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Paris siegt 5:1 gegen Lyon
Die Startruppe von Paris St. Germain zieht in der französischen Meisterschaft weiter einsam ihre Kreise. Der Titelverteidiger fertigte Olympique Lyon mit 5:1 (2:1) ab und blieb damit auch im 18. Saisonspiel unbesiegt. Der Tabellenführer hat inzwischen 17 Punkte Vorsprung auf den Zweiten, den überraschend starken Liga-Neuling Angers SCO. Für das Team des deutschen Torhüters Kevin Trapp traf wieder einmal Superstar Zlatan Ibrahimovic doppelt. Die weiteren Treffer für Paris steuerten Serge Aurier, Edinson Cavani und Lucas bei.
Juve feiert sechsten Sieg in Serie
Titelverteidiger Juventus Turin hat seine Aufholjagd in der Serie A fortgesetzt. Der italienische Meister gewann das Spitzenspiel gegen den AC Florenz mit 3:1 (1:1) und feierte damit schon den sechsten Sieg in Serie. Der schwach in die Saison gestartete Champions-League-Finalist verbesserte sich auf Tabellenplatz vier, sechs Punkte hinter Spitzenreiter Inter Mailand. Florenz hat als Zweiter nur noch zwei Zähler Vorsprung auf Juve. Der deutsche Nationalspieler Sami Khedira wurde bei seinem Comeback nach kurzer Verletzungspause nach einer Stunde ausgewechselt.
Real verliert ohne Kroos in Villarreal
Real Madrid hat in Spaniens Meisterschaft den erneuten Ausrutscher von Tabellenführer FC Barcelona nicht nutzen können. Die Königlichen unterlagen beim FC Villarreal mit 0:1 (0:1) und liegen damit als Dritter nun fünf Punkte hinter dem Spitzenreiter Barça. Die Katalanen waren am Vortag nicht über ein 2:2 gegen Deportivo La Coruña hinausgekommen. Die dritte Saison-Niederlage von Real besiegelte ein früher Treffer von Roberto Soldado in der achten Minute. Bei den Madrilenen saß Weltmeister Toni Kroos 90 Minuten auf der Bank.
Roma nur 0:0
Die AS Rom und Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger haben ihren Negativlauf in der Serie A nicht stoppen können. In einem über weite Strecken enttäuschenden Spitzenspiel kam das Team von Trainer Rudi Garcia am Sonntag nur zu einem 0:0 beim Dritten SSC Neapel. Es war das vierte sieglose Ligaspiel der Römer in Serie, wettbewerbsübergreifend sogar schon die sechste Partie ohne Sieg. Der Hauptstadtclub verlor damit weiter den Anschluss an die Tabellenspitze, hat nach 16 Spieltagen schon sieben Zähler Rückstand auf Tabellenführer Inter Mailand. Auch Neapel, das in der Liga zum zweiten Mal hintereinander sieglos blieb, büßte Punkte auf Spitzenreiter Inter ein, bleibt aber Tabellendritter.
272 Überprüfungen bei Berlin-Ultras
Nach dem Zweitliga-Spiel des 1. FC Union bei Fortuna Düsseldorf (3:0) ist es laut Polizei im Bahnhof Duisburg zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Berliner Fans und Beamten gekommen. Union-Anhänger hätten einen von der Polizei festgenommen Fan befreit, wie die Bundespolizei mitteilte. Später wurde die Fans in Hannover überprüft.
Laut Polizei solidarisierte sich eine Vielzahl der Berliner Ultras in Duisburg mit dem Festgenommenen. Sie hätten Bundespolizisten mit Schlägen und Tritten angegriffen. Ein Beamter verlor durch Tritte gegen den Kopf kurzfristig das Bewusstsein und wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wie es weiter hieß. Aufgrund der starken Überzahl der Angreifer hätten die Beamten flüchten müssen.
Auch der gefesselte Beschuldigte habe zunächst fliehen können, sei aber später im Stadtgebiet gestellt worden. Die Berliner Problemfans fuhren anschließend mit dem ICE weiter Richtung Hannover. Dort sei die Bundespolizei-Inspektion Hannover eingeschritten und habe - durch weitere Einsatzkräfte verstärkt - die Personalien aller 272 Fußball-Reisenden festgestellt.
