Hamburg. Stich steigert den Werbewert des Hamburger Sportevents um 303 Prozent. Verhandlungen mit möglichen neuen Hauptsponsoren laufen.

In Zeiten, in denen darüber diskutiert wird, wie Hamburg als Olympiakandidat seine internationale Bekanntheit steigern kann, tut es bisweilen gut, sich der Dinge zu besinnen, die die Stadt im weltweiten Sportgeschehen bereits vorweisen kann. In dieser Woche versenden die Organisatoren des Herrentennisturniers am Rothenbaum den Post Event Report für ihre diesjährige Veranstaltung, die am 2. August mit dem Finalsieg des Spaniers Rafael Nadal endete. Darin ist das Geschehen in Zahlen zusammengefasst, und diese sind auch in diesem Jahr eindrucksvoll.

98 Sender aus 63 Ländern übertrugen 4.479 Stunden lang live aus Hamburg und erreichten damit 18,85 Millionen Fans weltweit. Im Fünfjahresvergleich stieg die Zahl der TV-Zuschauer international um 63 Prozent. Noch deutlicher ist der Zuwachs der nationalen Fernsehreichweite. Dank des 2014 eingestiegenen Exklusivpartners Eurosport konnte in diesem Jahr die Zweimillionenmarke geknackt werden, an den sieben Turniertagen schauten bundesweit insgesamt 2,04 Millionen Tennisbegeisterte zu. Damit hat sich die Reichweite im Vergleich zu den 975.000 Zuschauern im Jahr 2011 mehr als verdoppelt.

