Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Julian Draxler drängt ins Ausland
Wird es Arsenal London? Dann könnte er mit Mesut Özil und Per Mertesacker zusammenspielen. Oder wird es Juventus Turin und eine Team-Harmonie mit Sami Khedira? In jedem Fall will Weltmeister Julian Draxller weg vom VfL Wolfsburg, wie er der "Bild"-Zeitung sagte. „Bei mir ist es so, dass ich mich nach der EM gegenüber Trainer Dieter Hecking klar geäußert habe, dass ich den VfL Wolfsburg verlassen möchte.“ Zuletzt hatten sowohl Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking als auch Manager Klaus Allofs öffentlich betont, dass Draxler beim VfL bleiben werde. Zu Allofs habe er während der Europameisterschaft in Frankreich nur kurzen Kontakt per SMS gehabt. Hecking habe er zwei Tage nach dem Halbfinal-Aus bei der EM am Telefon „gesagt, wie ich die ganze Situation sehe und was ich mir wünsche – nämlich den Verein zu verlassen“, sagte Draxler und kritisierte ungewohnt deutlich: „Jetzt bin ich wieder hier in Deutschland und wieder redet man über die Medien mit mir – anstatt mit mir persönlich zu sprechen.“
Mario Gomez bei Borussia Dortmund und Barcelona im Gespräch
Besiktas Istanbul sieht nach dem Abschied von Mario Gomez kaum noch Hoffnung auf eine Kehrtwende des Top-Torjägers. „Dass Gomez kommt, sieht eher schwierig aus. Es gibt sehr, sehr ernste Angebote von Borussia Dortmund und Barcelona“, sagte ein Sprecher des türkischen Meisters der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Gomez hatte erklärt, aufgrund der politisch angespannten Situation in der Türkei nicht zu Besiktas zurückkehren zu wollen. In der vergangenen Saison war der 31-Jährige vom AC Florenz in die Türkei ausgeliehen und wurde mit 26 Ligatreffern ein Garant für den Meistertitel. Als Gomez-Ziel wurde auch West Ham United gehandelt. Doch das scheint nach türkischen Informationen nicht der Fall zu sein.
Kruse verstärkt den SV Werder Bremen
Der Wechsel von Max Kruse vom VfL Wolfsburg zu Werder Bremen ist perfekt. Das teilte der Fußball-Bundesligist aus Bremen am Dienstagabend mit. Zuvor hatte der 28-Jährige die sportärztliche Untersuchung absolviert. Über die Ablösemodalitäten wollten beide Vereine keine Angaben machen. „Wir sind sehr froh, dass sich Max mit voller Überzeugung für eine Rückkehr zu Werder ausgesprochen hat. Er ist ein Spieler, der sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt hat und sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft auf höchstem Niveau seine Qualität nachgewiesen hat“, sagte Werder-Manager Frank Baumann in der Mitteilung.
Der gebürtige Reinbeker Kruse, der als Kind in HSV-Bettwäsche schlief, stand beim VfL Wolfsburg nach mehreren außersportlichen Eskapaden auf der Abschussliste. An der Weser war er bereits zwischen 2006 und 2009 aktiv. Unter dem damaligen Trainer Thomas Schaaf kam er nur einmal in der Bundesliga zum Einsatz. Jetzt steht Kruse bei seinem früheren Verein vor einem Neuanfang.
Ultimatum von ter Stegen:
Der deutsche Nationaltorwart Marc-André ter Stegen vom spanischen Meister und Pokalsieger FC Barcelona hat seinem Verein nach Medienberichten ein Ultimatum gestellt. Er wolle in der neuen Saison zur unumstrittenen Nummer eins im Tor der Katalanen erklärt werden, habe der ehemalige Mönchengladbacher am Dienstag bei einem Treffen mit der Vereinsspitze gefordert, hieß es.
Gewöhnlich gut informierte spanische Sportzeitungen wie „AS“ und „Mundo Deportivo“ berichteten in ihren jeweiligen Onlineausgaben, an dem Treffen habe auch ter Stegens Agent Gerd vom Bruch teilgenommen. Ter Stegen habe dabei gesagt, dass er Angebote von europäischen Spitzenclubs habe, darunter aus der Premier League von Manchester City. Nach einer Vertragsklausel darf der 24-Jährige bei einem Angebot von mindestens 40 Millionen Euro den Verein wechseln.
Schweinsteiger: Noch zu jung für die Rente
Nach der Degradierung bei seinem Verein Manchester United haben alte Weggefährten Bastian Schweinsteiger Mut gemacht. An ein vorzeitiges Karriereende des ehemaligen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft denkt sein alter Teamkollege Oliver Kahn nicht: "Ich bin sicher, dass Basti mit all' seiner Erfahrung noch immer ein Leader eines Top-Teams sein kann. Für die Rente ist er definitiv noch zu jung und zu stark", so einstige Torwart-Titan. Auch Bayern-Klubboss Rummenigge geht davon aus, dass der Weltmeister von 2014 schnell einen neuen Arbeitgeber finden wird. Allerdings nicht in Deutschland.