Wie die Polizei weiter mitteilte, wurde der ICE in Hannover geteilt. Der vordere Zugteil mit den anderen Reisenden fuhr nach kurzem Aufenthalt weiter Richtung Berlin. Der zweite Zugteil blieb in Hannover stehen. Die Maßnahme habe bis kurz nach Mitternacht gedauert und sei ohne weitere Störungen verlaufen. Insgesamt waren bei der Aktion rund 180 Beamte im Einsatz.
Bericht: Paderborn suspendiert drei Spieler
Der SC Paderborn hat auf seine Talfahrt in der 2. Fußball-Bundesliga reagiert und drei Spieler suspendiert. Wie der Club bereits am Sonnabend mitteilte, sind Daniel Brückner, Mahir Saglik und Srdjan Lakic mit sofortiger Wirkung freigestellt. Die Paderborner Mannschaft von Trainer Stefan Effenberg hatte am Freitag zum Rückrundenauftakt 0:4 beim VfL Bochum verloren und rangiert nach sechs Spielen in Serie ohne Sieg in der Abstiegszone auf Relegationsplatz 16.
„Wir stecken spätestens nach dem gestrigen Spiel mitten im Abstiegskampf. Der bisherige Saisonverlauf hat gezeigt, dass sich zumindest einige Spieler darüber nicht im Klaren sind“, wird Club-Präsident Wilfried Finke in der Mitteilung zitiert. Mit den Suspendierungen solle ein Umbau im Kader auch mit Blick auf die Saison 2016/17 eingeleitet werden.
Demnach hatten Effenberg, Geschäftsführer Michael Born und das Präsidium Einigkeit über die Konsequenzen aus den jüngsten sportlichen Ergebnissen erzielt. Die drei betroffenen Spieler, die jeweils noch über Verträge bis zum 30. Juni 2016 verfügen, seien durch Effenberg über die Entscheidung informiert worden.
Bayern verteidigt Winter-Trainingslager in Katar
Karl-Heinz Rummenigge hat die nahende Entscheidung für ein Trainingslager des FC Bayern in Katar nach Kritik noch einmal verteidigt. „Wir wissen, dass wir in ein Land fahren, in denen die Menschen teilweise eine andere Kultur als in Deutschland pflegen. Wir informieren uns“, sagte der Vorstandschef auf „Sportbild.de“ (Sonntag). „Aber ein Trainingslager ist keine politische Äußerung. Niemand sollte Dinge vermischen, die nicht zusammen gehören.“
Im umstrittenen Ausrichterland der Weltmeisterschaft 2022 hatten die Bayern in der Vergangenheit mit den Bedingungen in der zum Training perfekten Aspire-Anlage gute Erfahrungen gemacht.
„Der FC Bayern hat, begünstigt durch die Erfolge seit 2010 in der Champions League, viele Anhänger in der ganzen Welt dazu gewonnen“, führte Rummenigge aus. Wer sich um diese Fans bemühe, müsse lernen, auch mit anderen Kulturen umzugehen. „Wir kommen als Sportler ja immer mit der Botschaft von Integration und freier Lebensgestaltung.“
„Das wissen unsere Partner im Katar“, sagte Rummenigge. „Sie kennen unsere Überzeugungen, zum Beispiel bei der Frage von Arbeiterrechten. Aber sie werden uns nur zuhören auf der Grundlage von Respekt und Vertrauen.“ Deshalb spreche man mit ihnen und nicht über sie, erklärte Rummenigge.
Hertha glücklich über „Weihnachtsgeschenk“
Trotz Sturm und Nieselregen war die Stimmung beim Auslaufen der Hertha-Elf am Sonntag auf dem Schenckendorff-Platz nach dem 4:0-Sieg in Darmstadt kaum zu übertreffen. „Wir wollen den dritten Platz nicht überbewerten, aber wir können auf dieser Position überwintern. Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk“, sagte Trainer Pal Dardai vom Berliner Fußball-Bundesligisten, der seinen Höhenflug auch in Hessen fortsetzte und sich auf dem Champions-League-Platz etablierte.
