Indian Wells. In Indian Wells überreichte Raymond Moore die Trophäen an Viktoria Asarenka und Serena Williams. Zuvor hatte er gesagt, was er denkt.
Das war viel schlimmer als ein Doppelfehler oder ein vergebener Matchball. Turnierdirektor Raymond Moore hat mit einer Macho-Attacke den Finaltag beim Tennis-Event von Indian Wells getrübt. In einem Interview am Sonntagvormittag (Ortszeit) beleidigte der 69 Jahre alte Südafrikaner die weiblichen Spielerinnen auf übelste Weise.
„Wenn ich eine Spielerin wäre, würde ich jeden Abend auf die Knie gehen und Gott dafür danken, dass Roger Federer und Rafael Nadal geboren wurden. Denn die haben diesen Sport getragen“, sagte Moore. Er ergänzte, dass die Internationale Vereinigung der Tennis-Spielerinnen, WTA, sich lediglich „im Schlepptau der Männer“ befinden und keine eigenen Entscheidungen treffen würde. Bei der Siegerehrung überreichte Moore anschließend lächelnd die Kristallvase an die Weißrussin Viktoria Asarenka, die sich mit 6:4, 6:4 gegen Serena Williams durchgesetzt hatte.
Williams gibt Moore Antworten
Mit Moores Macho-Sprüchen konfrontiert, holte die Amerikanerin auf der Pressekonferenz zum knallharten Return aus. „Wir Frauen sind einen langen Weg gegangen und sollten niemals vor irgendjemanden auf die Knie fallen“, betonte Williams. „Wenn ich Ihnen sagen sollte, wie oft ich täglich von Leuten angesprochen werde, die mir erzählen, dass sie nur Tennis gucken, wenn meine Schwester Venus oder ich spielen – ich könnte Ihnen nicht einmal die genaue Zahl nennen“, meinte die 34-Jährige. Williams sprach von „sehr, sehr, sehr fehlerhaften“ Bemerkungen.
Djokovic ermahnt Moore zur Fairness
Auch Billie Jean King zeigte sich „enttäuscht“ von Moore's Äußerungen. „Er liegt auf so vielen Ebenen falsch. Jeder Spieler, vor allem die Top-Leute, tragen zu unserem Erfolg bei“, schrieb die zwölfmalige Grand-Slam-Siegerin auf Twitter. Herren-Turniersieger Novak Djokovic ermahnte Moore zur Fairness. Die Bemerkungen seien politisch nicht korrekt. Moore entschuldigte sich später bei den Spielerinnen und der WTA für seine „irrtümlichen“ Kommentare.
Das Herren-Finale wurde zu einer klaren Sache für Djokovic. Zum dritten Mal nacheinander und zum fünften Mal insgesamt gewann der serbische Superstar in der kalifornischen Wüste. Und noch nie hatte er es so einfach wie diesmal. Der Weltranglisten-Erste brauchte gegen den überforderten Kanadier Milos Raonic nur 88 Minuten um 6:2, 6:0. Djokovic ist durch seinen fünften Finalsieg nun Rekordgewinner von Indian Wells. „Dieses Turnier fünfmal zu gewinnen, ist ein fantastischer Erfolg für mein Team und mich“, sagte der Schützling von Boris Becker.