Lisicki gewann leicht grippegeschwächt gegen die Französin Fiona Ferro, Barthel setzte sich überraschend deutlich gegen Karin Knapp durch. Becker-Schützling Novak Djokovic sorgte für Entertainment.

Paris. Sabine Lisicki und Mona Barthel haben Auftaktsiege bei den French Open gefeiert und treffen in der zweiten Runde in einem deutschen Tennis-Duell aufeinander. Lisicki gewann am Montag in Paris 6:1, 7:5 gegen die Französin Fiona Ferro, Barthel setzte sich parallel überraschend deutlich mit 6:4, 6:0 gegen Karin Knapp durch. Die höher eingestufte Italienerin hatte in der Vorwoche das Halbfinale beim WTA-Turnier in Nürnberg erreicht.

Bereits am Sonntag war Angelique Kerber weitergekommen, Annika Beck schied dagegen aus. Insgesamt gingen je acht deutsche Damen und Herren ins Rennen. Nur wenige Sekunden nach Barthel verwandelte die letztjährige Wimbledon-Finalistin Lisicki ihren Matchball gegen Fierro. Die 17-Jährige war dank einer Wildcard ins Hauptfeld gekommen, ist derzeit die beste Juniorin in Frankreich, aber nur die Nummer 416 der Weltrangliste.

Wegen leichten Regens begann auch das Match auf Platz sechs fast eineinhalb Stunden später als geplant. Mit einer schnellen 4:0-Führung startete Lisicki optimal, allerdings verlor die Nummer 17 der Welt auf dem nicht so sehr geliebten roten Sand im zweiten Satz unerklärlicherweise den Faden und lag 1:4 hinten. Danach fing sich die 24-Jährige wieder und beendete im zweiten Anlauf mit eigenem Aufschlag nach 67 Minuten die Partie.

Vorjahresfinalistin Maria Scharapowa hat mit einem glatten Erfolg die zweite Runde erreicht. Die ehemalige Weltranglistenerste und Paris-Siegerin von 2012 gewann in einem russischen Vergleich 6:1, 6:2 gegen Xenia Perwak. Nächste Gegnerin von Scharapowa ist die Bulgarin Zwetana Pironkowa, die sich am Sonntag gegen Annika Beck durchgesetzt hatte.

Kamke sorgt für ersten deutschen Herren-Sieg


Der Hamburger Tennis-Profi Tobias Kamke hat indes als erster der acht gestarteten deutschen Herren die zweite Runde bei den French Open erreicht. Der Davis-Cup-Spieler gewann am Montag in Paris 7:5, 7:6 (7:2), 7:6 (7:1) gegen den slowakischen Qualifikanten Miloslav Mecir. Der 211. der Weltrangliste ist der Sohn des gleichnamigen Olympiasiegers von 1988.

Die Partie war im dritten Satz beim Stand von 3:3 wegen Regens unterbrochen, danach setzte sich Kamke nach insgesamt zweieinhalb Stunden Spielzeit durch. Der Lübecker trifft nun auf den an Nummer 25 gesetzten Kroaten Marin Cilic.

Becker-Schützling-Djokovic sorgt für Lacher


Der Weltranglistenzweite Novak Djokovic hat seine Mission Titelgewinn bei den French Open mit einer überzeugenden Vorstellung gestartet. Der serbische Schützling von Coach Boris Becker machte beim 6:1, 6:2, 6:4 in der ersten Runde gegen den Portugiesen Joao Sousa kurzen Prozess.

Djokovic, dem unter anderem neun Asse gelangen, benötigte 1:50 Stunden für seinen ungefährdeten Erfolg. In der Box auf dem Court Philippe Chatrier spendete Becker immer wieder Applaus und zeigte nach dem verwandelten Matchball von Djokovic die berühmte Faust.

Der Triumph in Roland Garros fehlt dem 27-Jährigen noch in seinem Grand-Slam-Portfolio. „Ich gebe nicht auf, an meine Chance zu glauben“, sagte der sechsmalige Major-Gewinner Djokovic, während Becker betonte: „Das Ziel ist es, die French Open zu gewinnen. Da braucht man nicht um den heißen Brei reden.“

Die Vorzeichen stehen nicht schlecht: Im Finale von Rom hatte Djokovic zuletzt Sandplatzkönig Rafael Nadal (Spanien/Nr. 1) auf dessen Lieblingsbelag besiegt. Jenen Nadal, der bei den French Open mit acht Titeln in den vergangenen neun Jahren Rekordsieger ist und in Paris nur eins seiner insgesamt 60 Matches verloren hat.

Während einer Regenpause unterhielt der Serbe die Tennis-Fans. Djokovic bat einen Balljungen zu sich, gab ihm seinen Schläger, hielt für beide den Regenschirm, spendierte zum Plausch eine Flasche Wasser und stieß mit seinem Sportgetränk an. Balljunge und Zuschauer waren happy.