Frankfurt. Er könne sich nicht erinnern, aber auch nicht ausschließen, dass es einen Brief mit einem persönlichen Vermerk von ihm gebe.
Präsident Wolfgang Niersbach und der Deutsche Fußball-Bund wollen sich vorerst nicht zu der Veröffentlichung eines Dokuments mit angeblich handschriftlichen Notizen von Niersbach aus dem Jahr 2004 durch das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ äußern. „Wir kommentieren dies nicht“, hieß es am Sonnabend auf Anfrage vonseiten des DFB. Sollten diese Notizen von Niersbach stammen, würde der Druck auf den Verbandschef enorm wachsen.
Nach der außerordentlichen Präsidiumssitzung wird es am Montag auch zu einem Treffen von Niersbach mit den Chefs der fünf Regional- und 21 Landesverbände kommen. Dabei soll Niersbach den Vertretern der Amateurverbände unter anderem Rede und Antwort zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Vorwurf der Steuerhinterziehung stehen.
Im Mittelpunkt des Interesses wird auch die Frage stehen, ob die vom „Spiegel“ publizierten handschriftlichen Notizen auf einem Briefentwurf des WM-OK an die Fifa aus dem Jahr 2004 tatsächlich von Niersbach stammen. Dann wäre belegt, dass der DFB-Präsident nicht wie von ihm behauptet erst in diesem Sommer von dem dubiosen Geldfluss von 6,7 Millionen Euro im Zuge der Vorbereitungen auf die WM 2006 erfahren hätte. Niersbach hatte vor gut zwei Wochen erklärt, er könne sich nicht erinnern, aber auch nicht ausschließen, dass es einen Brief mit einem persönlichen Vermerk von ihm gebe.