Hamburg. Nach einer langen Party-Nacht genossen die neuen Handball-Europameister die Feier in Berlin. Über 9000 Fans ließen sie hochleben.
Sowohl über Angelique Kerbers historischen Tennis-Triumph bei den Australian Open als auch den sensationellen EM-Titel des DHB-Teams herrscht hierzulande grenzenloser Jubel, in den sogar Bundespräsident Joachim Gauck einstimmt. Und Kerber hatte bereits vor ihrem Finale gegen Serena Williams angekündigt, im Falle eines Sieges gemeinsam mit den Handballer feiern zu wollen. Also auf geht's in eine gemeinsame Feier-Woche mit abendblatt.de!
Kommentar: Kerber soll ihren Triumph genießen
Das gab es bisher nur bei den ganz großen Triumphen der deutschen Fußballer: Tausende Fan haben in Berlin den neuen Handball-Europameistern einen stimmungsvollen Empfang bereitet. „Unglaublich“, hauchte der Gummersbacher Champion Julius Kühn mit einer vom Feiern belegten Stimme ins Mikrofon. Für Martin Stobel aus Balingen, als Aufbauspieler auch „Das Gehirn“ genannt, ist die EM-Zeit nur so verflogen: „Es ging so schnell vorbei. Am 27. 12. haben wir uns hier in Berlin getroffen, dann ging es zack - und jetzt stehen wir wieder hier.“
Als Erster der „Helden von Krakau“ wurde in der vollen Max-Schmeling-Halle Bundestrainer Dagur Sigurdsson, einst Chefcoach der Bundesliga-Füchse in der Hauptstadt, euphorisch gefeiert. „Das ist meine Heimat“, rief der gar nicht kühle Isländer den schwarz-rot-goldenen Anhängern zu.“ Im Chor erwiderten die Fans: „Oh wie es das schön!“
Schon eine Stunde vor der Ankunft der EM-Sieger hatten sich die Fans vor den Eingängen der Halle gedrängt. DHB-Vizepräsident und Füchse-Manager Bob Hanning übermittelte bereits bei der Fahrt vom Flughafen Tegel nach Prenzlauer Berg Impressionen aus dem Mannschaftsbus in die sich immer weiter füllende Arena, wo dann rund 9000 Menschen gemeinsam mit den „Bad Boys“ eine eindrucksvolle Gold-Party zelebrierten. Gemeinsam mit DJ Ötzi sang die Feiergemeinde den deutschen Handball-Helden „Geboren, um dich zu lieben“.
Der gebürtige Berliner Tobias Reichmann, der nervenstarke Sieben-Meter-Schütze, war beeindruckt: „Wir werden es genießen.“ Der zukünftige Berliner Steffen Fäth prostete mit einem großen Bierglas den Fans zu. „Heute nicht, heute ist unser Tag, heute kann uns niemand schlagen“, sang Finn Lemke vom SC Magdeburg. „Vor sieben Tagen habe ich noch auf dem Sofa gesessen. Das ich Teil dieser geilen Mannschaft sein kann, ist unglaublich“, sagte Nachrücker Kai Häfner.
Auf den großen Videoschirmen bekamen die Fans in der Schmeling-Halle noch einmal die Highlights des sensationellen 24:17-Finalerfolges gegen den zweimaligen Weltmeister Spanien präsentiert. Die Paraden von Super-Wolff, jedes deutsche Tor und der Schlusspfiff wurden so bejubelt, als sei es eine Live-Übertragung. „So ein Tag, so wunderschön wie heute“, schallte in unregelmäßigen Abständen durch die Heimstätte des Berliner Handball-Bundesligisten Füchse.
„Wir haben alle in die Maschine gekriegt, das war nicht so einfach“, berichtete DHB-Vize Hanning vom Flug nach Berlin: „Die ganze Euphorie hat die Mannschaft getragen. Wie sind stolz, wenn 50 Prozent der Bevölkerung das Endspiel gesehen haben. Vielleicht schaffen wir es bei Olympia, dass wir 75 Prozent hinter uns bringen.“ Rund 13 Millionen TV-Zuschauern hatten am Sonntag den EM-Triumph von Torwartheld Andreas Wolff live verfolgt.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, sieht in dem EM-Team ein Vorbild: „Was diese junge Mannschaft mit Willenskraft und Entschlossenheit geschafft hat, wird in die Sportannalen eingehen.“
Kommentar: Bob Hanning, der Mann des Erfolges
Die Feier im Liveticker
17:02 Uhr: Bommes verabschiedet das Team.
17:00 Uhr: Das Team wird weiter gefeiert: Oh, wie ist das schön.