Die besten Bilder vom Rothenbaum-Turnier

Biss in die Trophäe: Rafael Nadal siegte erneut am Rothenbaum
Biss in die Trophäe: Rafael Nadal siegte erneut am Rothenbaum © dpa | Daniel Reinhardt
Im Finale besiegte Nadal den ...
Im Finale besiegte Nadal den ... © Daniel Reinhardt
... Italiener Fabio Fognini
... Italiener Fabio Fognini © dpa | Daniel Reinhardt
So sehen glückliche Qualifikanten aus: Der Franzose Lucas Pouille feierte mit dem Halbfinaleinzug am Rothenbaum den größten Erfolg seiner Karriere
So sehen glückliche Qualifikanten aus: Der Franzose Lucas Pouille feierte mit dem Halbfinaleinzug am Rothenbaum den größten Erfolg seiner Karriere © dpa
Benoit Paire, der zuvor noch das Turnier im schwedischen Bastad gewonnen hatte, konnte die Niederlage gegen seinen Landsmann kaum fassen
Benoit Paire, der zuvor noch das Turnier im schwedischen Bastad gewonnen hatte, konnte die Niederlage gegen seinen Landsmann kaum fassen © dpa
Zuschauer am Rothenbaum
Zuschauer am Rothenbaum © Witters
Zuschauer am Rothenbaum
Zuschauer am Rothenbaum © Witters
Zuschauer am Rothenbaum
Zuschauer am Rothenbaum © Witters
Rafael Nadal jubelt über seinen Viertelfinaleinzug am Rothenbaum
Rafael Nadal jubelt über seinen Viertelfinaleinzug am Rothenbaum © dpa | Daniel Bockwoldt
Der Tscheche Jiri Veselyblieb gegen Nadal chancenlos
Der Tscheche Jiri Veselyblieb gegen Nadal chancenlos © dpa | Daniel Bockwoldt
Alle Verrenkungen waren umsonst: Florian Mayer schied im Achtelfinale als letzter Deutscher aus
Alle Verrenkungen waren umsonst: Florian Mayer schied im Achtelfinale als letzter Deutscher aus © Witters
Gegen den Italiener Andreas Seppi setzte es eine Dreisatzniederlage
Gegen den Italiener Andreas Seppi setzte es eine Dreisatzniederlage © Witters
Dabei hatte Mayer den ersten Satz noch für sich entschieden
Dabei hatte Mayer den ersten Satz noch für sich entschieden © Witters
Am Ende ging dem 31 Jahre alten Bayreuther allerdings die Puste aus
Am Ende ging dem 31 Jahre alten Bayreuther allerdings die Puste aus © Witters
Alexander Zverev schnupperte an der Sensation und musste sich am Ende doch geschlagen geben
Alexander Zverev schnupperte an der Sensation und musste sich am Ende doch geschlagen geben © Witters | TayDucLam
Tommy Robredo war eine Nummer zu stark für den Hamburger Jung
Tommy Robredo war eine Nummer zu stark für den Hamburger Jung © Witters | TayDucLam
Zverev unterlag mit 7:6 (7:3), 4:6 und 2:6
Zverev unterlag mit 7:6 (7:3), 4:6 und 2:6 © Witters | TayDucLam
Rafael steht nach großem Kampf in der nächsten Runde am Rothenbaum
Rafael steht nach großem Kampf in der nächsten Runde am Rothenbaum © dpa | Daniel Bockwoldt
Der spanische Sandplatzkönig verlor den ersten Satz mit 3:6 gegen seinen Landsamnn Fernando Verdasco, kämpfte sich wieder zurück ins Match
Der spanische Sandplatzkönig verlor den ersten Satz mit 3:6 gegen seinen Landsamnn Fernando Verdasco, kämpfte sich wieder zurück ins Match © Witters | TayDucLam
Am Ende unterstrich Nadal seinen Favoritenstatus und setzte sich nach 1:56 Stunden mit 3:6, 6:1 und 6:1 durch
Am Ende unterstrich Nadal seinen Favoritenstatus und setzte sich nach 1:56 Stunden mit 3:6, 6:1 und 6:1 durch © Witters | TayDucLam
Kurzes Vergnügen: Philipp Kohlschreiber ist am Rothenbaum bereits in der ersten Runde ausgeschieden
Kurzes Vergnügen: Philipp Kohlschreiber ist am Rothenbaum bereits in der ersten Runde ausgeschieden © Witters
Gegen den Franzosen Benoit Paire unterlag die deutsche Nummer eins mit 3:6, 6:3, 1:6
Gegen den Franzosen Benoit Paire unterlag die deutsche Nummer eins mit 3:6, 6:3, 1:6 © Witters
Kohlschreiber musste sich bei seinem ersten frühen Hamburg-Aus seit sieben Jahren vor allem über viele leichtsinnige Fehler ärgern
Kohlschreiber musste sich bei seinem ersten frühen Hamburg-Aus seit sieben Jahren vor allem über viele leichtsinnige Fehler ärgern © Witters
Florian Meyer musste sich in der ersten Runde mächtig strecken
Florian Meyer musste sich in der ersten Runde mächtig strecken © Witters