"Bastis Club war Bayern München. Ich bin zu hundert Prozent überzeugt, dass er als Spieler nicht nach Deutschland zurückkehren wird." Angeblich ist der 32-Jährige bei den Mailänder Vereinen AC Mailand und Inter im Gespräch, auch ein Wechsel in die Major League Soccer (USA) scheint denkbar. Bislang mochte der Mittelfeldspieler zu seiner Abschiebung zum Training mit dem U23-Team keine Stellung nehmen, dies tat aber sein zwei Jahre älterer Bruder Tobias, ehemaliger Zweitliga-Profi und mittlerweile Nachwuchstrainer beim FC Bayern - kurz und eindeutig via Twitter: "Respektlos!"
Klopp setzt sich selbst unter Druck
Liverpool-Trainer Jürgen Klopp glaubt, dass es in der englischen Liga am schwersten ist, die Meisterschaft zu holen. „Den Titel in England zu gewinnen, ist die größte aller Herausforderungen“, sagte der ehemalige BVB-Coach dem „Daily Mirror“. „In keiner anderen Liga gibt es so viele Teams, die Meister werden können.“ Deshalb habe er sich auch für die Premier League entschieden. Seine Worte will der Liverpool-Trainer aber nicht als Ausrede verstanden wissen, vielmehr setzt sich der 49-Jährige selbst enorm unter Druck: „Wir dürfen nicht nach Ausflüchten suchen oder Dinge sagen wie 'wir brauchen noch ein Jahr'. Wir haben die Mannschaft zusammengestellt, um Erfolg zu haben. Und zwar jetzt und nicht irgendwann.“
Wechsel fix! Sané neuer Rekord-Transfer
Der Wechsel des Schalkes Leroy Sané zu Manchester City ist perfekt. Der Nationalspieler kostet eine Ablösesumme von rund 48 Millionen Euro und ist damit der zweitteuerste Transfer in der Bundesliga-Geschichte nach dem Wechsel von Sanés neuem Teamkollegen Kevin De Bruyne (75 Millionen) in der vergangenen Saison. „Ich fühle mich gut, ich bin froh, hier zu sein, und froh, dass alles geklappt hat“, wurde Sané in einer Mitteilung der Citizens zitiert. Am Montag hatte der 20-Jährige den Medizincheck bestanden. „Uns allen blutet auch ein wenig das Herz“, sagte Schalkes Manager Christian Heidel. „Mit Leroy verlieren wir einen tollen Fußballer mit gutem Charakter, dem Schalke einiges zu verdanken hat.“
Podolski hat keine Rücktrittsgedanken
Weltmeister Lukas Podolski hat noch nicht über einen Abschied aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nachgedacht. "Stand jetzt habe ich mir noch keine Gedanken zu einem Rücktritt gemacht", sagte der 31-Jährige der Sport Bild: "Jetzt werde ich nach meinem Urlaub erst einmal am Donnerstag wieder bei Galatasaray das Training aufnehmen und dann weitersehen." Der 129-malige Nationalspieler spielte seit 2004 im DFB-Team zusammen mit Ex-Kapitän Bastian Schweinsteiger, der in der vergangenen Woche seinen Rücktritt erklärt hatte. "Es war ein Riesenhype um uns. Ab dem Confed Cup ging es richtig ab", erklärte Podolski mit Blick auf "Poldi" und "Schweini": "Ich kann mich nicht erinnern, so etwas bei der Nationalmannschaft danach noch einmal bei jemandem erlebt zu haben." Als Nachfolger für Schweinsteiger als Kapitän sieht Podolski Torhüter Manuel Neuer. "Jogi Löw hat bei der EM Manuel Neuer als Schweinis Stellvertreter ernannt", sagte er: "Von daher wäre es folgerichtig, wenn er auf ihn als DFB-Kapitän folgt."
Schalke leiht Baba aus
Der Wechsel des früheren Augsburgers Abdul Rahman Baba vom FC Chelsea zu Schalke 04 ist perfekt. Die Gelsenkirchener teilten mit, dass sie den Linksverteidiger für die kommende Saison ausleihen werden. "Abdul ist ein offensivstarker Linksverteidiger, von dessen Qualitäten ich absolut überzeugt bin", sagte Schalke-Coach Markus Weinzierl, der Baba schon beim FC Augsburg trainierte: "Für unsere Mannschaft ist er zudem mit seiner Einstellung ein richtig guter Typ." Chelsea hatte für den 22-Jährigen im vergangenen Sommer noch 20 Millionen Euro ausgegeben und ihn mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet.
Boateng bewirbt sich um Schweinsteiger-Nachfolge
Deutschlands beliebtester Nachbar Jérôme Boateng würde nach dem Rücktritt von Bastian Schweinsteiger gerne dessen Nachfolge als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft antreten. „Ich wäre jedenfalls bereit“, sagte der aktuell verletzte Nationalspieler des FC Bayern München der „Bild“.
