Hamburg. Wettanbieter ist unzufrieden mit dem Starterfeld des aus seiner Sicht viertklassigen Turniers. Stich springt vor Finale für Nadal ein.
Das traditionsreiche ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum muss sich möglicherweise einen neuen Titelsponsor suchen. Der aktuelle Hauptförderer, ein österreichischer Wettanbieter (bet-at-home), hat noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob der auslaufende Fünf-Jahres-Vertrag mit den Turnierorganisatoren verlängert wird.
Außer dem Spanier Nadal habe es zu wenig Zugpferde gegeben, sagte Unternehmenssprecher Claus Retschitzegger am Sonntag in der Hansestadt: "Die Qualität des Spielerfeldes hätte besser sein können. Auch die Umstellung auf ein Hartplatzturnier könnte ein Thema sein."
Die Sandplatz-Veranstaltung ähnele eher einem viertklassigen Turnier mit 250er-Status als dem jetzigen mit 500 zu vergebenden Weltranglisten-Punkten, sagte Retschitzegger, der bei dem Wettportal für das Tennis-Sponsoring zuständig ist.
Die besten Bilder vom Rothenbaum-Turnier
1/37
Stich kontert die Kritik
Turnierdirektor Michael Stich wies die Äußerungen Retschitzeggers zurück: "Dass zwei Topspieler wie David Ferrer und Gilles Simon verletzungsbedingt kurzfristig absagen mussten, war einfach Pech", sagte der ehemalige Wimbledonsieger, der auch an dem traditionellen Sandbelag auf den Turnierplätzen festhalten will: "Alles andere macht keinen Sinn."
Retschitzegger sagte, es werde sicher sehr gute Gespräche über eine Verlängerung geben, man müsse aber finanziell zusammenkommen. „Wir werden uns das Turnier genau ansehen, die letzten fünf Jahre bewerten“. Die Entscheidung solle zeitnah fallen, sagte er. Stich jedenfalls hofft, dass die Gespräche positiv verlaufen und der Hauptsponsor an Bord bleibt. „Ich würde mich freuen, wenn wir die Zusammenarbeit weiterführen“, sagte er.
Stich erschien verschwitzt zur Pressekonferenz
Dank des Auftritts von Superstar Rafael Nadal zog Stich trotz des schlechten Wetters ein positives Fazit der Tenniswoche am Rothenbaum. Nadal sei eine „totale Bereicherung“ und hauptverantwortlich dafür gewesen, dass 70.700 Besucher auf die Anlage kamen, sagte Stich.
Ähnliche Zuschauerzahlen wie in diesem Jahr hatte die Veranstaltung zuletzt 2013 erreicht, als Stars wie Tommy Haas und Roger Federer dabei waren. „Nun fehlt uns von den Top Drei nur noch Novak Djokovic“, sagte Stich, der am Morgen vor dem Finale als Einspielpartner für Nadal herhalten musste und verschwitzt zur Pressekonferenz erschien.
„Es hat Spaß gemacht, wir sind ja eine Full-Service-Agentur", sagte der Turnierdirektor über das kurzfristige Morgentraining mit dem Spanier.
Wegen der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro wird die 110. Auflage des Sandplatz-Events im kommenden Jahr schon vom 9. bis 17. Juli stattfinden. Ein Belagwechsel auf Hartplatz, auf dem in Rio gespielt wird, komme für ihn aber nicht infrage, sagte Stich.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.