Felix Zwayer hat der ereignisreichen Geschichte der Fußball-Bundesliga am Sonntag ein kurioses Kapitel hinzugefügt. Seine zehnminütige Spielunterbrechung der Partie Leverkusen gegen Dortmund ist ein Novum in der Eliteklasse. Formal ist Zwayers Entscheidung nicht zu beanstanden. In Regel 3 heißt es in Punkt 6 der Zusätzlichen Erläuterungen des DFB: „Ein Spieler jeder Mannschaft ist der Spielführer. Er ist der Ansprechpartner des Schiedsrichters. Obwohl er für das Benehmen seiner Mannschaft verantwortlich ist, genießt er keine Sonderrechte.“
Solche Sonderrechte reklamierte, regeltechnisch gesehen, Leverkusens Trainer Roger Schmidt für sich. Er bestand auf einer persönlichen Erklärung für seinen Tribünenverweis. Schmidt sah später seinen Fehler ein und entschuldigte sich. Lobenswert. Schiri-Boss Herbert Fandel stützte Zwayers Entscheidung. Korrekt.
Begriffe wie „Schmidtgate“, die in ersten Kommentaren die Runde machten, sind dennoch verfehlt. Schmidts Verhalten war überzogen. Emotional ist sein Anspruch auf ein Gespräch mit dem Schiedsrichter nachvollziehbar. Fußball, zumal in aufgeheizter Stadionatmosphäre, läuft zum Glück nicht nur nach rational genau vorher festgelegten Kriterien ab. Sich ungerecht behandelt zu fühlen bei einer über so weiten Distanz delegierten Entscheidung, die das Coaching massiv beeinflusst, ist schlicht menschlich. Daher ist zu wünschen, dass solche Spielabbrüche keine Schule machen. Für Schiedsrichter und Trainer gilt gleichermaßen: Bitte sprecht miteinander!
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