Es sei eine Ehre, Kapitän der Nationalelf zu sein, erklärte Boateng. „Das ist ein wichtiges Amt. Du repräsentierst dein Land, Du hast Verantwortung.“ Die Nationalmannschaft verfüge jedoch über einige starke Führungsspieler. Bundestrainer Joachim Löw werde sicher die richtige Entscheidung treffen, meinte der 66-malige Nationalspieler.
Favorit auf das vakante Amt ist Nationaltorhüter Manuel Neuer. Der Vereinskollege von Boateng fungierte bei der EM in Frankreich schon als Turrnierkapitän, weil Schweinsteiger nur im verlorenen Halbfinale gegen Frankreich in der Startelf stand. Das nächste Länderspiel findet am 31. August in Mönchengladbach gegen Finnland statt. Erst dann dürfte Löw den Schweinsteiger-Nachfolger benennen.
Leverkusen kassiert für Milik
Der Wechsel von Arkadiusz Milik vom niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam zum SSC Neapel beschert offenbar auch seinem Ex-Klub Bayer Leverkusen einen warmen Geldregen. Nach Informationen des Kölner Express erhält der rheinische Bundesligist 16 Prozent der Ablösesumme für den Polen - das wären bei kolportierten 35 Millionen Euro immerhin 5,6 Millionen Euro.
"Als ich von dem Wechsel-Gerücht um Arek Milik gehört habe, habe ich Michael Reschke, der auch vor Ort war, gleich einen Kaffee ausgegeben", sagte Bayer-Manager Jonas Boldt dem "Express": "Denn er war es, der damals den Milik-Vertrag ausgehandelt hat."
Der heutige Technische Direktor von Bayern München hatte Milik zu seiner Bayer-Zeit 2013 als 18-Jährigen verpflichtet. Leverkusens Sportchef Rudi Völler nannte den Teenager damals "Polens vielleicht größtes Talent". Bei Bayer kam Milik jedoch nur zu 92 Einsatzminuten und blieb ohne Tor. Für Polen spielte der inzwischen 22-Jährige in diesem Sommer bei der EM und überzeugte.
Liverpool verliert Test
Trainer Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool ein Vorbereitungsspiel auf der USA-Tour gegen den AS Rom mit 1:2 (1:1) verloren. Vor 28.573 Zuschauern in St. Louis kam Nationalspieler Emre Can erstmals nach der EM wieder für den englischen Premier-League-Club zum Einsatz. Der Mittelfeldakteur spielte 45 Minuten. Der ehemalige Augsburger Alexander Manninger gab in der ersten Halbzeit sein Debüt im Tor der Reds. Die Treffer erzielten der Ex-Wolfsburger Edin Dzeko (30. Minute) und Mohamed Salah (63.) für die Römer. Sheyi Ojo konnte kurz vor dem Halbzeitpfiff für Liverpool ausgleichen.
Rummenigge rügt Rettig
Im Streit über die künftige Verteilung der Fernsehgelder im deutschen Profifußball hat Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig kritisiert. Dieser hatte in einem Brief an die DFL angeregt, künftig die Mitgliederversammlung des Ligaverbandes und nicht mehr den neunköpfigen Vorstand über die Verteilung der TV-Millionen entscheiden zu lassen.
„Der Rudi Völler hat ja einmal gesagt, ein bisschen Schweinchen Schlau sei Andreas Rettig schon immer gewesen. Vielleicht sollte Rettig einfach das Vertrauen aufbringen, das der DFL zusteht“, sagte Rummenigge.
Rettig hatte zugunsten der 2. Liga zudem angeregt, dass sich die beiden DFL-Vertreter Christian Seifert und Ansgar Schwenken im Vorstand des Ligaverbandes bei der Abstimmung über die neuen Fernsehverträge ihrer Stimme enthalten.
Rummenigge sieht keinen Grund für Änderungen. „Dafür, dass die Einnahmen aus der TV-Rechteverwertung um beinahe 80 Prozent gestiegen sind, kann man der DFL und Herrn Seifert an der Spitze ein großes Kompliment machen. Es ist mehr Geld im Topf, und am Ende der Verteilung werden hoffentlich alle Vereine zufrieden sein können“, sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München.
„Die DFL hat immer ausgezeichnet, dass zwischen erster und zweiter Bundesliga ein harmonisches Verhältnis herrschte“, erinnerte Rummenigge: „Das gilt es, auf seriöser und fairer Basis zu erhalten.“
Zuvor hatte bereits Ligapräsident Reinhard Rauball den Vorstoß des FC St. Pauli zurückgewiesen. „Der Ligaverband als Solidargemeinschaft der 36 Clubs ist eine einzige Erfolgsgeschichte, die nicht gefährdet werden darf“, erklärte Rauball. Es sei „absolut unangebracht gewesen, die Zusammensetzung und Statik des Ligavorstandes anzugreifen“.
Boateng wechselt zu Las Palmas
Ex-Bundesligaprofi Kevin-Prince Boateng hat einen neuen Verein gefunden. Der 29 Jahre alte Halbbruder von Jérôme Boateng unterschreibt beim spanischen Erstligisten UD Las Palmas einen Einjahresvertrag. Dies verkündete der Club auf seiner Homepage.