Oslo. Dass der kommende Gegner der DHB-Auswahl im Halbfinale steht, ist die weitaus größere Sensation als das Abschneiden der Deutschen.

Der Einzug der deutschen Handballer ins Halbfinale der Europameisterschaft in Polen kam schon überraschend. Dass dort nun aber Norwegen wartet, ist die noch größere Sensation.

Denn mit dem Erreichen der Vorschlussrunde haben die Skandinavier um Ex-Bundesliga-Spieler Christian Berge schon jetzt den bislang größten Erfolg des heimischen Verbandes gefeiert.

Entsprechend ist die Stimmung in Norwegen - auch auch oberster politischer Ebene. Denn nach dem 29:24-Erfolg über Titelverteidiger Frankreich twitterte Ministerpräsidentin Erna Solberg: „Das freut die ganze Regierung.“ Dazu postete sie noch ein Video der jubelnden Politiker.

„Der Triumph hat die Franzosen und im Großen und Ganzen alle überrascht, die Handball verfolgen“, meinte die Zeitung „Dagbladet“ und forderte: „Vergesst Fußball und Hockey – nur die Handball-Jungs haben's drauf.“ Allerdings konnten es die Hauptdarsteller des kleinen Handball-Wunders selbst kaum fassen. „Schwer, gerade Worte zu finden, aber ich bin unfassbar stolz auf diese Jungs hier“, meinte Kreisläufer Bjarte Myrhol.

Rückraumspieler Sagosen: "Das ist total krank"

An diesem Freitag (18.30 Uhr/ZDF) haben die Norweger gegen das deutsche Team, das den Halbfinaleinzug durch einen Sieg gegen Topfavorit Dänemark gefeiert hatte, in Krakau praktisch nichts mehr zu verlieren. Der Erfolg gegen die Franzosen hat das Selbstbewusstsein aber auf jeden Fall noch mal deutlich gestärkt.

Kommentar: Jung und dynamisch lautet das Erfolgsrezept

„Deutschland muss ohne Christian Dissinger und Steffen Weinhold spielen. Das wird hart, aber die Chance nehmen wir“, sagte Rückraumspieler Sander Sagosen der Zeitung „Adresseavisen“: „Jetzt haben wir Frankreich rausgekickt, die amtierenden Meister in Olympia, WM und EM. Das ist total krank.“ Alles sei möglich, meinte Sagosen.

Deutschlands Wunder gegen Dänemark:

Handballer schaffen die Sensation gegen Dänemark

Der deutsche Handball tanzt wieder: Der Einzug ins EM-Halbfinale ist der größte Erfolg seit acht Jahren
Der deutsche Handball tanzt wieder: Der Einzug ins EM-Halbfinale ist der größte Erfolg seit acht Jahren © imago/Heuberger
Andreas Wolff war erneut der bärenstarke Rückhalt einer jungen Mannschaft
Andreas Wolff war erneut der bärenstarke Rückhalt einer jungen Mannschaft © dpa | Jens Wolf
So sehen Sieger aus schalalala
So sehen Sieger aus schalalala © dpa | Jens Wolf
Fabian Wiede (r. neben Ersatztorwart Andreas Lichtlein) ging voran und war ein würdiger Vertreter für den verletzten Kapitän Steffen Weinhold
Fabian Wiede (r. neben Ersatztorwart Andreas Lichtlein) ging voran und war ein würdiger Vertreter für den verletzten Kapitän Steffen Weinhold © dpa | Jens Wolf
Natürlich war auch auf die lautstarken deutschen Fans in der Halle einmal mehr Verlass
Natürlich war auch auf die lautstarken deutschen Fans in der Halle einmal mehr Verlass © dpa | Maciej Kulczynski
Nach dem Schlusspfiff gab’s kein Halten mehr
Nach dem Schlusspfiff gab’s kein Halten mehr © dpa | Maciej Kulczynski
Völlig losgelöst nach dem Schlusspfiff: Das junge deutsche Team feiert mit dem Halbfinaleinzug den größten Erfolg seit 2008
Völlig losgelöst nach dem Schlusspfiff: Das junge deutsche Team feiert mit dem Halbfinaleinzug den größten Erfolg seit 2008 © WITTERS | PetterArvidson
Steffen Fäth war der herausragende Spieler einer starken deutschen Mannschaft
Steffen Fäth war der herausragende Spieler einer starken deutschen Mannschaft © dpa | Maciej Kulczynski
Auch Ersatzmann Kai Häfner, der aufgrund der Verletzung von Dissinger ins Team rückte, zeigte null Nervosität und hatte am Ende eine fabelhafte Wurfquote vorzuweisen
Auch Ersatzmann Kai Häfner, der aufgrund der Verletzung von Dissinger ins Team rückte, zeigte null Nervosität und hatte am Ende eine fabelhafte Wurfquote vorzuweisen © dpa | Maciej Kulczynski
Superstar Mikkel Hansen war nur schwer zu stoppen...
Superstar Mikkel Hansen war nur schwer zu stoppen... © dpa | Maciej Kulczynski
... Meistens gelang das nur im Kollektiv
... Meistens gelang das nur im Kollektiv © Getty Images | Adam Nurkiewicz
Immer wieder attackierten die Deutschen die Dänen (hier Mads Mensah) hart und kauften ihnen so den Schneid ab
Immer wieder attackierten die Deutschen die Dänen (hier Mads Mensah) hart und kauften ihnen so den Schneid ab © Getty Images | Adam Nurkiewicz
Ex-HSVer Hans Lindberg konnte die Niederlage der Dänen auch nicht verhindern. Der große Topfavorit nimmt nur an den Platzierungsspielen teil
Ex-HSVer Hans Lindberg konnte die Niederlage der Dänen auch nicht verhindern. Der große Topfavorit nimmt nur an den Platzierungsspielen teil © dpa | Jens Wolf
Wolffs Pendant Niklas Landin trieb die Deutschen immer wieder zur Verzweiflung (hier gegen seinen Kieler Teamkollegen Rune Dahmke). Dennoch reichte es am Ende nicht für die Dänen
Wolffs Pendant Niklas Landin trieb die Deutschen immer wieder zur Verzweiflung (hier gegen seinen Kieler Teamkollegen Rune Dahmke). Dennoch reichte es am Ende nicht für die Dänen © dpa | Jens Wolf
Der Vater des Erfolgs: Bundestrainer Dagur Sigurdsson streckt die Faust in die Luft. Deutschland steht im Halbfinale
Der Vater des Erfolgs: Bundestrainer Dagur Sigurdsson streckt die Faust in die Luft. Deutschland steht im Halbfinale © dpa | Jens Wolf
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