Im Video: Bundestrainer Joachim Löw äußert sich über seine Pläne für das Länderspiel in der WM-Qualifikation gegen Tschechien.

Sami Khedira, Toni Kroos, Ilkay Gündogan oder vielleicht sogar Julian Weigl – welche beiden Spieler sollen am Sonnabend beim Länderspiel in Hamburg gegen Tschechien (20.45 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) auf der Doppelsechs agieren? "Wir beginnen mit Khedira und Kroos, weil dieses Duo am besten eingespielt ist", sagte Bundestrainer Joachim Löw auf der Pressekonferenz vor dem Spiel und sorgte damit für Klarheit. "Ich bin froh, auf alle Spieler mit dieser hohen Qualität zurückgreifen zu können. Der Konkurrenzkampf ist mir recht, es ist mir wichtig, mehrere Varianten zu haben."

In den letzten Tagen wurde viel darüber spekuliert, dass Rückkehrer Gündogan die Rolle des zurückgetretenen Bastian Schweinsteiger einnehmen werde. Doch der Profi von Manchester City wird in Hamburg zunächst nur auf der Bank sitzen. Dennoch hält Löw große Stücke auf den 25-Jährigen und kann sich Gündogan auch sehr gut als Joker vorstellen. "Er kann ein Spiel zu jeder Zeit positiv beeinflussen. Ich bin froh, dass er wieder dabei ist."

Gündogan am Dienstag in der Startelf?

Gündogans Reservisten-Dasein kann sich bereits im zweiten Spiel ändern. "Am Dienstag gegen Nordirland ist es eine andere Situation. Da könnte ich mir gut vorstellen, dass er spielt", stellte Löw dem technisch versierten Mittelfeld-Strategen einen Startelf-Einsatz in Aussicht. Es wäre sein erstes Länderspiel nach elf Monaten.

Unabhängig von einem möglichen Einsatz Gündogans von Beginn an hält Löw Vergleiche mit Schweinsteiger für überzogen. "Ilkay spielt etwas offensiver als Schweinsteiger. Er ist technisch überragend und kann auch mal in die Spitze vorstoßen. Vergleiche mit Basti halte ich aber für unangebracht."

Löw wünscht sich den HSV in Europa

Natürlich musste sich Löw, wenn er schon mal in Hamburg ist, auch zur sportlichen Krise beim HSV äußern. Der 56-Jährige wolle zwar keine einzelnen Personalentscheidungen bewerten, da er keine Interna kenne. Dennoch empfindet er Mitleid mit den Hanseaten und hat vor allem einen großen Wunsch. "Ich finde es schade, dass der große Dino HSV in den letzten Jahren keine bessere Rolle gespielt hat. Ich glaube, jeder Fußball-Fan würde sich wünschen, dass der HSV auch mal wieder international spielt."

Beim letzten Länderspiel in Hamburg gab es Pfiffe, weil kaum A-Nationalspieler auf dem Platz standen. In den letzten Heimspielen wurde das Hamburger Publikum auch nicht unbedingt mit attraktiver Fußball-Kost verwöhnt. Dennoch gehe Löw nicht davon aus, dass sich die zuletzt negative Gemütslage in Hamburg auf die Nationalmannschaft auswirken werde. "Ich erwarte eine gute Stimmung, die Situation beim HSV wird nicht auf uns abfärben."

Castro wird zum Dauerthema für Löw

Der Bundestrainer musste erneut Fragen beantworten, warum er Gonzalo Castro, der sich derzeit in bestechender Form befindet, nicht nominiert hat. "Er zeigt in den letzten Wochen in Dortmund ein deutlich verbessertes Spiel im Vergleich zu seiner Leverkusener Zeit. Er spielt viel dynamischer, aggressiver und geht auch mal in die Spitze, wo es dem Gegner wehtut", stellte Löw die Qualitäten des 29-Jährigen heraus. "Wir haben aber auf seiner Position in Khedira, Kroos, Gündogan und Weigl auch andere Akteure, die stark spielen."

Ein kleines Hintertürchen öffnete Löw dann aber doch. Eine Berücksichtigung Castros sei in Zukunft nicht ausgeschlossen. "Wir haben ihn weiterhin im Blick." Zuletzt hatte BVB-Trainer Thomas Tuchel von einer „großen Enttäuschung gesprochen“, weil Castro wieder nicht dem Kader der Nationalmannschaft angehört.

DFB-Team in Hamburg:

Die Fußball-Nationalmannschaft in Hamburg

Willkommen in Hamburg, Herr Bundestrainer! Joachim Löw mummelte sich im ersten Training am Millerntor am Mittwoch ein wenig ein
Willkommen in Hamburg, Herr Bundestrainer! Joachim Löw mummelte sich im ersten Training am Millerntor am Mittwoch ein wenig ein © Witters
Shkodran Mustafi (2.v.l.) kennt das Hamburger Wetter noch aus seiner Jugendzeit beim HSV - ebenso Jerome Boateng (2.v.r.)
Shkodran Mustafi (2.v.l.) kennt das Hamburger Wetter noch aus seiner Jugendzeit beim HSV - ebenso Jerome Boateng (2.v.r.) © Imago/MIS
Das St.-Pauli-Banner mit dem Spruch
Das St.-Pauli-Banner mit dem Spruch "Kein Fußball den Faschisten" blieb vom DFB diesmal unangetastet © dpa
Auch die politische Botschaft
Auch die politische Botschaft "Kein Mensch ist illegal" blieb während der Übungen der Nationalmannschaft bestehen © Witters
2014 waren die Worte
2014 waren die Worte "den Faschisten" vom DFB noch überklebt worden © Imago/MIS
Julian Draxler ist in Hamburg angekommen
Julian Draxler ist in Hamburg angekommen © WITTERS | TayDucLam
Youngster Julian Brandt schreibt Autogramme
Youngster Julian Brandt schreibt Autogramme © WITTERS | TayDucLam
Teammanager Oliver Bierhoff ist mit Koffer und Tasche angereist
Teammanager Oliver Bierhoff ist mit Koffer und Tasche angereist © WITTERS | TayDucLam
Stylisch, wie immer – Mesut Özil
Stylisch, wie immer – Mesut Özil © WITTERS | TayDucLam
Co-Trainer Thomas Schneider mit Kaffee in der Hand
Co-Trainer Thomas Schneider mit Kaffee in der Hand © WITTERS | TayDucLam
Fein in Strickjacke: Torwarttrainer Andreas Köpke
Fein in Strickjacke: Torwarttrainer Andreas Köpke © WITTERS | TayDucLam
Kevin Volland vor dem Hotel bei einem Interview
Kevin Volland vor dem Hotel bei einem Interview © WITTERS | TayDucLam
Leverkusens Torwart Bernd Leno
Leverkusens Torwart Bernd Leno © WITTERS | TayDucLam
Mit Cappy: Toni Kroos
Mit Cappy: Toni Kroos © WITTERS | TayDucLam
Beliebt bei Autogrammjägern: Jonas Hector
Beliebt bei Autogrammjägern: Jonas Hector © WITTERS | TayDucLam
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