Marvin Plattenhardt, dem ein spektakuläres Freistoßtor in Ronny-Manier glückte, mahnte aber zu Besonnenheit trotz verständlicher Feierlaune. „Wir müssen auf dem Boden bleiben, im Vorjahr wären wir fast abgestiegen, jetzt spielen wir guten Fußball - das ist schön.“ Nach dem deutlichen Sieg hätten die Hertha-Spieler die Kabine in Darmstadt zur Partyzone erklärt. „Wir haben rumgetanzt und rumgeschrien“, berichte Plattenhardt.
Am Mittwoch im DFB-Pokalspiel bei seinem alten Club 1. FC Nürnberg ist der Abwehrspieler gesperrt. Für ihn könnte Jonannes van den Bergh zum Einsatz kommen. Das Spiel hat höchste Priorität beim Überraschungs-Dritten. „Das Pokalspiel gegen Nürnberg wird das wichtigste für uns und die Fans. Wir wollen ins Pokalfinale - da darf man träumen. Wir müssen leidenschaftlich bleiben“, sagte Dardai am Sonntag.
Deutsches Duell im Istanbul-Derby
Mario Gomez und Lukas Podolski treffen in der Süper Lig mit ihren Vereinen erstmals aufeinander. Im Atatürk-Olympiastadion kommt es am Montag (19.00 Uhr) beim Istanbul-Derby zwischen Gomez Club Besiktas und Galatasaray mit Podolski zu einem brisanten Duell. Beide Nationalspieler sind aktuell die besten Torschützen ihrer Mannschaft. Gomez schoss wettbewerbsübergreifend zwölf Tore, Podolski war neun Mal erfolgreich.
Besiktas hat die bessere Ausgangsposition. Mit einem 2:1-Auswärtssieg in Kayseri hatten die „Adler“ zuletzt die Tabellenführung erobert. Vorjahresmeister Galatasaray hingegen ist nach durchwachsenen Leistungen bis auf Platz vier abgerutscht. Der Rückstand auf Besiktas beträgt sechs Punkte.
Nach der Champions-League-Partie gegen den kasachischen Vertreter FK Astana wurde die Mannschaft von Galatasaray von ihren Fans mit einem Pfeifkonzert in die Kabine begleitet. Auch wenn das 1:1 zur Qualifikation für die Europa League reichte, bot die Mannschaft doch eine schwache Leistung.
Doch auch der Spitzenreiter der Süper Lig erlitt unter der Woche einen Dämpfer. Besiktas schied nach einer 1:3-Niederlage gegen Sporting Lissabon aus der Europa League aus. Dabei hätte bereits ein Unentschieden ausgereicht, und nach dem Führungstreffer von Mario Gomez in der 58. Minute sah es auch gut aus. Mit drei Treffern innerhalb von elf Minuten drehten die Portugiesen aber das Spiel.
„Jetzt gilt es, unsere Fans mit dem Derby-Sieg zu trösten“, sagte Trainer Senol Günes danach. In den letzten fünf Aufeinandertreffen der Stadtrivalen blieb allerdings Galatasaray stets Sieger.
Löw beginnt Feinplanung
Schon am Tag nach der Gruppenauslosung hat Joachim Löw mit seinem Stab die Feinplanung für die EM-Endrunde im kommenden Sommer in Frankreich begonnen. Der Bundestrainer flog mit seinen Assistenztrainern am Sonntag von Paris nach Berlin, wo ein zweitägiges Meeting auf dem Programm stand. Löw will von sofort an die „absolute Aufmerksamkeit“ auf die Gruppengegner Ukraine, Polen und Nordirland richten. Am Montag wird auch Teammanager Oliver Bierhoff zur Sportlichen Leitung dazustoßen. Den endgültigen Plan für die Turniervorbereitung wird der Deutsche Fußball-Bund nach dpa-Informationen wohl erst zu Beginn des neuen Jahres bekanntgeben.
