Der deutsche Basketball-Star Dirk Nowitzki droht den Dallas Mavericks bereits in der ersten Runde der Playoffs in der NBA auszuscheiden. Gegen die San Antonio Spurs liegt der Ex-Meister mit 2:3 hinten.
San Antonio/Berlin. Den Dallas Mavericks droht nach der erneuten Niederlage gegen die San Antonio Spurs das Playoff-Aus bereits in der ersten Runde der nordamerikanischen Basketball-Liga (NBA). Das Team um den deutschen Dirk Nowitzki verlor mit 103:109. Nach der bitteren Pleite suchte der 35-jährige Würzburger nicht lange nach Erklärungen, sondern nahm seine taumelnden Dallas Mavericks direkt in die Pflicht. „Wir müssen mit viel mehr Energie rausgehen und sie mehr fordern, wenn wir am Freitag gewinnen wollen“, sagte der Basketball-Superstar. In der ersten Playoff-Runde der NBA steht der Meister von 2011 vor dem Aus. Nur zwei Siege können Dallas beim Stand von 2:3 in der best-of-seven-Serie noch retten.
Obwohl Nowitzki mit 26 Punkten und 15 Rebounds seine bislang stärkste Vorstellung in der K.o.-Runde zeigte und erstmals mehr als 20 Punkte beisteuerte, saß er nach dem Spiel frustriert in der Pressekonferenz. „Wir haben in der Defensive nicht gut genug gespielt, um zu gewinnen. Da konnten wir im letzten Viertel noch so sehr punkten, es hat einfach nicht gereicht“, sagte der 35-Jährige. Im Vorjahr hatten die Mavs die Play-offs ganz verpasst – nun droht ein für Nowitzkis Geschmack erneut viel zu langer Urlaub.
Der Würzburger redete auf dem Spielfeld viel, versuchte die Mannschaft anzutreiben, doch trotz guter Ausgangslage im Schlussviertel reichte es nicht zu einem Sieg, der Dallas im Texas-Duell den ersten Matchball beschert hätte. Bis auf vier Punkte (94:98) war das Team von Trainer Rick Carlisle knapp zwei Minuten vor Schluss herangekommen. Doch anstatt durch Nowitzki weiter zu verkürzen, nutzte Spurs-Aufbauspieler Tony Parker, der wenige Stunden vor der Begegnung erstmals Vater geworden war, die Situation per Dreier zur Vorentscheidung (101:94).
Bei Niederlage ist die Saison beendet
Eine weitere Niederlage ist für Dallas gleichbedeutend mit dem Saisonende. Der Hauptrunden-Achte der Western Conference steht vor dem Heimspiel am Freitag mit dem Rücken zur Wand, ein mögliches siebtes Spiel findet am Sonntag erneut in San Antonio statt. „Wir werden uns jetzt das Spiel auf Video ansehen und dann das verbessern, was wir verbessern können“, sagte Nowitzki. Neben Parker (23 Punkte) bekam Dallas um Topscorer Vince Carter (28) vor allem Tiago Splitter (17/12 Rebounds) und Tim Duncan (16/12) nicht in den Griff. „Wir dürfen ihnen einfach keine einfachen Korbleger geben“, meinte Nowitzki.
Die Leistung in der Verteidigung wurmte „Dirkules“. Noch einmal forderte er von seinen Kollegen „mehr Energie in der Defense“. Die Mavericks übten derart wenig Druck aus, dass San Antonio nur zu fünf Ballverlusten gezwungen wurde. „In 48 Minuten ist das ein Witz“, sagte Nowitzki. Wesentlich aggressiver war die Spurs-Verteidigung allerdings auch nicht, die Mavericks leisteten sich nur acht Turnover. Dafür zeigte sich San Antonio vor eigenem Publikum treffsicherer und drehte nach einem 1:2-Rückstand so erneut die Serie.
Das beste Team der Western Conference hat sich längst auf Dallas eingestellt. „Wir machen das jetzt alles schon seit fünf Spielen“, sagte Nowitzki. Große Überraschungen wird es deswegen auch in Duell Nummer sechs nicht geben. „Unser Fokus muss am Freitag ganz klar in der Verteidigung liegen“, sagt Carlisle. Und Nowitzkis Teamkollege Devin Harris erklärte, warum: „San Antonio ist ein Team für den Titel. Sie werden uns für jeden kleinsten Fehler hart bestrafen.“