16:56 Uhr: Der verletzte Kapitän Uwe Gensheimer lobt seine jungen Kollegen über den grünen Klee. Die Schale wird präsentiert.
16:55 Uhr: Wolff kann gar nicht ausreden, weil die Mannschaft Jubelgesänge anstimmt.
16:54 Uhr: Lichtlein: "Bei der EM 2004 hatten wir sehr viele erfahrene Spieler, auf dieses junge Team kann man besonders stolz sein."
16:53 Uhr: Carsten Lichtlein und Andreas Wolff betreten die Bühne und klatschen sich mit den Feldspielern ab.
16:51 Uhr: Nur die Torhüter fehlen noch.
16:49 Uhr: Kapitän Steffen Weinhold: "Diese Mannschaft hat sich unglaublich entwickelt, der Teamgedanke war riesengroß."
16:45 Uhr: Martin Strobl: "Die Zeit ging so unglaublich schnell vorbei, jetzt stehen wir hier, mit einer Medaille um den Hals."
16:38 Uhr: Finn Lemke demonstriert, wie er seine Kollegen in der Kabine heiß gemacht hat. "Heute nicht, heute schlägt uns keiner."
16:35 Uhr: Jannik Kohlbacher kann kaum noch reden, seine Stimme hat offensichtlich durch die Feierei gelitten.
16:32 Uhr: Rune Dahmke: "Ein paar Kaltgetränke haben geholfen, doch da geht noch was."
16:30 Uhr: Jetzt kommen die Spieler einer nach dem anderen in die Halle.
16:29 Uhr: Der gebürtige Berliner Tobias Reichmann, der nervenstarke Sieben-Meter-Schütze, war beeindruckt: „Wir werden es genießen.“
16:27 Uhr: Vizepräsident Bob Hanning: "Ich habe alle Spieler in den Flieger bekommen, das war nicht ganz einfach."
16:26 Uhr: Handball-Präsident Andreas Michelmann: "Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft."
16:25 Uhr: Jetzt betreten die Handball-Funktionäre und Mitarbeiter des siegreichen Teams die Bühne.
16:23 Uhr: Trainer Dagur Sigurdsson spricht und bedankt sich für die "unglaubliche Unterstützung". Er und sein Trainerteam bekommen großen Applaus. „Das ist meine Heimat“, rief der Isländer den schwarz-rot-goldenen Anhängern zu. Im Chor erwiderten die Fans: „Oh wie es das schön!“
16:20 Uhr: Die Mannschaft betritt unter dem Jubel der Fans die Halle.
16.14 Uhr: DJ Ötzi peitscht die Fans ein. Die Stimmung war aber auch vor dem Auftritt des Österreichers prächtig. Die Zuschauer kreischen, als träte gleich Justin Bieber auf.
16.11 Uhr: "Der Flieger ist noch ganz", kündigt Roggisch mit einem Grinsen im Gesicht an. Nach den Feierlichkeiten der letzten Nacht war damit nicht unbedingt zu rechnen.
16.09 Uhr: Auf der Videoleinwand in der Max-Schmeling-Halle laufen in diesen Minuten noch einmal die besten Bilder des Turniers in Polen. ARD-Moderator kündigt jeden einzelnen Spieler auf der Bühne an. Doch den Anfang macht Teammanager Oliver Roggisch...
15.53 Uhr: Die Handballer um den verletzten Kapitän Gensheimer und Bundestrainer Sigurdsson erreichen das Fan-Fest. Gleich kann die Party losgehen.
15.02 Uhr: Die Mannschaft ist inzwischen auf dem Weg zum großen Fan-Fest in der Max-Schmeling-Halle. Vor der Halle bildet sich bereits eine knapp 300 Meter lange Warteschlange. Sobald die Handballer angekommen sind, wird der Liveticker fortgeführt.
14.54 Uhr: Kurz vor dem Einstieg in den Mannschaftsbus konnte Dagur Sigurdsson noch abgefangen werden. "Das ist eine Super-Sache für den deutschen Handball. Jetzt kommen 18 neue Stars in die Liga, jeder Handball-Fan wird jetzt mitfiebern", so der nicht mehr aus dem Grinsen herauskommende Bundestrainer.
14.51 Uhr: "Die Nacht war kurz. Das ist aber normal für mich, da ich nach Spielen generell nicht lange schlafen kann", gesteht Ersatztorwart Lichtlein bei N24.
14.36 Uhr: Etwas angeschlagen und müde, aber dennoch glücklich steigen die Handballer in den Mannschaftsbus ein, der sie in den Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg bringen wird.
