Zwei Monate vor Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien scheint sich die zuletzt so schwierige Personallage für Bundestrainer Joachim Löw zu verbessern. Ein paar Fragezeichen bleiben aber dennoch.
Hamburg. Gute Nachrichten für Bundestrainer Joachim Löw und die Fans der deutschen Nationalmannschaft: 57 Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) haben sich die zuletzt verletzten Leistungsträger Mesut Özil und Mario Gomez zurückgemeldet. Und auch bei Ilkay Gündogan soll nun doch eine minimale Restchance auf eine Teilnahme an der Endrunde am Zuckerhut bestehen.
Özil werde nach überstandener Oberschenkelverletzung am Sonntag im Auswärtsspiel des FC Arsenal bei Hull City wieder zur Verfügung stehen, sagte Gunners-Teammanager Arsène Wenger am Dienstagabend nach dem 3:1 im Londoner Derby gegen West Ham United. Der 25-Jährige hatte sich die Verletzung beim Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League bei Bayern München am 11. März zugezogen und die sieben Pflichtspiele der Kanoniere seither verpasst.
Nicht ganz so weit ist Gomez. Der 28-Jährige hat aber drei Wochen nach seiner Bänderzerrung im Knie immerhin wieder das individuelle Training beim AC Florenz aufgenommen. Gomez soll laut italienischer Medien in den nächsten Tagen wieder mit der Mannschaft trainieren. Das Ziel des 59-maligen Nationalspielers sei, noch vor dem Pokalfinale gegen den SSC Neapel am 3. Mai in Rom sein Comeback zu geben. Gomez hatte sich am 23. März eine Verletzung am Kollateralband im linken Knie zugezogen. Wegen eines Innenbandteilrisses und einer Sehnenentzündung im rechten Knie hatte er in dieser Saison bereits rund sechs Monate pausieren müssen.
„Ich habe den Eindruck, dass er auf einem guten Weg ist“
Unterdessen hat Sportdirektor Michael Zorc von Gündogans Klub Borussia Dortmund dem dauerverletzten Mittelfeldspieler Mut gemacht. „Ich habe den Eindruck, dass er auf einem guten Weg ist. Deshalb möchte ich auch noch keinen endgültigen Abgesang hinsichtlich der WM machen. Wir sollten die nächsten Wochen abwarten“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc der Sport Bild.
Trainer Jürgen Klopp betonte in der ARD, er habe Gündogans WM-Teilnahme nicht absagen wollen, als er kürzlich berichtete, der 23-Jährige werde wegen seiner anhaltenden Rückenprobleme (Nervenwurzel-Entzündung) in dieser Saison kein Liga-Spiel mehr bestreiten.
Khedira schon seit Sonntag wieder bei Real im Training
„Es sind noch ein paar Wochen, vielleicht kann er ja bis dahin wenigstens die WM spielen, ich weiß es nicht, das wird man sehen“, sagte er. Klopp ist sicher, dass Gündogan, der seit August 2013 kein Spiel mehr bestritten hat, „wieder auf die Beine kommt. Das ist keine schreckliche Verletzung, es gibt viel schlimmere. Er kann im Alltag alles machen, er kann halt nur nicht Fußball spielen.“
Sami Khedira ist knapp fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss aus dem Testländerspiel in Italien (1:1) bereits am Sonntag bei seinem Verein Real Madrid wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Damit wird auch der 27 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler, den Löw mehrfach als Schlüsselspieler in seinem System bezeichnete, wieder ein Thema für die WM-Endrunde. Wann Khedira wieder in einem Pflichtspiel eingesetzt werden kann, ist allerdings noch offen.