Gegner war der Spanier Albert Montanes, der in der Qualifikation Mischa Zverev ausgeschaltet hatte
Gegner war der Spanier Albert Montanes, der in der Qualifikation Mischa Zverev ausgeschaltet hatte © Witters
Der Bayreuther Meyer war damit einer von nur drei deutschen Startern im Hauptfeld
Der Bayreuther Meyer war damit einer von nur drei deutschen Startern im Hauptfeld © Witters
Er ist das Zugpferd: Sandplatz-Spezialist Rafael Nadal schlägt zum vierten Mal am Rothenbaum auf
Er ist das Zugpferd: Sandplatz-Spezialist Rafael Nadal schlägt zum vierten Mal am Rothenbaum auf © dpa | Axel Heimken
32 Profis spielen beim Hamburger ATP-Turnier um den Titel
32 Profis spielen beim Hamburger ATP-Turnier um den Titel © dpa | Daniel Bockwoldt
Vorab standen sich Turnier-Chef Michael Stich (l.) und Goran Ivanisevic zum Legendenmatch gegenüber
Vorab standen sich Turnier-Chef Michael Stich (l.) und Goran Ivanisevic zum Legendenmatch gegenüber © WITTERS | TimGroothuis
Und vor allem Ivanisevic zeigte dabei sein Show-Talent
Und vor allem Ivanisevic zeigte dabei sein Show-Talent © WITTERS | TimGroothuis
Der Kroate ärgerte sich publikumswirksam...
Der Kroate ärgerte sich publikumswirksam... © WITTERS | TimGroothuis
...und scheute dabei auch keine obszöne Gesten
...und scheute dabei auch keine obszöne Gesten © WITTERS | TimGroothuis
Auch Ex-HSV-Präsident Jürgen Hunke hatte auf der Tribüne seinen Spaß
Auch Ex-HSV-Präsident Jürgen Hunke hatte auf der Tribüne seinen Spaß © WITTERS | TimGroothuis
Am Ende siegte Ivanisevic mit 6:7 (2:7), 6:3 und 11:9 - einen Pokal gab es aber auch für Stich
Am Ende siegte Ivanisevic mit 6:7 (2:7), 6:3 und 11:9 - einen Pokal gab es aber auch für Stich © WITTERS | TimGroothuis
Auch mit dem Australier Pat Cash duellierte sich Lokalmatador Stich
Auch mit dem Australier Pat Cash duellierte sich Lokalmatador Stich © WITTERS | ValeriaWitters
Am Rothenbaum wirbt Hamburg auch kräftig für die Olympischen Sommerspiele 2024
Am Rothenbaum wirbt Hamburg auch kräftig für die Olympischen Sommerspiele 2024 © WITTERS | TimGroothuis
Spaßvogel: Aufschlag-Ass Goran Ivanisevic beim Showmatch gegen Michael Stich
Spaßvogel: Aufschlag-Ass Goran Ivanisevic beim Showmatch gegen Michael Stich © WITTERS | TimGroothuis
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Besonders anschaulich ist die Entwicklung des Turniers unter Direktor Michael Stich, der nach der Abstufung von der Masters- in die drittklassige 1000er-Serie im Jahr 2009 die Geschäfte übernahm, am Gross Advertising Value, dem Bruttowerbewert, abzulesen. Dieser ist von 56,649 Millionen in 2011 um 303 Prozent auf 226,35 Millionen in diesem Jahr angestiegen. Da im selben Zeitraum allerdings auch das Preisgeld um 350.000 auf 1,35 Millionen Euro im kommenden Jahr erhöht wurde, sind Stich und sein Partner Detlef Hammer, Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur HSE, in diesen Wochen verstärkt auf der Suche nach neuen Geldgebern.

Verhandlungen mit potenziellen Hauptsponsoren

34 Unternehmen unterstützten das Turnier in diesem Jahr. Besonders interessant ist derzeit das Thema Haupt-/Titelsponsor. Der bisherige Partner Bet-at-home war im Sommer in Ungnade gefallen, nachdem dessen Sprecher Claus Retschitzegger auf der Abschlusspressekonferenz harsche Kritik am Teilnehmerfeld geübt und eine Umwandlung der traditionsreichen Anlage von Sand- auf Hartplatz gefordert hatte.

Zwar sind die Gespräche mit dem österreichischen Wettunternehmen noch immer in der Findungsphase. Stich und Hammer, die bis 2018 die Lizenz für die Austragung des Turniers halten, führen jedoch parallel Verhandlungen mit mehreren Unternehmen. „Ich kann sagen, dass wir uns um die Zukunft des Turniers keinerlei Sorgen machen“, sagte Hammer. Der Kartenvorverkauf für das Turnier 2016, das vom 9. bis 17. Juli und damit direkt im Anschluss an das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon ausgetragen wird, startet Ende November zum Weihnachtsgeschäft. Die Preise bleiben im Schnitt stabil.