14.34 Uhr: Vor dem Bus gibt es noch ein Siegerfoto mit der Mannschaft. Gleich geht es weiter in die Berliner Max-Schmeling-Halle für die vom DHB organisierte Willkommens-Party mit den Fans.
14.31 Uhr: Carsten Lichtlein steigt als erster Spieler aus der Maschine und reckt die Schale in die Luft. Alle Europameister sehen noch etwas fertig aus von den Feierlichkeiten in der Nacht.
14.29 Uhr: Auch der Flughafen Tegel hat eine kleine Überraschung für die EM-Helden vorbereitet und ein Banner aufgestellt: "TXL begrüßt unserer Handball-Europameister 2016".
14.28 Uhr: Die deutschen Handballer sind mit knapp 13 Minuten Verspätung sicher in Tegel gelandet. An der Spitze des Flugzeugs ist eine Deutschland-Fahne platziert. Gleich werden die Spieler aussteigen und sich für Interviews bereitstellen. Abendblatt.de berichtet ab sofort im Liveticker.
Fußball-Clubs gratulieren Kerber und Handballern
Die deutschen Profifußball-Clubs haben den deutschen Handballern und auch Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber zu ihren großen Erfolgen am vergangenen Wochenende gratuliert. „Das war beste Werbung für den Handball-Sport – und für den deutschen Sport im Allgemeinen“, schrieb Ligapräsident Reinhard Rauball in einem Brief an den Deutschen Handballbund. „Ich freue mich schon jetzt auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im Sommer. Dass sich die Mannschaft bei der Europameisterschaft auch diesen Traum erfüllen konnte, war ein weiterer Lohn für das großartige Auftreten.“
Internationale Pressestimmen zum Handball-Sieg
Auch Tennis-Profi Kerber erhielt am Montag einen Brief vom Dachverband der Erst- und Zweitliga-Vereine. „Wie Millionen Menschen weltweit hat sich auch die Bundesliga über Ihren Triumph bei den Australian Open gefreut. Sie haben diesen Titel hochverdient gewonnen – aufgrund Ihrer außerordentlichen Leistungen und aufgrund Ihres sportlich-sympathischen Auftretens“, schrieb Rauball darin.
Begeisterter Empfang für Kerber in Polen
Wenige Stunden nach ihrem kurzen Zwischenstopp in Deutschland ist Angelique Kerber bei der Ankunft in Polen begeistert empfangen worden. Die Norddeutsche mit polnischen Wurzeln war aus Frankfurt/Main nach Posen weitergeflogen und wurde dort am Montag unter anderen von ihren Großeltern begrüßt.
Im Kreise der Familie in Puszczykowo in der Nähe von Posen, wo Kerber lebt und trainiert, will die 28-Jährige nach dem größten Erfolg ihrer Tennis-Karriere und der Rückreise aus Melbourne kurz verschnaufen. Am Dienstagabend will die neue Weltranglisten-Zweite aus Kiel per Auto nach Leipzig reisen. Dort findet am Mittwoch eine Pressekonferenz mit dem deutschen Fed-Cup-Team statt, das am Sonnabend und Sonntag in der Messestadt das schwere Erstrundenspiel gegen die Schweiz bestreitet.
TV-Desaster bei der Handball-WM?
Trotz der Traum-Quote von 12,98 Millionen Zuschauern, die den EM-Triumph der deutschen Handballer verfolgten, wird es solche Zahlen bei der WM 2017 wohl kaum geben. Wie 2015 bei der Weltmeisterschaft in Katar droht ein Blackout im frei empfangbaren Fernsehen. Die technischen Anforderungen des Rechteinhabers BeIN Sports existieren weiterhin. Im Vorjahr wurde das Turnier nur vom Pay-TV-Sender Sky gezeigt, und das könnte auch 2017 so sein. „Sky ist immer an interessanten Rechten interessiert, und die Handball-WM ist ein interessantes Recht“, sagte ein Sprecher des Pay-Unternehmens.
Das Problem ist technisch kompliziert: BeIN Sports besteht nach ARD-ZDF-Angaben darauf, dass die TV-Signale der WM für Satelliten-Kunden verschlüsselt werden. ARD und ZDF müssten „nach derzeitigem Stand 18,4 Millionen Haushalte, die uns via Satellit empfangen, einfach ausschließen“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. „Das kommt für uns einfach nicht in Frage.“ Das gleiche Problem hätten auch andere Free-TV-Sender wie RTL oder Sport1.
