„Wir hatten mit dem Torhüter einen elften Feldspieler. Ich glaube, dass da Manuel Neuer für einen Wandel im Weltfußball sorgt“, sagte der Bundestrainer. Einen Reifeprozess bescheinigte er Toni Kroos.
München/Hamburg. Joachim Löw sieht Weltmeister Deutschland nach dem Titelgewinn in Brasilien auf einer Spielposition als „Vorreiter“ im Weltfußball. „Wir hatten mit dem Torhüter einen elften Feldspieler. Ich glaube, dass da Manuel Neuer für einen Wandel im Weltfußball sorgt“, sagte der Bundestrainer im „Kicker“-Interview.
Der Torhüter des FC Bayern München, der als bester Schlussmann des Turniers ausgezeichnet worden war, rette nicht nur oft in höchster Not außerhalb des Strafraums. „Wichtiger ist: Er ist hinten sozusagen der Erste, der das Spiel eröffnet und die anderen dirigiert. Das ist die Zukunft im Fußball“, sagte Löw. In der Bundesliga habe er bereits erste Nachahmer dieses offensiven Torwartstils gesehen.
Einen großen Reifeprozess bescheinigte Löw dem zu Real Madrid gewechselten Mittelfeldspieler Toni Kroos. Der 24-Jährige habe sich seit der EM 2012 „von einem jungen, talentierten Spieler zum Mann, zum Stammspieler und absoluten Leistungsträger“ entwickelt.
Löw kündigte zugleich an, dass Juniorencoach Horst Hrubesch in den Playoff-Spielen der U21-Auswahl gegen die Ukraine um die Teilnahme an der EM-Endrunde 2015 nicht auf Hilfe aus dem A-Team hoffen kann. Spielberechtigte Youngster wie Julian Draxler (20/Schalke), Matthias Ginter (20/Dortmund) oder Antonio Rüdiger (21/Stuttgart) würden im Oktober bei den zeitgleich stattfinden EM-Qualifikationsspielen der Nationalelf in Polen und gegen Irland benötigt. „Das hat Vorrang.“