Hamburg. Trotz Interesses aus der Bundesliga und dem Ausland würde der Pole gerne in Hamburg bleiben. Die Entscheidung soll zeitnah fallen.
Er kam mit einigen Vorschusslorbeern zum FC St. Pauli: Waldemar Sobota, Europa-League-Teilnehmer mit dem FC Brügge, polnischer Nationalspieler, eingewechselt beim 2:0-Sieg gegen Weltmeister Deutschland im Oktober.
Dass sich der 28 Jahre alte Rechtsaußen auf ein Leihgeschäft mit dem Hamburger Zweitligisten einließ, überraschte im Januar viele. In den folgenden sechs Monaten konnte Sobota sein großes Potenzial auch aufgrund einer Muskelverletzung aber nur selten ausspielen. So war es nicht verwunderlich, dass Sportchef Thomas Meggle die Kaufoption für Sobota verstreichen ließ.
Zwei Tage vor St. Paulis Trainingsauftakt am Montag dürfen sich die Fans des Kiezclubs dennoch berechtigte Hoffnungen machen, dass Sobota auch in der kommenden Saison am Millerntor spielt. St. Pauli ist weiterhin interessiert, den Polen zu verpflichten, und hat dabei gute Chancen. „Waldemar würde gerne bleiben“, verriet sein Berater Martin Balcer dem Abendblatt. Und das, obwohl Sobota lose Anfragen aus der Bundesliga und seit Freitag ein Angebot aus der Ersten griechischen Liga hat. Sobota fühle sich wohl in Hamburg und genieße die Atmosphäre bei St. Pauli, sagt sein Berater. Gerne würde er den Fans etwas zurückgeben.
Knackpunkt des Transfers ist die Ablöse. Sobota hat in Brügge noch einen Vertrag bis 2017, aber keine sportliche Perspektive mehr. Brügge will einen Teil der Ablöse von einer Million Euro wieder einspielen, die der Club vor zwei Jahren an Slask Breslau nach Polen überwies. Andererseits geht es für Brügge auch darum, das Gehalt für Sobota einzusparen. Eine Entscheidung fällt in der kommenden Woche.
Vielleicht gelingt es St. Paulis Sportchef Thomas Meggle erneut, einen Spieler ablösefrei aus einem laufenden Vertrag abzuwerben. Am Donnerstag war ihm das beim japanischen Linksaußen Ryo Miyaichi vom FC Arsenal gelungen. An der Flügelzange Sobota/Miyaichi dürften St. Paulis Fans in jedem Fall viel Freude haben.