Die Hoffnung auf die WM-Rechte ist bei ARD und ZDF gering. Der Rechteinhaber BeIN Sport habe mitgeteilt hat, dass er „von der Position, die eben diesen Ausschluss nach sich ziehen würde, nicht abrücken“ wolle, sagte Balkausky. „Wir hoffen, dass BeIn gesehen hat, welche Bedeutung eine Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen für den deutschen Handball hat.“
Sigurdsson: "Nicht überheblich werden"
Nach der kürzesten Nacht der EM hat auch Bundestrainer Dagur Sigurdsson den größten Erfolg im deutschen Handball seit 2007 noch mehr realisiert. „Ein bisschen Schlaf, und jetzt wacht man auf und bekommt mit, dass es kein Traum war. Ein schönes Gefühl“, sagte der 42 Jahre alte Isländer dem ZDF-Morgenmagazin. „Ich bin wirklich, wirklich stolz.“
Bei der Party nach dem Titeltriumph durch das 24:17 am Sonntag in Krakau gegen Spanien sei alles im Rahmen geblieben, „trotzdem war es die kürzeste Nacht in diesen drei Wochen“, meinte Sigurdsson, der aus Krakau zugeschaltet war. „Unser Trainerstab und unsere Betreuer sind etwas früher ins Hotel zurückgegangen“, erklärte er, die Spieler seien etwas länger geblieben.
Sigurdsson betonte, dass man mit Blick auf die sportliche Zukunft der jüngsten Mannschaft des EM-Turniers in Polen weiterhin eine bodenständige Einstellung behalten müsse. „Jetzt müssen wir einfach schauen, dass wir hart arbeiten, nicht überheblich werden und Demut zeigen“, sagte er. Rückblickend auf den sensationellen Erfolgsweg bei der EM meinte Sigurdsson: „Wir haben gewusst, dass wir eine gute Basis für diese Arbeit haben.“
Kerber offiziell neue Nummer zwei der Welt
Seit heute ist es amtlich: Angelique Kerber ist die neue Nummer zwei in der Tennis-Weltrangliste der Damen. Die Kielerin machte im neuen Ranking einen Sprung um vier Plätze nach vorn. Hinter der 28-Jährigen folgen die Rumänin Simona Halep, die Polin Agnieszka Radwanska und die Spanierin Garbiña Muguruza, deutlicher zurück liegt auf Rang sechs bereits die Russin Maria Scharapowa. Mit großem Vorsprung an der Spitze bleibt Serena Williams. Kerber hatte die Amerikanerin am Sonnabend in Melbourne im Endspiel mit 6:4, 3:6, 6:4 bezwungen.
Zweitbeste Deutsche ist weiterhin Andrea Petkovic auf Rang 23, Sabine Lisicki belegt nach wie vor Platz 32. Melbourne-Achtelfinalistin Annika Beck steht als 39. erstmals unter den Top 40 der Welt. Anna-Lena Friedsam verbesserte sich nach dem Achtelfinal-Einzug in Australien gleich um 30 Plätze auf Rang 52, dies ist auch für sie die beste Platzierung in ihrer bisherigen Karriere.
Bei den Herren führt Australian-Open-Sieger Novak Djokovic aus Serbien die Rangliste weiterhin unangefochten an. Es folgen der schottische Finalist Andy Murray sowie die Schweizer Roger Federer und Stan Wawrinka. Bester Deutscher bleibt Philipp Kohlschreiber als 34., der Hamburger Alexander Zverev wird auf Rang 85
DHB-Vize Hanning trauert um den HSV
DHB-Vizepräsident Bob Hanning geht davon aus, dass der Deutsche Handballbund und die Liga den Europameistertitel der Nationalmannschaft dauerhaft nutzen können. „Beide Seiten müssen bereit sein, mehr zu geben als einzufordern“, sagte er in einem Interview der Bild. Es gehe nur zusammen. „Denn wir sind noch keine Weltspitze“, meinte Hanning. „Das ist jetzt eine zarte Pflanze, wir dürfen sie nicht kaputt machen“, betonte der 47-Jährige, der auch Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin ist.
Für den deutschen Handball ist der EM-Gewinn der größte Erfolg seit dem WM-Titel 2007. Während der Titelkämpfe in Polen musste allerdings der insolvente HSV Hamburg den Spielbetrieb einstellen. „Wir hätten den HSV in der Liga gehalten. Wir brauchen unseren Sport in den Metropolen“, meinte Hanning. Nur mit Nachhaltigkeit könne man am Ende des Tages Erfolg haben, meinte Hanning.
