Hamburg. Promoter will Willhelmsburger Standort zu „Hamburger Burg“ machen. WBA-Champion Brähmer vor Schritt in die Selbstständigkeit.

Der erste Kampfabend des Berliner Profiboxstalls Sauerland in der Wilhelmsburger Inselparkhalle am 5. Dezember soll keine einmalige Affäre werden. „Ich kann mir dort viele tolle Kämpfe vorstellen. Die Inselparkhalle soll unsere Hamburger Burg werden, nachdem unsere Veranstaltungen in der Alsterdorfer Sporthalle nicht ganz so erfolgreich waren“, sagte Mitinhaber Kalle Sauerland am Dienstag auf einer Pressekonferenz im Restaurant „Tarantella“ am Stephansplatz.

Hauptkämpfer der Veranstaltung, die Sat.1 von 23.30 Uhr an überträgt (Info und Tickets: www.boxen.com), ist Halbmittelgewichtler Jack Culcay. Der 30-Jährige, der seine Karriere 2009 beim Hamburger Universum-Stall begann und vor seinem Umzug nach Berlin fünf Jahre in Hamburg lebte, verteidigt seinen Interims-WM-Titel der WBA gegen den Australier Dennis Hogan. Im zweiten Hauptkampf trifft Hamburgs Cruisergewichts-Toptalent Noel Gevor, 25, auf einen noch nicht benannten Gegner.

Brähmer vor Selbstständigkeit

Während in Hamburg also die Zukunftshoffnungen zu sehen sein sollen, gibt es um einen der Sauerland-Altmeister anhaltende Irritationen. WBA-Halbschwergewichtschampion Jürgen Brähmer, 37, zieht offenbar den Schritt in die Selbstständigkeit in Erwägung. Der Schweriner ist aus dem österreichischen Verband, unter dessen Flagge alle Sauerland-Kämpfer boxen, ausgetreten und zum Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) zurückgekehrt. Dort hat er sich indes nicht nur als Sportler, sondern auch als Manager und Promoter lizensieren lassen. Brähmer hatte seine für diesen Sonnabend in Monaco geplante Titelverteidigung gegen den Südafrikaner Thomas Oosthuizen vor einigen Wochen abgesagt, weil sein Arzt ihm wegen einer Anfang September erlittenen Blessur der linken Hand Sportverbot erteilt hatte. Brähmer hatte in seinen ersten Profijahren mehrfach angeschlagen Kämpfe bestritten und zuletzt betont, dieses Risiko nie mehr eingehen zu wollen.

Tatsächlich soll er sich jedoch auch über die ungeklärten Rahmenbedingungen der Reise ins Fürstentum geärgert haben. Der Wechsel zum BDB ist deshalb auch als Vorsichtsmaßnahme zu werten, um einer möglichen Sperre durch die Österreicher zu entgehen. Kalle Sauerland will von einer Trennung allerdings nichts wissen. „Wir planen weiter mit Jürgen und hoffen, dass er spätestens im März wieder fit ist. Unser Vertrag läuft noch einige Zeit, jetzt kommen die großen Kämpfe“, sagte er. Brähmer dagegen geht davon aus, nicht vertraglich gebunden, sondern nur Vereinbarungen für einzelne Kämpfe eingegangen zu sein.