Die Hansestadt würde in erster Linie mit „sehr kompakten Spielen“ punkten, meint Michael Neumann. Am Montag sollen die Pläne der Bewerber für die Olympischen Spiele vorgestellt werden.
Hamburg. Hamburgs Senator für Inneres und Sport, Michael Neumann, geht mit viel Optimismus in das Rennen um eine mögliche Bewerbung für Olympische Spiele. „Es geht darum, dass Deutschland erfolgreich ist und wir endlich wieder olympische Sommerspiele in unserem Land begrüßen können“, sagte der 44 Jahre alte Politiker: „Wir glauben, dass Hamburg die beste Visitenkarte ist.“
Die Hansestadt würde in erster Linie mit „sehr kompakten Spielen“ punkten, fügte Neumann an. Alle Sportstätten könnten sich demnach in einem Radius von fünf Kilometern befinden. Zudem habe Hamburg das Potenzial, mit der „Besonderheit der Spiele am Wasser zu begeistern“.
Am kommenden Montag sollen die Pläne der Bewerber und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für die Spiele 2024 oder 2028 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Sollte sich der DOSB für die Hauptstadt als Kandidaten entscheiden, „werden wir alles dafür tun, dass Berlin international erfolgreich ist“, sagte Neumann: „Dann werde ich der erste Volunteer für Berlin sein, wenn es denn sein muss.“
Eine Entscheidung über einen möglichen deutschen Bewerber könnte bei der DOSB-Mitgliederversammlung am 6. Dezember in Dresden fallen.
Berlin setzt auf Sparsamkeit
Konkurrent Berlin legt neben Sparsamkeit vor allem Wert auf Bürgernähe. Obwohl man in der Senatskanzlei offizielle Angaben vermeidet, schätzen Experten angesichts des vorgelegten Sportstättenkonzepts die Gesamtkosten auf zwei Milliarden Euro.
Dabei will die Hauptstadt vor allem die bestehende Infrastruktur nutzen. Alle vorhandenen Arenen sollen für die Spiele nur saniert und gegebenenfalls vergrößert, zusätzlich benötigte Sportstätten nur temporär errichtet werden. Die Bürger Berlins sind noch gespalten. Nur eine knappe Mehrheit von 52 Prozent begrüßt laut einer Forsa-Umfrage das Projekt, 46 Prozent der 1003 Befragten äußerten sich ablehnend.