Der gebürtige Hamburger führte bereits 5:2 gegen Jürgen Zopp, konnte nach einer Vorhand aber nicht mehr weiterspielen. Philipp Kohlschreiber steht nach dem 7:5, 6:4, 6:1 gegen Pere Riba in der zweiten Runde.
Paris. Der gebürtige Hamburger Tennisprofi Tommy Haas hat sein Erstrundenmatch bei den French Open wegen Schmerzen in seiner lädierten Schulter aufgegeben. Der Weltranglisten-18. konnte beim Stand von 5:2 und 30:40 gegen Jürgen Zopp (Estland) nicht mehr weiterspielen.
Nach einer Vorhand ließ der 36-jährige Haas mit schmerzverzerrtem Gesicht den Schläger fallen, nahm die Kappe ab und lief zu seiner Bank. Ein herbeigerufener Physiotherapeut konnte auch nicht mehr helfen.
Haas denkt allerdings nicht an ein sofortiges Ende seiner Tennis-Karriere. „Ich habe was gespürt in der Schulter und auch was gehört“, sagte der 36-Jährige.
Haas will sich an diesem Mittwoch von einem Arzt am Chiemsee untersuchen lassen, dachte vor seiner Abreise allerdings schon an die anstehenden Rasenturniere. Der 18. der Weltrangliste fühlt sich abgesehen von der Schulterverletzung fit und würde gern auf der ATP-Tour weiterspielen, da ihm immer noch gute Resultate gelingen. Anderenfalls würde ein Abschied leichter fallen. „Wenn ich operiert werden muss, ist sowieso Schluss“, betonte der Wahl-Amerikaner.
Bereits zum vierten Mal in dieser Saison gab Haas ein Match vorzeitig auf. Auch beim ersten Grand Slam des Jahres, den Australian Open, hatte die deutsche Nummer eins sein Auftaktmatch wegen der ständigen Schmerzen in der rechten Schulter nicht zu Ende spielen können. Bereits dreimal ist der gebürtige Hamburger bislang an der Schulter operiert worden.
Kohlschreiber in Paris weiter
Philipp Kohlschreiber steht dagegen in der zweiten Runde. Drei Tage nach seinem Turniersieg in Düsseldorf gewann Kohlschreiber am Dienstag in Paris 7:5, 6:4, 6:1 gegen den Spanier Pere Riba. Nächster Gegner ist entweder Kohlschreibers Düsseldorfer Halbfinal-Kontrahent Denis Istomin aus Usbekistan oder der Ukrainer Sergej Stachowsky.
Als erster der gestarteten acht deutschen Herren war am Montag Tobias Kamke weitergekommen, Benjamin Becker und Andreas Beck schieden aus. Kohlschreiber verschaffte sich im ausgeglichenen ersten Satz mit dem Break zum 6:5 den entscheidenden Vorteil, wenig später nutzte der Weltranglisten-24. aus Augsburg seinen zweiten Satzball und ließ sofort ein weiteres Break zum 1:0 im zweiten Durchgang folgen.
Gegen die Nummer 84 der Welt musste Kohlschreiber auch danach weiter zunächst viel Arbeit verrichten und für seine Punkte kämpfen. Riba zeigte solides Sandplatz-Tennis, in kritischen Momenten konnte Kohlschreiber aber stets einen Tick zulegen. Der zweimalige Paris-Achtelfinalist nahm Riba im dritten Durchgang den Aufschlag zum 2:1 ab. Damit war der Widerstand des 26-Jährigen gebrochen, nach 1:47 Stunden war die Partie unter dem grauen Pariser Himmel auf Platz 3 beendet.
Pfizenmaier weiter, Brown raus
Dinah Pfizenmaier hat in Paris im dritten Jahr nacheinander die zweite Runde erreicht. Die Tennisspielerin aus Kamen setzte sich am Dienstag 4:6, 6:3, 6:3 gegen die Spanierin Estrella Cabeza Candela durch. Im entscheidenden Satz holte die 22-Jährige einen 1:3-Rückstand auf. In der nächsten Runde trifft Pfizenmaier auf die an Nummer zehn gesetzte Italienerin Sara Errani oder Madison Keys aus den USA.
Von den acht gestarteten deutschen Damen stehen sechs in der zweiten Runde. Weiter kamen auch Angelique Kerber, Sabine Lisicki, Andrea Petkovic, Julia Görges und Mona Barthel. Ausgeschieden sind Annika Beck und Anna-Lena-Friedsam.
Als fünfter der acht gestarteten deutschen Tennis-Herren ist Dustin Brown hingegen in der ersten Runde ausgeschieden. Der 82. der Weltrangliste verlor 6:7 (5:7), 4:6, 7:6 (7:1), 5:7 gegen den Australier Marinko Matosevic. Brown führte im vierten Durchgang schon 5:1, vergab insgesamt drei Satzbälle und wartet damit weiterhin auf seinen ersten Zweitrunden-Einzug in Paris.
Jan-Lennard Struff steht indes erstmals in der zweiten Runde der French Open. Der 24-jährige aus Warstein gewann glatt mit 6:1, 6:4, 6:4 gegen den Franzosen Albano Olivetti. Der 161. der Weltrangliste war dank einer Wildcard dabei. Struff trifft in der zweiten Runde auf den Franzosen Gael Monfils und darf sich damit auf ein Match auf einem der großen Plätze einstellen.