Angelique Kerber ist ihrer Favoritenrolle beim Start in die French Open gerecht geworden, Annika Beck schied dagegen aus. Für die großen Tennis-Stars lief beim Start in Paris alles glatt. Erst gewann Roger Federer souverän sein Auftaktmatch, danach Serena Williams.
Paris. Im milden Abendlicht von Paris hat sich Angelique Kerber zum French-Open-Auftakt mit dem gewohnten Biss präsentiert und im Gegensatz zu Annika Beck die erste Runde gemeistert. Die Weltranglisten-Neunte aus Kiel hatte am Sonntag beim 6:3, 6:1 gegen die polnische Außenseiterin Katarzyna Piter nur anfangs Probleme und sammelte nach einer bislang mäßigen Sandplatzsaison Selbstvertrauen für das weitere Turnier.
„Für mich war das ein schweres Spiel. Es ist eine Erleichterung, dass ich das überstanden habe. Sie ist – in Anführungszeichen – meine Nachbarin in Polen. Das war vom Kopf her nicht so einfach“, sagte Kerber nach dem Erfolg über ihre zeitweilige Trainingspartnerin sowie mit Blick auf ihr Auftakt-Aus zuletzt in Madrid und Rom. „Ich habe im zweiten Satz aggressiver gespielt. Das will ich in die nächsten Runden mitnehmen“, betonte sie.
Annika Beck verlor parallel 7:6 (7:5), 3:6, 2:6 gegen die Bulgarin Zwetana Pironkowa, schied als erste Deutsche aus und verpasste ein mögliches Zweitrunden-Duell gegen den russischen Star Maria Scharapowa. Kerbers nächste Gegnerin ist Varvara Lepchenko aus den USA. Im vorigen Jahr zog Kerber durch einen mühsamen Erfolg über die gebürtige Usbekin ins Achtelfinale ein. 2012 hatte die beste deutsche Tennisspielerin im Stade Roland Garros das Viertelfinale erreicht.
Diesmal bedurfte es auf dem spärlich gefüllten Court Suzanne Lenglen erst einmal eines Weckrufes für Kerber, die schon häufiger in der polnischen Heimat ihrer Eltern mit Katarzyna Piter trainiert hat. Im ersten Satz gab die Linkshänderin ihren Aufschlag ohne Punktgewinn zum 1:2 ab. Danach legte die 26-Jährige ihre Nervosität ab, machte die nächsten vier Spiele und holte sich mit einem Vorhand-Passierball den Durchgang. Unter den Augen von Bundestrainerin Barbara Rittner legte die wie üblich kampfstarke Linkshänderin sofort ein Break gegen Piter nach. Die Weltranglisten-97. agierte zwar mutig, doch Kerber machte mehr Druck und setzte sich nach 67 Minuten durch.
An diesem Montag ist mit acht von 16 Teilnehmern gleich die Hälfte des deutschen Kontingents gefordert. Sabine Lisicki, Andrea Petkovic, Julia Görges, Mona Barthel und Anna-Lena Friedsam müssen ebenso auf den Platz wie Tobias Kamke, Benjamin Becker und Andreas Beck. Tommy Haas und Düsseldorf-Champion Philipp Kohlschreiber haben noch einen Tag spielfrei und sind am Dienstag an der Reihe.
Auch Titelverteidigerin Serena Williams und der ehemalige Weltranglisten-Erste Roger Federer feierten am Sonntag glatte Siege. Die Top-Favoritin aus den USA gewann trotz einigen Widerstandes und 36 leichter Fehler 6:2, 6:1 gegen ihre französische Freundin Alizé Lim. Die 138. der Weltrangliste war dank einer Wildcard im Hauptfeld des mit knapp 24 Millionen Euro dotierten Grand-Slam-Turniers dabei. Venus Williams gewann 6:4, 6:1 gegen das Schweizer Talent Belinda Bencic und könnte in der dritten Runde auf Schwester Serena treffen.
Federer hatte beim 6:2, 6:4, 6:2 gegen den Slowaken Lukas Lacko nur wenig Mühe. Die derzeitige Nummer vier der Welt machte nach 1:24 Stunden den Erfolg perfekt. „Alles ist prima. Ich bin zufrieden, dass ich so gut ins Turnier gestartet bin“, sagte der Schweizer. Der 32-Jährige nimmt wenige Wochen nach der Geburt seiner zweiten Zwillinge an seinem 58. Grand-Slam-Turnier nacheinander teil.