Traumquote für die ARD
Nicht nur die Leistung der deutschen Handballer im EM-Finale gegen Spanien war sensationell, die TV-Quote war es ebenfalls. Im Schnitt verfolgten 12,98 Millionen Zuschauer den Triumph in der ARD. Solche Traum-Quoten werden sonst nur bei Fußballspielen erreicht. Es bedeutete zugleich einen überragenden Marktanteil von 42,0 Prozent. Kein anderes Sportevent mit Ausnahme von König Fußball hat beispielsweise in den vergangenen drei Jahren höhere Werte erzielt. Selbst Bayerns Aus in der Champions League gegen Barcelona verfolgten weniger Zuschauer (12,56 Millionen). Das Finale Barca gegen Juventus Turin, und damit ohne deutsche Beteiligung, sahen gar nur 9,72 Millionen Sport-Fans.
Wer das Spiel der Handballer verpasst hat, hat übrigens die Möglichkeit, es bis 30. April in der Mediathek des Ersten kostenfrei zu sehen. Dort ist es in die erste Halbzeit sowie die zweite Hälfte unterteilt.
Kerber fliegt direkt nach Polen weiter
Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber ist zwei Tage nach ihrem Finalsieg in Melbourne wieder in Deutschland angekommen. Die neue Tennis-Weltranglisten-Zweite landete am Montagmorgen in Frankfurt und wollte von dort nach einem kurzen Zwischenstopp direkt zu ihrer Familie nach Polen weiterreisen. Dort will sie sich ein wenig erholen. Den nächsten offiziellen Termin gibt es dann bereits am Mittwoch in Leipzig, wo das deutsche Fed-Cup-Team am Wochenende das Erstrundenspiel gegen die Schweiz bestreitet.
„Ich habe gefühlt 25 Stunden geschlafen“, berichtete Kerber auf dem Frankfurter Flughafen. In Melbourne war sie nach dem 6:4, 3:6, 6:4-Sieg im Finale über Serena Williams nicht mehr ins Bett gekommen. Via Bangkok ging es am Sonntag dann zurück nach Hause. „Es gab schon im Flugzeug jede Menge Applaus. Ich habe jede Menge Fotos gemacht, ich habe den Eindruck, sie erkennen mich alle“, erzählte Kerber und meinte: „Es hat sich so viel geändert durch diesen Sieg.“
Impressionen von den Australian Open
Zuletzt hatte Steffi Graf bei den French Open 1999 für einen deutschen Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier gesorgt. „Ich freue mich sehr, dass nach Steffi Graf jetzt wieder ein Tennis-Boom losgeht und dass ganz Deutschland vor dem Fernseher gesessen hat. Ich freue mich auf alles, was kommt“, sagte Kerber.
Pressestimmen zu Kerbers Sieg
Handballer feiern heute in Berlin
Die deutschen Handballer haben einen klaren Plan für die Nacht nach dem goldenen Wurf verfolgt: Party bis zum Abwinken. „Wir werden jetzt erst einmal eine Riesenfeier machen. Jetzt gibt es erstmal Bier, dann brauche ich keinen Burger mehr“, verkündete Rückraumspieler Steffen Fäth am Sonntag nach der Siegerehrung in den Katakomben der Arena. Dafür gab es sogar die ausdrückliche Erlaubnis von Bundestrainer Dagur Sigurdsson. „Ich habe damit gar nichts zu tun“, meinte der Isländer, der den Sensationssieg selbst nur noch genießen wollte.
Das Team um den überragenden Torhüter Andreas Wolff startete verhalten in den Feten-Marathon. Nach Sekt in der Kabine ging es erst einmal zum Italiener „La Grande Mamma“ in der Krakauer Innenstadt. Und dann sollte die Nacht zum Tag werden. „Wir legen uns jetzt eine Infusion“, erklärte Christian Dissinger, der wegen einer Adduktorenverletzung den 24:17-Finalsieg über Spanien nur von der Tribüne aus hatte verfolgen können. „Wir gehen jetzt erstmal was Essen, kommen ein bisschen runter, und dann werden wir das ordentlich feiern. So wie es sich gehört“, kündigte Kai Häfner an, der mit sieben Tore bester deutsche Werfer im Endspiel war.
Europameister! Deutschland bricht in Jubelarien aus
Um 11 Uhr wollte die deutsche Mannschaft dann nach durchfeierter Nacht das Teamhotel in Krakau verlassen. Danach ist der Abflug mit einer Charter-Maschine nach Berlin geplant, wo das Team dann gegen 14.20 Uhr auf dem abgeschirmten militärischen Teil des Flughafens Tegel landen sollte. Anschließend sollte die Party beim großen Fan-Fest in der Max-Schmeling-Halle mit Stargast DJ Ötzi weitergehen.´