„Wir haben Glück gehabt, weil wir Italien vermieden haben. Es ist eine machbare und ausgeglichene Gruppe, in der wir auf dem Papier Favorit sind“, sagte Bierhoff als einer von vier Losfeen im massiv gesicherten Palais des Congrès. Für die letzten beiden Testpartien vor der EM sollen zwei Mannschaften ausgewählt werden, die eine ähnliche Spielweise wie die Gruppenkonkurrenten haben.
Fünf bis sieben Tage vor dem ersten Gruppenspiel am 12. Juni gegen die Ukraine wird der DFB-Tross ins EM-Stammquartier nach Evian-les-Bains am Genfer See reisen. „Da wir hoffen und darauf bauen, möglichst lange im Turnier zu bleiben, brauchen wir die Zeit vorab nicht unnötig in die Länge zu ziehen“, sagte Bierhoff.
Conte kontert Balotellis EM-Vorfreude
Italiens Fußball-Nationaltrainer Antonio Conte hat der EM-Vorfreude von Stürmer Mario Balotelli einen herben Dämpfer versetzt. Der derzeit verletzte Angreifer vom AC Mailand schrieb nach der Auslosung der Gruppen für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich auf seinem Instagram-Account zu einem Bild der Gruppe Italiens: „Ich kann es kaum erwarten.“ Nationalcoach Conte, der Balotelli seit seinem Amtsantritt erst einmal nominiert hat, konterte daraufhin: „Er kann was kaum erwarten? Die EM im Fernsehen zu sehen oder sie zu spielen?“ Balotelli hatte sein bislang letztes Spiel für die Azzurri bei der WM 2014 bestritten. „Es liegt an ihm, sich zu zeigen“, ergänzte Conte. „Aber er muss sehr, sehr viel zeigen.“
Ingolstadt sucht nach Verstärkung
Der FC Ingolstadt sucht nach Verstärkungen für seinen harmlosen Angriff. „Man guckt sich um, ist doch logisch, und schaut, was der Markt hergibt“, sagte Vorstandschef Peter Jackwerth nach dem 0:2 (0:0) am Sonnabend beim FC Bayern München. Wenn es auf dem Markt im finanziellen Rahmen des Vereins „was gibt, dann werden wir hoffentlich zuschlagen“. Sonst „spielen wir so weiter, wie wir momentan aufgestellt sind“, erklärte Jackwerth weiter. Der Aufsteiger aus Oberbayern stellt mit mickrigen elf Treffern die schwächste Offensive der Fußball-Bundesliga und vergab auch gegen die Bayern gute Chancen.
Schmadtke hält Eierkopf für keine Beleidigung
Plötzlich saß Jörg Schmadtke auf der Pressetribüne. Als die zweite Hälfte zwischen Werder Bremen und seinem 1. FC Köln angepfiffen wurde, war die Anwesenheit des Managers auf der Trainerbank nicht mehr erwünscht. Denn: „Ich habe den Schiedsrichter Eierkopp genannt“, gab Schmadtke später zu. Aber: „Im Rheinland, wo ich herkomme, ist das keine Beleidigung.“ Da kommt Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken), der das 1:1 leitete, aber nicht her.
Was war passiert? Schmadtke hatte sich über den umstrittenen Elfmeterpfiff Winkmanns in der 36. Minute aufgeregt. Denn der Unparteiische hatte sich nach der leichten Berührung von Kölns Dominique Heintz mit Bremens Anthony Ujah nicht bei den Spielern erkundigt, ob es tatsächlich ein Foul war. Das hatte Winkmann aber vorher bei einer Ecke getan. „Die Ungleichbehandlung kann ich nicht nachvollziehen, das ärgert mich jedes Mal“, meinte Schmadtke. Und musste anschließend auf die Tribüne.
„Wir haben uns unterhalten, der Schiedsrichter meinte, eine Beleidigung vernommen zu haben.“ Die aus seiner Sicht keine war. Ob der Verweis noch weitere Konsequenzen für den 51-Jährigen hat, ist unklar. Immerhin zeigte er sich anschließend einsichtig: „Es war nicht richtig, das zu sagen.“