mit drei Punkten Vierter.
Wechsel? Draxler reagiert ausweichend
Julian Draxler hat ausweichend auf Spekulationen über das Ende seiner Dienstzeit beim VfL Wolfsburg im Sommer 2017 reagiert. „Im Moment habe ich sicher andere Themen. Ob ich den Verein verlasse und wohin ich gehe, spielt derzeit für mich keine Rolle“, sagte der Fußball-Nationalspieler nach dem 3:0 der DFB-Elf im WM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien. Laut aktueller italienischer Medienberichte wird Draxler Wolfsburg am Saisonende verlassen.
„Nationalmannschaft macht immer Spaß. Das hat man diesmal gesehen. Ich liebe das, wenn wir den Ball haben und unsere Stafetten aufziehen können. Das ist schwer mit dem VfL zu vergleichen“, erklärte der Offensivmann zu der Diskrepanz.
Der ehemalige Schalker widersprach aber der Annahme, er habe bei den Niedersachsen keinen Spaß am Fußball. „In Wolfsburg ist momentan eine schwierige Phase, das fing im Sommer an und ging mit den nicht so guten Ergebnissen weiter. Fußball macht mir da genau so viel Spaß, nur fällt mir es da momentan etwas schwerer“, erklärte Draxler.
Deutschland mit Fußball-Show im Volksparkstadion
Norwegens Coach vor dem Aus
Keine Tore, keine Punkte, viel Kritik: Nach dem Fehlstart in die WM-Qualifikation nimmt der Gegenwind für Norwegens Fußball-Nationaltrainer Per-Mathias Högmo deutlich zu. Der 56-Jährige wurde nach der bitteren 0:1 (0:1)-Niederlage am Samstag in Aserbaidschan öffentlich infrage gestellt - sogar über einen Nachfolger wird beim deutschen Gruppengegner bereits spekuliert.
Verbandspräsident Terje Svendsen wollte Högmos Bleiben nicht mehr garantieren. "Wir haben vorher gesagt, dass wir im Herbst drei wichtige Spiele haben und dass wir die Situation danach bewerten werden. Jetzt sieht es so aus, dass wir zu einer früheren Bewertung gezwungen sein könnten", sagte er.
Brandt bereut Bayern-Absage nicht
Nationalspieler Julian Brandt von Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hat es bisher nicht bereut, nicht zum deutschen Rekordmeister Bayern München gewechselt zu sein. "Die Gespräche mit Leverkusen liefen damals super. Ich bin ein Typ, der dann auch mal aus dem Bauch heraus entscheidet. Beim FC Bayern lief es auch professionell ab, aber man muss das Ganze ja gesund einschätzen. Ich kam aus der Jugend und bei Bayern wäre es schwer gewesen, sich gegen Spieler durchzusetzen, die ihr Niveau schon über Jahre hinweg bewiesen haben", sagte Brandt im Express-Interview.
Der 20-Jährige kann sich aber durchaus vorstellen, im weiteren Karriereverlauf zum Branchenprimus an die Isar oder zu einem großen Klub im Ausland zu wechseln. Er sei zwar weit davon entfernt, Leverkusen nur als Zwischenstation zu sehen, so der Olympia-Silbermedaillengewinner, aber "grundsätzlich ist das Ausland schon interessant, der FC Bayern ist es natürlich auch."
Im Gefängnis – aus Liebe zum Fußball
Einem flüchtigen italienischen Häftling ist seine Liebe zum Fußball zum Verhängnis geworden. Die kolumbianische Polizei nahm den 35-Jährigen kurz vor dem Anpfiff auf einem Fußballplatz fest, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Samstag meldete. Der wegen Totschlags an einem Obdachlosen zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilte Ex-Polizist habe in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá begonnen, in einer Universitätsmannschaft zu kicken. Diese habe aber ihre Spieler ins Internet gestellt, so seien die Ermittler in Mailand auf ihren Ex-Kollegen aufmerksam geworden.
Der Mann lebte demnach in Bogotá in einer Ein-Zimmer-Wohnung und schlug sich als Italienischlehrer durch. Er hatte sich an der Universität immatrikuliert, wollte aber auch ein Reisebüro eröffnen.
Löw hält Druck weiter hoch
Bundestrainer Joachim Löw hält den Druck auf seine Weltmeister auch nach der zweiten starken Vorstellung in der WM-Qualifikation hoch. Im dritten Duell auf dem Weg nach Russland am Dienstag (20.45 Uhr/RTL) gegen Nordirland in Hannover müsse seine Mannschaft "die gleiche Zielstrebigkeit, die gleichen Laufwege und die gleiche Passpräzision" zeigen, sagte er nach dem überzeugenden 3:0 gegen Tschechien in Hamburg.
Löw erwartet die Nordiren, die der DFB-Elf bei der EM in der Vorrunde 0:1 unterlegen waren, "noch mehr zurückgezogen" als die Tschechen. Diese hätten "zumindest phasenweise versucht, früh zu stören. Wir müssen deshalb unsere Spielweise genau so zeigen, um erfolgreich zu sein."