Die Kielerin Kerber erreicht trotz einer Schwächephase die dritte Runde. Julia Görges aus Bad Oldesloe und der Hamburger Tobias Kamke sind wie die Williams-Schwestern ausgeschieden.

Paris. Nächster Rückschlag für Sabine Lisicki: Die Weltranglisten-17. aus Berlin musste in der zweiten Runde der French Open gegen ihre ungesetzte Landsfrau Mona Barthel (Bad Segeberg) beim Stand von 1:6, 0:3 und 0:30 wegen einer Handgelenkverletzung aufgeben. Kurioserweise spielte Lisicki auf dem gleichen Platz, wo einen Tag zuvor der gebürtige Hamburger Tommy Haas wegen einer Schulterverletzung ebenfalls aufgeben musste.

Nach dem ersten verlorenen Spiel im Auftaktsatz und 15:15 kam Wimbledon-Finalistin Lisicki nach einem Vorhandschlag ins Straucheln und fiel bei dem Sturz auf die rechte Schlaghand. Die gerade erst von einer Grippe genesene Lisicki wurde danach mehrere Minuten behandelt, konnte aber zunächst mit einem Tapeverband am Handgelenk weiterspielen. Allerdings war der Fed-Cup-Spielerin das Handicap deutlich anzumerken. Zeitweise kamen nur 24 Prozent ihrer ersten Aufschläge.

Die Weltranglisten-74. Barthel trifft im Match um den Einzug ins Achtelfinale am Freitag entweder auf Jaroslawa Schwedowa (Kasachstan) oder Pauline Parmentier (Frankreich).

Dagegen halten Pechsträhne und Krise von Lisicki weiter. Zuvor hatte sie schon zweimal in dieser Saison ein Match absagen müssen. Acht Siegen stehen 2014 sieben Niederlagen gegenüber. Bei 17 Turnieren nach dem unvollendeten Sommermärchen in Wimbledon waren Lisicki im Einzel lediglich beim Halbfinaleinzug in Luxemburg im Oktober 2013 einmal drei Erfolge in Serie geglückt.

Kerber weiter, Görges raus


Angelique Kerber hatte zu diesem Zeitpunkt bereits als erste deutsche Tennisspielerin die dritte Runde der French Open in Paris erreicht. Die Weltranglisten-Neunte aus Kiel gewann 6:2, 7:5 gegen Varvara Lepchenko aus den USA. In der Runde der letzten 32 trifft Kerber entweder auf die Slowakin Daniela Hantuchova oder die Französin Claire Feuerstein. Kerber hatte im vorigen Jahr das Achtelfinale erreicht und stand 2012 sogar im Viertelfinale.

Fed-Cup-Spielerin Julia Görges hat hingegen eine Überraschung verpasst und ist als erster deutscher Profi in der zweiten Runde ausgeschieden. Die Weltranglisten-107. aus Bad Oldesloe unterlag der Australian-Open-Halbfinalistin Eugenie Bouchard (Kanada/Nr. 18) nach starkem Beginn mit 6:2, 2:6, 1:6. Vier Tage nach ihrem Turniersieg beim Nürnberger Versicherungscup verwandelte die 20-jährige Bouchard ihren ersten Matchball nach 1:35 Stunden. Damit muss Görges, einst die Nummer 15 der Welt, weiter auf den ersten Drittrunden-Einzug bei einem Grand-Slam-Turnier seit Januar 2013 warten.

Williams-Schwestern bereits beide ausgeschieden


Als sechster der acht gestarteten deutschen Männer ist Tobias Kamke ausgeschieden. Der Davis-Cup-Spieler aus Lübeck verlor in der zweiten Runde nach gut zwei Stunden Spielzeit 3:6, 6:3, 3:6, 0:6 gegen den einstigen Top-Ten-Spieler Marin Cilic aus Kroatien. Cilic trifft nun auf den Weltranglisten-Zweiten Novak Djokovic aus Serbien, der Jeremy Chardy aus Frankreich glatt in drei Sätzen besiegte. Am Donnerstag haben noch Philipp Kohlschreiber und Jan-Lennard Struff die Chance auf den Einzug in die dritte Runde. Ausgeschieden waren schon in der ersten Runde Tommy Haas, Daniel Brands, Dustin Brown, Andreas Beck und Benjamin Becker.

Völlig überraschend ist Titelverteidigerin Serena Williams in der zweiten Runde gescheitert. Die Weltranglistenerste verlor nach einer indiskutablen Leistung 2:6, 2:6 gegen Garbine Muguruza aus Spanien. Die Außenseiterin ist nur die Nummer 35 der Welt. Williams haderte auf dem windigen Court Suzanne Lenglen mit sich selbst und den Bedingungen. Nach 1:04 Stunden nutzte die 20-Jährige ihren ersten Matchball.

Vor Serena Williams hatte schon ihre Schwester Venus verloren, damit fällt ein direktes Duell in der dritten Runde von Paris aus.