München. „Die Engländer überholen uns gerade links und rechts im TV-Geld, im Marketing, in Aktivitäten am Transfermarkt“, sagte Rummenigge.
Karl-Heinz Rummenigge hat zum Auftakt der China-Reise des FC Bayern München einen Warnruf an die gesamte Fußball-Bundesliga gerichtet. Die Weltmeister-Liga müsse aufpassen, im internationalen Wettbewerb insbesondere gegenüber der englischen Premier League nicht zu sehr in Rückstand zu geraten. „Wer den Transfermarkt verfolgt, sieht, mit welchen Aktivitäten da in England im Augenblick gearbeitet wird. Die Bundesliga muss aufpassen, dass sie nicht leergekauft wird von England“, sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters.
Die Premier League erlöst deutlich mehr Geld als alle anderen Top-Ligen in Europa. Der neue Fernsehvertrag für die Spielzeiten von 2016 bis 2019 wird den 20 Vereinen insgesamt 6,9 Milliarden Euro einbringen. Zum Vergleich: Die Bundesliga erlöst mit ihrem laufenden Vierjahresvertrag insgesamt 2,5 Milliarden. Auch bei den Einkünften aus den Auslandsrechten ist England führend. „Die Engländer überholen uns gerade links und rechts im TV-Geld, im Marketing, in Aktivitäten am Transfermarkt, überall. Ich glaube, die Bundesliga muss aufpassen, dass sie nicht den Anschluss verliert“, erklärte Rummenigge.
Die Bundesliga müsse sich darum auch mehr im Ausland zeigen. Die Bayern sind seit Freitag in China, Borussia Dortmund war während der Vorbereitung in Japan und Malaysia mit einem Zwischenstopp in Singapur. „Um den Anschluss nicht zu verlieren, muss man einfach auch solche Reisen machen. Das sind keine Vergnügungsreisen, das weiß ich auch“, sagte Rummenigge: „Man kann auch nach Österreich oder in die Schweiz zur Vorbereitung gehen, das ist dann angenehmer für die Spieler und die Trainer. Aber wenn das acht oder neun Clubs machen, bringt das die Bundesliga irgendwie nicht weiter.“